1300 Jahrfeier: Zu Ehren Korbinans - 1500 Personen beteiligen sich an großem Festzug durch Freising
Korbinian wäre stolz auf „seine“ Freisinger gewesen. Rund 1500 Menschen nahmen am großen Festzug in Freising teil. Der Ministerpräsident würdigt die Stadt.
Freising - „Korbinian dreizehnhundert“ – so schallte es am Sonntagnachmittag unzählige Male durch die Freisinger Innenstadt. Mit dem großen Festzug erlebte das Jubiläumsjahr seinen Höhepunkt, den sich auch Ministerpräsident Markus Söder nicht entgehen ließ. Und Freising scheint mit dem Heiligen Korbinian auch 1300 Jahre nach dessen Ankunft in der Domstadt einen einflussreichen Fürsprecher beim Wettergott zu haben, blieben die knapp 1500 Teilnehmer am Festzug und die Tausende von Zuschauer am Wegesrand doch trocken.
Und sie erlebten, wie – und das auch noch mehr als überpünktlich – 53 Gruppen durch die Innenstadt zogen und teilweise auf wichtige Daten der Freisinger Stadthistorie oder gar auf Korbinian selbst Bezug nahmen.

Bevor sich der Zug von der Korbinianskreuzung aus in Bewegung setzte, um in der sanierten Innenstadt die passende Kulisse für die Präsentation vorzufinden, begrüßte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am Marienplatz die Zuschauer und prominenten Gäste und betonte, dass das Jubiläum von Stadt und Erzdiözese gemeinsam getragen werde. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der sich unters feiernde Volk gemischt hatte, wusste, was sich an so einem Tag gehört: „Heute ist nicht München, sondern Freising die Hauptstadt Bayerns.“
Mininisterpräsident Söder: In Freising ist die K-Frage geklärt
Und mit K wie Korbinian sei hier die K-Frage schon seit 1300 Jahren entschieden, scherzte Söder mit Blick auf seine persönliche K-Frage –K wie Kanzlerkandidat. Der Sonntag biete aber als Erinnerung auch einen wichtigen Wegmarker für die Zukunft, gebe vielleicht sogar Mut, den Glauben zu stärken, sagte der Landesvater.

Und dann gehörte die Bühne am Marienplatz dem Moderatoren-Duo Traudi Siferlinger und Sebastian Wanzke, die launig das Defilee der Gruppen begleiteten. Zwischen Fahnenträgern und Fahnenschwingern, zwischen Musikkapellen und Tanzgruppen ganz unterschiedlicher Couleur waren es beispielsweise die Freysing Larks, die in authentischen Kostümen Lieder aus dem 2016 entstandenen Korbinian-Musical sangen. Historische Gewandungen aus früheren Jahrhunderten boten In Curia Baronis oder auch die Werdenfelser Landsknechte, während der Sängerhort Freising mit Lautsprecher, Stimmgewalt und Energie die Zuschauer zum Mitsingen von Korbiniansliedern animierten.
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Aufwendig gestaltete Wagen begeistern die Massen
Putzig und süß kam der Boller-Motiv-Wagen der Kinderträume Weihenstephan daher, die Feuerwehr Freising hatte ihre Oldtimer auf Hochglanz poliert und zog den Feuerwehrbären „Florbinian“ durch die Straßen. Das Quellwunder des Korbinian – sogar inklusive Wasserbecken und Springbrunnen – hatte sich der Verein G20 plus für seinen Motivwagen gewählt, unter dem Titel „Korbinian Spotlight“ präsentierten die Ministranten aus Freising den Freisinger Mariendom im himmlischen Glanz.

Glanzvoll ging es auch auf dem Motivwagen der Sparkasse zu, wo Bären in Gold-, Silber- und Kupferfarben Werbung für die Sondermünzen „1300 Jahre Korbinian in Freising“ machten. Die Verleihung des Marktrechts im Jahr 996 durch Kaiser Otto III. auf der einen, die Eröffnung des Reisebüros „Blue Star Line“ mit der Möglichkeit, Pilgerreisen nach Arpajon und andere Partnergemeinden in Österreich und Südtirol zu buchen, war auf dem aufwändig gestalteten Wagen der Laienbühne Freising zu sehen. Die sicherlich größte Gruppe mit über 300 Teilnehmern stellte die Erzdiözese München und Freising.

Besonders viele Gedanken hatte sich auch der Alpenverein gemacht: Nicht nur, dass Korbinian ein Wanderer war und die Alpen überquerte, was Verbindung schon genug wäre. Die Mitglieder ehrten den Patron darüber hinaus mit der Aufgabe, während des Festzugs 1300 Klettermeter am „Korbinansdachl“ auf dem Wagen zu meistern.
Und immer wieder wurden die Beobachter von den Gruppen dazu animiert, mitzumachen, mitzusingen, sogar mitzutanzen, was angesichts frischer Temperaturen sicherlich nicht die schlechteste Idee war. Am Ende waren ohne Zweifel alle glücklich und zufrieden - die Teilnehmer, die rund 20 000 Zuschauer, die Organisatoren und Korbinian auch.