Künftig produziert Thyssenkrupp in Allershausen Achsen für die Luxusautos von BMW oder Audi. Gemeinderäte haben aber noch Klärungsbedarf bei offenen Fragen.
Allershausen – Im Gemeinderat wurde in der Sitzung am Dienstag die Genehmigung für bauliche Veränderungen erteilt. Demnach ist am künftigen Produktionsstandort von Thyssenkrupp ein Betrieb mit drei Schichten möglich. Die Entscheidung fiel mit 14:6 Stimmen durchaus knapp.
Bürgermeister Martin Vaas (PFW) erklärte, dass für die Umsetzung eines Betriebs mit drei Schichten zur Nachtzeit zwei Lastwegen das Gelände anfahren müssen. Dafür werden zwei Lärmschutzwände zur Autobahn und dem Ort Allershausen errichtet sowie Richtung Süden zum Ortsteil Eggenberg. „Für mich ist das eine deutliche Verbesserung“, sagt der Bürgermeister. Schließlich würden die erweiterten Lärmschutzmaßnahmen auch Verbesserungen am Tag bewirken.
Zu den Tekturplänen gab es aber auch kritische Äußerungen. Christian Huber (SPD) monierte, dass von dem ursprünglich angedachten Parkdeck in den aktualisierten Plänen nichts mehr zu sehen sei. Dazu sagte der Bürgermeister, dass der Bauherr die benötigten Stellplätze nachgewiesen habe. Peter Colombo (PFW) wollte wissen, ob der Stellplatzbedarf neu berechnet werde, wenn irgendwann Thyssenkrupp Automotive den Standort verlassene und eine andere Nutzung erfolgen sollte. Für Vaas stellt sich das Thema nicht, weil das Unternehmen einen langfristigen Vertrag mit BMW geschlossen habe. „Die Halle wurde speziell auf diese Produktion zugeschnitten.“ Der Autozulieferer würde auch gerne noch weiter am Standort Allershausen expandieren.
Überlegungen gab es in diesem Zuge auch, wie entlang der Kreisstraße zwischen Allershausen und Leonhardsbuch ein durchgängiger Geh- und Radweg geschaffen werden könne. Mehrere Gemeinderäte wollten gerne die Genehmigung der Tektur mit der Bedingung verbinden, dass der Radweg entlang der Industriehallen verbindend vorgeschrieben werde. Das aber ist rechtlich nicht möglich.
Der Verwaltungschef machte deutlich, dass eine Ablehnung der baulichen Tektur nur zur Folge hätte, dass das Landratsamt das Einvernehmen der Gemeinde ersetze. „Wir können noch nicht den Bauherren Dibag oder den Mieter Thyssenkruppe dafür verantwortlich machen, dass fünf Grundstücksbesitzer keinen Grund für einen Radweg hergeben wollen“, appellierte Vaas. Diese Botschaft kam nur teilweise an, wie die sechs Gegenstimmen bei der Abstimmung deutlich machten.
Parallel zu der Entscheidung herrschte schon Hochbetrieb auf dem Grundstück an der Autobahn. Derzeit laufen die Erdbewegungen mit dem ambitionierten Ziel, dass Mitte 2025 die Produktion der Achsen für bayerische Luxusautos in Allershausen aufgenommen werden kann.