Als erste italienische Großstadt hat Mailand ein fast vollständiges Rauchverbot im Freien verhängt. Auf Spielplätzen, Friedhöfen und an Haltestellen sowie in Parks und Sportanlagen ist das Rauchen in Italiens zweitgrößter Stadt schon seit 2021 verboten.
Das gilt für Raucher ab 1. Januar 2025 in Mailand
Ab dem 1. Januar ist das Rauchen in der Mode-Metropole fast überall im öffentlichen Raum verboten. Wer dennoch eine Zigarette anzünden will, muss künftig mindestens zehn Meter Abstand zu anderen Personen einhalten – eine echte Herausforderung, vor allem in den belebten Straßen der Stadt.
Das neue Gesetz betrifft zahlreiche Bereiche: Rauchen ist künftig auf Bürgersteigen, in Parks, an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel sowie in den Außenbereichen von Bars und Restaurants untersagt. Diese Orte zählen zu den offiziell „öffentlich zugänglichen Flächen“ und sollen nun rauchfrei werden. Wer gegen die neue Regeln verstößt, muss 240 Euro Strafe bezahlen.
Die einzige Ausnahme: E-Zigaretten bleiben von dem Verbot unberührt und dürfen weiterhin genutzt werden. Traditionelle Tabakprodukte hingegen geraten mehr und mehr unter Druck – und Raucher könnten es in der Millionenstadt künftig schwer haben, einen passenden Ort für ihre Zigarette zu finden.
Schlechte Luftqualität in Mailand
Die Finanz- und Wirtschaftsmetropole Mailand mit ihren mehr als 1,3 Millionen Einwohnern gehört in Italien zu den Städten mit schlechter Luftqualität.
Laut Daten der Umweltbehörde ARPA Lombardia ist das Rauchen von Zigaretten für 7 Prozent der Feinstaubemissionen verantwortlich. „Diese Maßnahme ist ein konkreter Schritt, von dem alle profitieren können – sowohl in Bezug auf die persönliche Gesundheit als auch auf das allgemeine Wohlbefinden“, sagt Umwelt- und Grünflächenstadträtin Elena Grandi im Gespräch mit italienischen Medien.
Nach offiziellen Angaben der Region Lombardei ist das Rauchen von Zigaretten dort ursächlich für sieben Prozent der Feinstaubemissionen. Zudem geht es darum, die Gesundheitsgefahren zu mindern. In Italien sterben pro Jahr etwa 9.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums.
Rauchverbot: Diskussionen in ganz Europa
Auch in anderen europäischen Ländern wird zunehmend über ein Rauchverbot im Freien diskutiert. Vor wenigen Wochen legte die EU-Kommission einen entsprechenden Vorschlag vor, der nun grünes Licht vom Ministerrat erhalten hat.
Ziel ist es, das Rauchen an Orten wie Bahnhöfen, Biergärten, Freibädern und allgemein in öffentlichen Freiflächen zu verbieten. Der Vorschlag enthält bisher keine detaillierten Regelungen, doch der Ministerrat betont die Bedeutung rauch- und aerosolfreier Zonen in öffentlichen Bereichen.
Diese Maßnahmen sollen besonders Kinder, Jugendliche und Nichtraucher besser schützen.
In England wird ebenfalls über ein Rauchverbot nachgedacht. Gastronomie-Betriebe laufen Sturm, da das geplante Rauchverbot an öffentlichen Orten wie Sportplätzen und Biergärten gelten soll.