In Pubs und Biergärten - England plant Rauchverbot im Freien – Gastronomie-Experten laufen Sturm

Die neue Labour-Regierung in England plant ein Rauchverbot an verschiedenen öffentlichen Orten. Wie die „Sun“ berichtet, fallen darunter Sportplätze, Universitätsgelände und Biergärten. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) begründete er den Vorschlag mit den jährlich 80.000 Rauchertoten im Vereinigten Königreich.

Dieser Vorschlag kommt nicht überraschend, da bereits die frühere Tory-Regierung ähnliche Maßnahmen ankündigte. Ex-Premier Rishi Sunak hatte ein Gesetz initiiert, das das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten jährlich erhöhen soll. Wer nach 2008 geboren wurde, könnte so künftig niemals Zigaretten kaufen.

Das geplante Rauchverbot stößt in der Gastronomie auf Widerstand

Laut der „SZ“ argumentiert Starmer auch mit den hohen Kosten für den nationalen Gesundheitsdienst (NHS), die durch raucherspezifische Krankheiten entstehen. Der NHS meldet jährliche Kosten in Milliardenhöhe. 

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Eine Umfrage von YouGov zeigt, dass 58 Prozent der Briten das geplante Rauchverbot unterstützen, während 35 Prozent dagegen sind. Vor allem in der Gastronomie stößt das geplante Verbot auf Widerstand. Diese leidet schon unter Personalmangel und steigenden Gas- und Stromkosten.

„ Pubs heißen die Menschen willkommen, sie weisen sie nicht ab“

Emma McClarkin von der British Beer and Pub Association beklagt gegenüber der „SZ“ den zusätzlichen negativen Effekt des geplanten Rauchverbots auf die Gastronomie: „Seit Generationen heißen Pubs die Menschen willkommen, sie weisen sie nicht ab.“

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Einige Gastronomen wie Claudio Carta vom „Coach & Horses“ in Richmond bleiben allerdings gelassen. Er glaubt nicht, dass das Verbot einen großen Effekt haben wird, da man es nicht ausreichend kontrollieren könne: „Wer rauchen will, raucht“, sagt er zu der „SZ“. 

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Neue Regierung in Neuseeland hebt Rauchverbot wieder auf

Am Beispiel anderer Länder wird deutlich, dass ein Rauchverbot sehr schwer durchzusetzen ist. In Neuseeland wurde im Februar ein landesweites Rauchverbot aufgehoben, das unter der ehemaligen Premierministerin Jacinda Arden verabschiedet wurde. Die neue Koalitionsregierung unter Premierminister Christopher Luxon bestätigte das Vorhaben als Teil eines 100-Tage-Plans. 

„Die Koalitionsregierung ist dem Ziel 'rauchfrei 2025' verpflichtet, aber wir verfolgen einen anderen regulatorischen Ansatz, um die Raucherquoten und den Schaden durch das Rauchen zu reduzieren“, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Casey Costello.Wissenschaftler und Experten kritisieren die Entscheidung scharf. Viele bezeichnen den Beschluss als „beschämend“ und nicht auf Beweisen basierend.