Stufe „Reich“ - Ab diesem Kontostand gibt es von Ihrer Bank deutlich mehr Extras

Ein Bankkonto ist in der modernen Welt unverzichtbar. Doch obwohl es täglich genutzt wird, wissen viele nicht, welche zusätzlichen Leistungen ihnen möglicherweise zustehen. Ab einem bestimmten Guthaben wird ein Konto von Banken als Vermögenskonto eingestuft – ein Status, der mit exklusiven Privilegien und Vorteilen einhergeht.

Bankkonto: Damit wirst du als reich eingestuft

Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, muss die Definition von Reichtum nicht immer mit teuren Immobilien, extravagante Urlauben oder Champagnerpartys zusammenhängen. Für Banken zählt nämlich vor allem, wie viel liquides Vermögen sich auf dem Bankkonto von Kunden befindet.

Unter Finanzexperten hat sich mittlerweile eine klare Einteilung in drei Kategorien etabliert, die eine deutliche Unterscheidung zwischen Wohlhabenden, Reichen und Superreichen ermöglicht. Welche Gruppe du angehörst, lässt sich dabei oft ganz einfach an Ihrem Kontostand ablesen.

Das bedeuten die drei Kategorien

Natürlich beginnt selbst die untere Grenze dabei bei einem Betrag, den wahrscheinlich ein eher geringerer Teil der Bevölkerung sein Eigen nennen darf. Besondere Vorteile, auch durch Sparkasse und Co., muss man sich wie sooft erst einmal hart erarbeiten. 

Verfügen Sie über ein Vermögen zwischen 100.000 und einer Million Euro, zählen Sie laut einer Einschätzung der FAZ. und basierend auf den Kriterien der Banken zur Gruppe der sogenannten Affluents – der Wohlhabenden.

Ab einer Million Euro auf dem Bankkonto wirst du zum High-Net-Worth-Individual (HNWI) – einer Person mit hohem Vermögen. Diese Grenze macht dich in den Augen der Banken offiziell reich. Der Status des Ultra-High-Net-Worth-Individual (UHNWI), also der Superreichen, beginnt dann ab einem Vermögen von rund 30 Millionen Euro.

Das Wichtige: Für Banken sind diese Kategorien nicht nur eine reine Definition des Wohlstands ihrer Kunden. Denn sie spiegeln auch entscheidende Zielgruppen für maßgeschneiderte Dienstleistungen wider. Besonders vermögende Kunden sind nämlich ein begehrtes Klientel.

Vorteile für alle mit gut gefülltem Bankkonto

Der Grund für die intensive Betreuung dieser Kundengruppe liegt im wachsenden Wettbewerb um sie. Neben traditionellen deutschen Banken und Sparkassen drängen zunehmend internationale Institute, insbesondere aus der Schweiz und Liechtenstein, in diesen Markt. „Der Markt mit Affluents ist heiß umkämpft“, sagt Hans-Martin Kraus, Partner bei der Unternehmensberatung Deloitte, gegenüber der FAZ. Auch große US-Banken sollen Berichten zufolge den Einstieg in dieses Segment planen, was den Wettbewerb weiter verschärfen dürfte.

Für potenziell vermögende Kunden bringt der wachsende Wettbewerb unter den Banken vor allem eines mit sich: die Aussicht auf attraktivere Angebote und bessere Konditionen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man bereits einer der vermögenden Kategorien angehört oder noch darauf hinarbeitet. 

Zu den möglichen Extras, die Banken in diesem Umfeld bieten, zählen unter anderem folgende Vorteile:

Höhere Priorität bei der Betreuung:

  • Reiche Kunden erhalten oft personalisierte Beratung und Betreuung.
  • Diese steht persönliche, telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung und übernimmt Finanzplanungen, wodurch Wartezeiten und bürokratische Hürden minimiert werden.
  • Die Kombination aus digitalem Service und persönlicher Beratung steht insbesondere für Vermögen zwischen 100.000 und einer Million Euro zur Verfügung.

Stabilere Kundenbeziehung:

  • Banken schätzen reiche Kundschaft, da diese ihr Geld seltener abzieht und weniger oft die Bank wechselt.

Maßgeschneiderte Anlagestrategien und Produkte:

  • Finanzprodukte werden individuell an die Lebensziele und das Risikoprofil angepasst, zum Beispiel zur Vermeidung von Doppelrisiken durch Beruf und Anlage.
  • Mit steigendem Vermögen werden Finanzprodukte auch immer individueller, was die spezifischen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden angeht.

Exklusive Finanzprodukte:

  • Ab einem gewissen Vermögensniveau erhalten Superreiche Zugang zu dedizierten Finanzprodukten wie maßgeschneiderten Fonds oder alternativen Investments in Infrastrukturprojekte.

Privilegierte Konditionen:

  • Es gibt die Möglichkeit, individuelle Vereinbarungen zu Gebühren und Konditionen zu treffen.

Unterschiedliche Zielgruppenansprache:

  • Vermögensaufbauer: Fokussieren auf Wachstum und Anpassung der Anlagestrategie an Lebensziele.
  • Vermögenserhalter: Konzentration auf den langfristigen Erhalt und generationsübergreifende Nachhaltigkeit des Vermögens.

Exklusive Möglichkeiten zur Diversifikation:

Vermögende Kundschaft erhält Zugang zu speziellen Investments, die normalen Anleger nicht zur Verfügung stehen (zum Beispiel in Energie- oder Verkehrsprojekte).

Höhere Wertigkeit bei Banken:

  • Reiche Kunden werden bei Übernahmen oder strategischen Entscheidungen höher bewertet als Firmenkundschaft oder volatile Investmentbanking-Geschäfte.

Wer in den Augen von Banken aufgrund des gut gefüllten Bankkontos also als reich gilt, profitiert von einer klar bevorzugten Behandlung, exklusiven Investmentmöglichkeiten und personalisierten Finanzprodukten. Gleichzeitig sichern sich Geldinstitute mit diesen Kundinnen und Kunden stabilere und profitablere Beziehungen.

Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Von Dana Neumann für Futurezone / überarbeitet von kom (FOL)

Das Original zu diesem Beitrag "Bankkonto: Wer so viel Geld drauf hat, erhält besondere Extras" stammt von futurezone.de.