Änderung ab 1. Januar 2025 - Post braucht länger für Briefe und Pakete - das droht bei Mahnungen
Die Zeiten, in denen Briefe und Postkarten innerhalb eines Werktages beim Empfänger im Briefkasten landeten, sind vorbei. Ab dem 1. Januar 2025 tritt eine neue Regelung in Kraft, die das deutsche Postsystem auf den Kopf stellt.
Seit 1997 war es die Pflicht der Post, 80 Prozent aller Sendungen innerhalb eines Werktages zuzustellen. Doch eine kürzlich beschlossene Post-Reform ändert das. Künftig sollen 95 Prozent der Briefe und Postkarten spätestens nach drei Werktagen beim Empfänger sein. Der bei Behörden beliebte Prio-Brief wird zum 1. Januar 2025 eingestellt. Eine schnellere Zustellung bei der Post kostet dann deutlich mehr Geld.
Und: In ländlichen Gebieten könnte es sogar etwas länger dauern, bis Briefe, wichtige Dokumente oder Postkarten ankommen. Insgesamt gilt für 99 Prozent der Briefzustellungen durch die neue Postreform dann die Vier-Tage-Regel. Das bedeutet: Wird ein Brief am Montag aufgegeben, kann es sein, dass er erst am Freitag beim Empfänger ankommt.
Post braucht doppelt so lange für wichtige Dokumente und Pakete
Die Ausdehnung bedeutet, dass Haushalte für Briefe, kleinere Päckchen und Postkarten innerhalb Deutschlands bis zu eine Woche warten müssen.
„Vorgaben mit längeren Laufzeiten und höherer Verbindlichkeit können den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer in höherem Maße entsprechen“, hieß es dazu in der Novelle des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Das deckt sich auch mit der Argumentation der Deutschen Post. Haushalte würden verstärkt E-Mails und andere digitaler Kommunikationswege im Alltag nutzen. Eine Ausweitung auf „plus drei Tage“ oder „plus fünf Tage“ würde auch deshalb kaum Auswirkungen haben.
Was das für Mahnungen und Rechnungen bedeutet
In der Regel haben Verbraucher zwei volle Wochen Zeit, um offene Rechnungen zu begleichen. Mit der ersten Mahnung wird oft eine Zahlungsfrist von zehn Tagen eingeräumt. Kommt der Brief jetzt später, müssen sich Haushalte beeilen.
Neu ist aber ab Januar 2025: Möglicherweise können Inkassobüros nun einen Express-Versand von Rechnungen, Zahlungserinnerungen und Mahnung in Rechnung stellen. So kostet beispielsweise ein Express-Brief mit Einschreiben ab 1. Januar 2025 stolze 7,05 Euro. Nutzen Inkassobüros diesen Service, macht das Mahnungen teurer.
Die Laufzeit von Briefen - also die Dauer bis zur Ankunft beim Empfänger - werde sich Anfang 2025 „nicht schlagartig“ verändern, sondern es werde einen graduellen Übergang geben, beruhigt Post-Chef Tobias Mayer in einer Pressemitteilung.
Auch bei Paketen gilt ab 1. Januar: Kunden sollen Pakete mit einem Gewicht von zehn bis 20 Kilogramm künftig kennzeichnen.
Briefträger weiterhin an sechs Tagen unterwegs
Warum braucht die Post länger? Weil damit der Zeitdruck und auch die Kosten sinken. Zudem verspricht sich die Deutsche Post damit auch eine bessere CO2-Bilanz.
Postangestellte sind auch 2025 weiterhin mindestens fünfmal die Woche unterwegs. Auf dem Land setzt sich das Modell Dienstag bis Samstag verstärkt duch.
In Großstädten liefert die Post sogar an sechs Tagen zwischen Montag und Samstag Briefe aus.