Denkwürdige Trump-Pressekonferenz nach Nato-Gipfel - das sind die wichtigsten Aussagen
US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch seine Unterstützung für die gegenseitige Verteidigungsgarantie der Nato bekräftigt - einen Tag, nachdem er das 32-Nationen-Bündnis erneut verunsichert hatte, indem er Zweifel an seinem Bekenntnis zu dieser Zusage äußerte.
Bei der anschließenden Pressekonferenz vor seiner Abreise hielt Trump eine spektakuläre Pressekonferenz ab. Dort wollte er nach seinem Statement nur eine einzige Nachfrage zulassen, schwenkte aber um, nachdem viele Hände von Journalisten in die Höhe gingen. Das sind die denkwürdigsten Aussagen Trumps - nach Themen gegliedert.
Über den Angriff auf den Iran
Zunächst zog Trump eine Parallele der Atombombenabwürfe über Japan zum US-Angriff auf Irans Atomanlagen. „Wenn man sich Hiroshima und Nagasaki ansieht, dann weiß man, dass auch dort ein Krieg endete“, sagte Trump bei seiner Abschlusspressekonferenz zum Nato-Gipfel in Den Haag. Der US-Angriff auf den Iran am Wochenende habe den Krieg „auf eine andere Weise beendet“, sagte Trump weiter. Er sei aber „(genau)so verheerend“ gewesen.
„Es ist mir egal, ob ich ein Abkommen habe oder nicht“, denn „wir haben die Atomwaffen zerstört“. Damit habe er die atomaren Ambitionen des Irans entkräftet. „Sie werden es sowieso nicht tun“, sagte Trump. „Sie haben die Nase voll.“
„Ich glaube, sie sind so gut wie fertig“, sagte er über Israel und den Iran. „Sie sind beide müde und erschöpft.“
Trump erklärte, dass fast das gesamte Militärpersonal von einem US-Militärstützpunkt abgezogen wurde, bevor der Iran diesen Anfang dieser Woche mit mehreren Raketenangriffen angriff. Bei dem iranischen Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Al Udeid in Katar am Montag waren zuvor keine Opfer zu beklagen gewesen.
Über die Berichterstattung nach Iran-Angriff
Trump bezeichnete die Berichterstattung der Medien über diese Einschätzung als „widerlich“ und beschrieb sie als „sehr unfair gegenüber den Piloten, die ihr Leben für unser Land riskiert haben“. Zudem bezeichnete er die Medienschaffenden als "schreckliche Leute".
Über die Erreichung des 5-Prozent-Ziels
Der US-Präsident sagte, die Abstimmung werde als „Den Haager Verteidigungsverpflichtung“ und als „Monument eines wirklichen Sieges“ bekannt werden. „Dies ist ein großer Sieg für Europa und eigentlich für die westliche Zivilisation“, so Trump weiter. Er bezeichnete diesen Erfolg als einen „monumentalen Sieg für die USA“.
„Europa, das mehr Verantwortung für die Sicherheit übernimmt, wird dazu beitragen, künftige Katastrophen wie die schreckliche Situation mit Russland und der Ukraine zu verhindern“, sagte der US-Präsident den Reportern. „Und hoffentlich werden wir das Problem lösen.“
Über Spanien
„Ich mag Spanien, ich kenne sehr viele Leute aus Spanien. Sie wollen bei zwei Prozent bleiben. Ich finde das schrecklich“, sagte er. „Wissen Sie, was wir tun werden? Wir verhandeln mit Spanien über ein Handelsabkommen. Wir werden sie dazu bringen, doppelt so viel zu zahlen.“ Trump nannte Spanier „Schnorrer“ und drohte: „Das lasse ich mir nicht bieten.“
„Spanien stimmt nicht zu, was offen gesagt sehr unfair gegenüber dem Rest von ihnen (der Nato) ist."
Über den Ukraine-Krieg
Warum er noch keinen Frieden in der Ukraine erreicht habe, wurde der US-Präsident gefragt. „Weil es schwieriger ist. Mit Putin ist es schwieriger, als ich dachte. Ich hatte auch Probleme mit Selenskyj, wie Sie vielleicht gelesen haben.“ Dennoch bemühe er sich um Frieden, wie auch in anderen Ländern und nannte mehrere Beispiele, wo er sich für Frieden eingesetzt habe. „Wladimir Putin muss diesen Krieg beenden“, fügte Trump an.
Auf die Frage einer ukrainischen Journalistin, die vor dem Krieg nach Warschau geflohen ist und wissen wollte, wann die USA weitere Patriot-Flugabwehrsysteme liefere, sagte der US-Präsident: „Ich möchte, dass die Raketenabwehr geliefert wird. Ich werde sehen, was wir tun können.