Trotz massiver US-Angriffe: Der Iran hat weitere geheime Orte für sein Atomprogramm

Der Iran hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) den Zugang zu einer neuen Atom-Festung verweigert. Die Anlage liegt tief unter dem sogenannten Pickaxe-Berg. Der „Telegraph" berichtet, dass die Anlage etwa 145 Kilometer südlich von Fordow und in der Nähe von Natanz liegt. Sie ist so tief gebaut und gut gesichert, dass selbst starke Bomben kaum Schaden anrichten könnten. 

Rafael Grossi, der Chef der IAEA, drängt darauf, diese und weitere Anlagen zu inspizieren, um zu kontrollieren, wie viel Uran dort angereichert wird und sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen plant.

Atomanlage Fordo vor dem US-Angriff
Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Fahrzeuge in der Anreicherungsanlage Fordo in Iran am Freitag, 19. Juni 2025. dpa

Strategische Verteilung sichert Irans Atomprogramm

Auswertungen von Geheimdiensten haben ergeben, dass der Iran eine Streuungsstrategie verfolgt, um sein Atomprogramm auf verschiedene Orte zu verteilen. In den letzten Jahren hat das Land rund 6.000 moderne Maschinen für die Urananreicherung, sogenannte Zentrifugen, an verschiedenen geheimen Standorten installiert, wie die „Financial Times" berichtet. Internationale Inspektoren dürfen viele dieser Orte nicht betreten. Fachleute vermuten, dass der Iran unter anderem im Pickaxe-Berg heimlich weitere dieser Maschinen in Betrieb nehmen könnte, was es dem Land ermöglicht, auch dann Uran anzureichern, wenn andere bekannte Anlagen zerstört werden

Ali Shamkhani, ein Berater des iranischen Führers Ayatollah Ali Chamenei, erklärte: „Selbst bei vollständiger Zerstörung der Standorte ist das Spiel nicht vorbei, denn angereichertes Material, Wissen und politischer Wille bleiben intakt.“ Majid Takht-Ravanchi, der stellvertretende Außenminister von Iran, betonte: „Niemand kann uns vorschreiben, was wir tun sollen und was nicht.“