Bei Analyse in Garmisch - ARD-Skisprung-Experte vergreift sich im Ton: „Oh stimmt, ich war im Fernsehen“

Nach dem Dreifach-Triumph der Österreicher beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee gabeb die Österreicher auch in der Qualifikation zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gaben klar den Ton an.

In der ARD warf Lea Wagner (30) vor dem zweiten Springen deshalb die Frage auf, ob es für die deutschen Springer im Vergleich zur Konkurrenz aus Österreich ein Nachteil ist, dass die Tournee mit den zwei Springen in Deutschland beginnt.

Ist der Druck für die DSV-Adler zu Tourbeginn zu hoch? Vor allem beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gab es in der jüngeren Vergangenheit wenig zu holen. Der letzte Sieger auf der Olympiaschanze ist Sven Hannawald (50).

Hannawald: „Wenn das so wäre, würden wir eher in Oberstdorf abkacken und in Garmisch vielleicht besser springen“

„Es ist die leidige Diskussion“, sagte ARD-Moderatorin Wagner über die Theorie, dass die Österreicher wegen des fehlenden Heimspiel-Drucks zum Start der Tour einen Vorteil haben. „Die Reihenfolge ist nun mal so.“

ARD-Experte Hannawald hält von der Theorie ohnehin nicht viel. „Wenn es denn so wäre, dass wir den größten Stress haben in Oberstdorf ... Oberstdorf ist statistisch gesehen die erfolgreichste Station für deutsche Springer“, sagte der bis dato letzte deutsche Vierschanzentournee-Sieger. „Also wenn das so wäre, würden wir eher in Oberstdorf ‚abkacken‘ und hier (in Garmisch, d.Red.) vielleicht besser springen.“

Es gebe so vielen Theorien, „aber die sind nicht bewiesen“, betonte Hannawald. „Es wird immer irgendwas erzählt, aber wenn du dich damit beschäftigst, kann's eigentlich gar nicht sein. Als Springer war Oberstdorf ein genialer Auftakt, ich habe mich so darauf gefreut, obwohl natürlich der größte Druck drauf war. Aber dieses Erleben: Wahnsinn!“

ARD-Experte widerlegt These im „Sven-Sprech“

Wagner nahm den Einwand des Experten dankbar zur Kenntnis. „Hast du diese eine Theorie direkt live im Sven-Sprech widerlegen können. Ein für alle Mal, sehr gut“, sagte Wagner grinsend. Mit „Sven-Sprech“ meinte sie Hannawalds grenzwertig umgangssprachliche Formulierung.

In diesem Moment fiel auch Hannawald auf, dass die Wortwahl „verkackt“ bei einem öffentlich-rechtlichen Sender vielleicht nicht ganz passend ist. „Oh stimmt, ich war im Fernsehen, sorry!“

Schnell hob er entschuldigend Richtung Kamera die Hand, während Wagner laut lachen musste. „Hallo! Schön, dass Sie auch da sind“, sagte sie anschließend zu den Zuschauerinnen und Zuschauern – die dem einstigen Publikumsliebling den kleinen verbalen Ausrutscher aber sicher verzeihen werden.

Von Antje Rehse