„Das ist bitter“ - ARD-Frau und Experte schockiert, als Skispringerin über Preis-Paket für Sieg spricht

Die Skispringerinnen kämpfen um Anerkennung. Die Two Nights Tour, die parallel zur Vierschanzentournee der Männer stattfindet, soll die Aufmerksamkeit erhöhen. Doch nun machte eine deutsche Springerin deutlich, dass es zur Gleichberechtigung noch ein weiter Weg ist.

Deutsche Skispringerin bekommt Duschgel, Shampoo und Handtücher für Sieg

Selina Freitag wurde nach dem Springen in Garmisch-Partenkirchen im ARD-Interview gefragt, was sie für ihren Qualifikationssieg am Vortag bekommen habe. Die Antwort: ein Geschenkpaket mit Duschgel, Shampoo und Handtüchern.

Im Vergleich: Der Sieger bei den Männern bekommt für den gleichen Erfolg 3000 Schweizer Franken (rund 3200 Euro). „Ich möchte da auch nicht groß drüber meckern, aber da sieht man die Unterschiede“, sagte Freitag.

Hannawald enttäuscht: „Das ist bitter“

Sven Hannawald äußerte sein Bedauern über die Situation. „Da muss man fast schon gucken, was man bei Ebay dafür kriegt. Das ist schon bitter“, so der ARD-Experte.

Die Two Nights Tour ist eine Art halbe Vierschanzentournee mit Wettbewerben in Garmisch-Partenkirchen an Silvester und Oberstdorf an Neujahr. Hannawald hatte bereits im Vorfeld gesagt, dass die Mini-Tournee der Frauen nicht mit der Vierschanzentournee zu vergleich sei.

Nun sagte er: „Gewisse Sachen müssen wachsen. Da stehe ich auch dahinter, dass die Tournee, wenn man möchte, dass eine Tournee kommt, nicht einfach am nächsten Tag da ist. Aus organisatorischen Gründen ist es ein größeres Paket, was man strukturiert angehen muss.“

ARD-Moderatorin ehrlich: „Bin leicht schockiert“

Die erheblichen Unterschiede in Sachen Preisgeld schockierten Hannawald dann aber doch. „Ich habe das gar nicht mitbekommen. Da braucht man nicht diskutieren“, sagte Hannawald kopfschüttelnd. Auch ARD-Moderatorin Lea Wagner zeigte sich „leicht schockiert.“

Hannawald, der als bis dato letzter Deutscher 2002 die Vierschanzentournee gewann, fügte hinzu: „Das ist natürlich nicht einer Two Nights Tour würdig. Da weiß ich nicht, warum man so was zulässt.“

Von Antje Rehse