75 Jahre SC Moosen: Ein Allrounder für Sport und Gemeinschaft

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Der festliche Auszug: In einheitlicher Tracht marschierten die Mitglieder des SC Moosen am Sportplatz los. Sie begingen das 75-jährige Bestehen ihres Vereins mit einem Gottesdienst am Sonntag und zuvor mit zwei musikalischen Festabenden. Die Band Tetrapack heizte am Freitag ein, der Samstag war ein Liederabend mit mehreren Chören. © Birgit Lang

1150 Mitglieder in einem Dorf mit 1200 Einwohnern: Der SC Moosen ist seit 75 Jahren Motor für sportliche und gesellschaftliche Aktivitäten. Mit einem großen Festwochenende wurde das nun gefeiert.

Moosen – Fröhlich, beschwingt und sportlich feierte der SC Moosen sein 75. Jubiläum für alle Altersklassen, wie es sie auch in den fünf Sparten des Vereins gibt. Sogar das Wetter spielte mit.

Mit einer Party für die Jugend mit der Band Tetrapack ging es am Freitag los. „Die Stimmung war grandios, fast alle tanzten auf den Bierbänken“, sagt Vorsitzender Manfred Slawny. Der Nachwuchs und die Alten Herren zeigten am drauffolgenden Samstag bei Turnieren ihr Können. Am Abend war „Nacht der Lieder“ mit gut 500 Zuschauern (siehe Bericht unten).

Der Hauptfesttag war der Sonntag. Hatte es in der Früh noch geschüttet, war es beim Festzug zum Sportplatz schon wieder trocken. Angeführt von der Moosener Blaskapelle unter Leitung von John Schirmbeck, marschierten die Orts- und Sportvereine auch aus dem Umland vom Dorf- zum Sportplatz.

„Edelfans“ in der hohen Geistlichkeit

Schwungvoll und fröhlich wurde der Gottesdienst von Pater Dominik unter musikalischer Begleitung des Kirchenchors gefeiert, sogar das Vaterunser flott und bewegend gesungen. Der Seelsorger begrüßte alle, insbesondere die Sportfamilie, und würdigte die Menschen, die sich vor 75 Jahren nicht nur um Brot und Arbeit gekümmert haben, sondern sich auch zusammenfanden, um ihre Freizeit miteinander zu gestalten.

Die Fürbitten verlasen Vertreter der verschiedenen Sparten im Festgottesdienst.
Die Fürbitten verlasen Vertreter der verschiedenen Sparten im Festgottesdienst. © Birgit Lang

„Diese Idee hat sich weiter in die Zukunft getragen. Wir brauchen Freizeit ebenso wie gute Begegnungen, im Sport und im Wettbewerb können wir das Menschliche mit dem Göttlichen verbinden“, sagte Pater Dominik.

Bei den vielen Abteilungen des SCM könne man sich wundern, was Menschen alles schaffen und was die Gemeinschaft stark mache, fuhr er fort. Er freute sich auch über die guten Ideen, die vom Verein kamen. So traten Vertreter der fünf Sparten zu ihm an den Altar und stellten sich jeweils mit einem typischen Sportgerät vor, also Fußball, Sprungseil oder Skihandschuh, und lasen die Fürbitten vor.

Danach verriet Pater Dominik ein paar der Ideen, die Liste sei aber noch offen, betonte er. Die Stockschützen wollen einen Seniorennachmittag anbieten, die Tennis- und Fußballabteilung einen Schnuppertag im Kinderhaus. Die Fußballer wollen zudem Sportkleidung, die nicht mehr benötigt wird, an Kinder und Fußballer weitergeben, die sie brauchen können.

Vorsitzender Slawny erinnerte an die „echten Pioniere damals, denn es gab keine Strukturen, keine Infrastruktur, und die Kommunen hatten mit Sicherheit kein Geld zu Unterstützung der Vereine. Dieser Sportverein wurde quasi aus dem Nichts gegründet“, dafür sprach er seine große Bewunderung aus.

Von Anfang an sei der Verein unter dem Segen der Geistlichkeit gestanden, so war Geistlicher Rat Heribert Haider Gründungsmitglied und Ehrenprälat Sepp Mundigl ein großer Förderer. Auch Pater Dominik zähle zu den „Edelfans“.

Am 15. Februar 1949 wurde im Gasthaus Zuhr der SCM auf besondere Initiative von Hans Obermaier aus der Taufe gehoben, 14 weitere Geburtshelfer waren anwesend, an diesem Festtag jedoch nur noch Hermann Holzner als einziger noch lebender und lange Zeit prägende Figur. Der erste Jahresbeitrag des Fußballvereins betrug 50 Pfennige, gespielt wurde auf der Wirtswiese.

Slawny zählte seine Vorgänger auf, etwa Lehrer Herbert Patra – Schriftführer, Platzkassier, Mannschaftbetreuer, Netzflicker, Rasenmäher und Beitragskassier in Personalunion. 26 Jahre lang war er als Vorsitzender unverzichtbar. In seiner Zeit entstanden der Sportlerball, das legendäre Waldfest und das erste Sportheim.

Ihm folgten Gerhard Hinterwimmer und später Karl Liebl. Weitere Meilensteine waren unter anderem 1966 das erste Sportheim, 1974 der Sportplatz, 1979 das Tennisheim mit mittlerweile drei Plätzen und 2012 das neue Sportheim.

Einer der größten Vereine im Landkreis

Mit 1150 Mitglieder sei der SCM einer der größten Vereine des Landkreises, wobei Moosen nur 1200 Einwohner habe. „Ein ganzes Dorf beim Sportverein“, betonte Slawny.

Landrat Martin Bayerstorfer richtete ein Riesenkompliment an den SC Moosen: „Unglaublich, wie die Gemeinschaft und der Zusammenhalt hier funktionieren. Besonders ist auch, dass der SC Moosen ein Allrounder, ein Vollsortimenter im östlichen Landkreis ist – und das in seinem sehr ländlichen Raum.“

Bürgermeister Stefan Haberl lobte den Verein als tragende Säule in der Taufkirchener Vereinslandschaft. „Ihr tüftelt tagein, tagaus an neuen Kursen, organisiert Touren, pflegt Tennisplätze und, und, und. Ihr bringt eure Sportler nicht nur zum Schwitzen, ihr bringt sie auch zusammen.“

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