„Dumm wie ein Stein“: Wütender Trump startet Schlammschlacht gegen Kamala Harris
Trump wettert auf Social Media wüst gegen Kamala Harris und Joe Biden. Seine Attacken sind ein Vorgeschmack auf den Wahlkampf gegen die Demokraten ums Weiße Haus.
Washington, D. C. – Nach dem Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump schien dieser für einige Zeit geläutert zu sein. Er zeigte sich besonnen und versöhnlich. Ein Nahestehender behauptete sogar, der republikanische Kandidat sei durch das beinahe tödliche Ereignis „spirituell“ geworden.
Doch mit dem Rückzug von Joe Biden als demokratischer Präsidentschaftskandidat und der wahrscheinlichen Nominierung von Kamala Harris als seine Nachfolgerin, hat Trump sein vorübergehendes Image als Friedensstifter der Nation schnell wieder abgestreift. In einem Interview mit der New York Post, einem der ersten seit dem Kandidatenwechsel bei den Demokraten, ließ Trump in seiner typisch vulgären Art gegen Kamala Harris und Joe Biden vom Stapel.
Wütender Trump startet Schlammschlacht gegen Kamala Harris
In dem Interview vom Montag (22. Juli) bezeichnete Trump Kamala Harris als „bösartig und dumm“. Genauer gesagt sagte Trump: „Es gibt zwei Worte, um Kamala Harris zu beschreiben: bösartig und dumm. Das ist eine schlechte Kombination“.
Auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“ ließ der 78-jährige Trump ebenfalls kein gutes Haar an seiner wohl neuen Konkurrentin vor der US-Wahl. Am Dienstag (23. Juli) teilte er seinen rund 7,4 Millionen Followern mit, dass Kamala Harris „dumm wie ein Stein“ sei.

Trump macht sich über Joe Bidens Rückzug lustig und beleidigt Kamala Harris
Trump machte sich zudem über die weltweite Anerkennung lustig, die US-Präsident Joe Biden nach seinem Verzicht auf eine erneute Kandidatur erhielt: „Wow, ich schaue mir gerade die Fake-News an und sie tun ihr Bestes, um den schlechtesten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes in einen ‚brillanten und heldenhaften Anführer‘ zu verwandeln (Er war heldenhaft, weil er zurückgetreten ist!)“.
Gleichzeitig würden die Medien versuchen, Kamala Harris von einer „völlig gescheiterten und unbedeutenden Vizepräsidentin zu einer zukünftigen ,großartigen‘ Präsidentin“ zu machen, so Trump auf Social Media.
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Dies war nur der Anfang einer Reihe von Schmähungen Trumps auf seiner Social-Media-Plattform. Am Dienstag (23. Juli) veröffentlichte er innerhalb einer Stunde vier Beiträge mit persönlichen Angriffen auf Kamala Harris und Joe Biden. Trump schrieb unter anderem: „Sie versuchen, aus Crooked Joe einen tapferen Krieger zu machen, weil er nicht den ‚Mut‘ hatte, dagegen anzukämpfen – er hat aufgegeben!“
Trump erzählt auf Social Media die Geschichte von Kamala Harris als „Grenzzarin“
Kurz zuvor hatte er Kamala Harris in einem Post als „Lyin‘ Kamala Harris“ (deutsch: „lügende Kamala Harris“) bezeichnet. Sie sei eine „Grenzzarin“, die nie die Grenze besucht habe „und deren Inkompetenz uns die schlechteste und gefährlichste Grenze der Welt bescherte“, so Trump. Die Demokratin habe keine Chance „gegen einen guten und brillanten jungen Mann namens Donald J. Trump!“, behauptete der Republikaner. Aktuelle Umfragen zum Abschneiden von Harris und Trump zeigen jedoch, dass die beiden Kandidaten vor den US-Wahlen etwa gleichauf liegen.
Die virtuellen Wutausbrüche von Trump sind wohl auch Ausdruck eines Memos seines Wahlkampfteams, das Wahlkampfberater Chris LaVita am Dienstag, den 23. Juli, selbst auf X (vormals Twitter) veröffentlichte. Es legt dar, wie die Republikaner Kamala Harris vor den Präsidentschaftswahlen am 4. November angreifen wollen. „So wie Donald Trump Joe Biden gefeuert hat, wird er der Welt zeigen, dass er auch die gefährlich liberale Kamala feuern kann“, heißt es in dem Memo.
Wahlkampf-Memo von Trumps Republikanern lässt tief blicken zur Strategie gegen Harris
In dem Wahlkampf-Memo wird Kamala Harris ebenfalls als „Grenzzarin“ dargestellt. Sie sei verantwortlich dafür, dass „fast 100 Terroristen“ durch die USA zögen und Hunderttausende US-Amerikaner durch die gefährliche Droge Fentanyl gestorben seien. Harris Politik habe zudem zu einer „Epidemie des Kinderhandels“ geführt, mit „Morden und Entführungen“ als Folge.
Kamala Harris hat seit 2021 von Joe Biden den Auftrag erhalten, die Ursachen der illegalen Migration in den USA zu bekämpfen. Nachdem die Einwanderungszahlen laut der US-Grenzbehörde neue Rekordwerte erreicht hatten, sanken sie zuletzt wieder. Mit den fast „100 Terroristen“, die sich im Land befänden, spielt Trumps Team wohl darauf an, dass in den USA laut Grenzbehörde derzeit 94 Menschen als potenzielle Terroristen beobachtet werden.
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Demokraten reagieren auf Trumps Beschimpfungen – „Das ist der Kontrast“
Auf Trumps Beleidigung von Kamala Harris, diese sei „bösartig und dumm“, befragte die New York Post auch das Wahlkampfteam der Demokraten. Ammar Moussa, Sprecher der Biden-Kampagne, reagierte mit einer schriftlichen Erklärung: „Vizepräsidentin Kamala Harris hat während ihrer gesamten Karriere Kriminelle zur Verantwortung gezogen – mit Donald Trump wird das nicht anders sein“, heißt es darin in Anspielung an Trumps Verurteilungen vor Gericht.
Und weiter: „Vizepräsidentin Harris hat ihre Karriere der Verbesserung des Lebens der arbeitenden Menschen gewidmet – während Trump sich nur um sich selbst kümmert. Das ist der Kontrast, den das amerikanische Volk in den nächsten 106 Tagen sehen wird.“
Die wahrscheinliche neue Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ist auch sonst in den sozialen Medien Zielscheibe für Sexismus, Rassismus und Verschwörungstheorien: Um Kamala Harris kursieren böse Gerüchte und Fake News. (smu)