Weil die Betriebserlaubnis für das AWO-Seniorenzentrum in Peiting 2028 endet, ist die Arbeiterwohlfahrt seit längerem auf der Suche nach einem Grundstück für einen Neubau. Nun ist ein passendes Areal gefunden. Bei der Gemeinde zeigt man sich erleichtert.
Peiting – Die letzte Sitzung des Peitinger Gemeinderats vor Weihnachten ist traditionell keine, in der große Beschlüsse gefasst werden. Diesmal jedoch wird das anders sein, denn für die Zusammenkunft am nächsten Dienstag steht eine für den Ort durchaus wichtige Weichenstellung auf der Tagesordnung. So wird das Gremium über die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für den Neubau des AWO-Seniorenzentrums entscheiden.
Dieser ist notwendig, weil die Betriebserlaubnis für die vorhandene Einrichtung an der Bahnhofstraße 2028 endet. Wie berichtet, können am jetzigen Standort die Anforderungen des Wohn- und Pflegequalitätsgesetzes nicht erfüllt werden. Das Gebäude entsprechend zu ertüchtigen, damit es den neuen Standards hinsichtlich Barrierefreiheit, Raumgrößen und Anzahl an Einzelzimmern gerecht wird, scheitert laut AWO an technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Schon vor mehr als zwei Jahren machte man sich deshalb auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück für einen Neubau. Doch die gestaltete sich als durchaus herausfordernd, wie Bürgermeister Peter Ostenrieder auf Nachfrage der Heimatzeitung schildert.
Er selbst hatte Anfang 2023 das Ziel ausgegeben, dass binnen eines Jahres klar sei, „wo der Neubau hinkommt“. Dass es nun ein Jahr länger gedauert hat, erklärt der Rathauschef mit langwierigen Verhandlungen. Drei potenzielle Grundstücke sind demnach laut Ostenrieder für einen Neubau im Gespräch gewesen, bei allen handelte es sich um private Besitzer, denn die Gemeinde hatte anders als im Fall des neuen Marienheims kein adäquates Areal parat. Zwischenzeitlich seien Eigentümer aus den Verhandlungen „aus- und wieder eingestiegen“.
Entsprechend zurückhaltend äußerte sich die AWO noch Anfang November auf eine Anfrage der Heimatzeitung nach dem aktuellen Stand. Nun steht fest: Eine noch unbebaute Fläche an der Lorystraße gegenüber des Jugendzentrums hat das Rennen um den neuen Standort gemacht.
Aus Gemeindesicht eine gute Wahl, denn die neue liegt unweit der derzeitigen Einrichtung. „Beim Umzug müssen sich die Bewohner nicht groß umgewöhnen“, sagt Ostenrieder. Café, Friedhof, Wallfahrtskirche: Wichtige Bezugspunkte lägen weiter in unmittelbarer Umgebung. Anders als es etwa beim Marienheim als geschlossene Einrichtung der Fall gewesen sei, spiele eine zentrumsnahe Lage beim Seniorenzentrum eine wichtige Rolle für die Teilhabe der Bewohner, betont der Bürgermeister.
Konkrete Ideen für Bestandsgebäude
Dass direkt neben dem auserkorenen Grundstück die Bahnlinie vorbeiführt, stellt laut Ostenrieder kein Problem dar. Dies sei bereits von den Planern untersucht worden und werde beim Bau durch entsprechende Fenster und Dämmung berücksichtigt. Apropos Bau: Im Rathaus geht man davon aus, dass der Bebauungsplan bis Herbst steht. Im Frühjahr 2026 könnte dann der Startschuss für den Neubau fallen.
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Dass nun eine Lösung gefunden ist, sorgt beim Bürgermeister für Erleichterung. „Unsere oberste Prämisse war, das Seniorenzentrum am Ort zu halten.“ Entsprechend „happy“ sei er, dass dies nun geglückt sei.
Bleibt noch die Frage, was mit dem Bestandsgebäude nach dem Umzug passiert. Auch hierfür gebe es bereits konkrete Ideen, sagt Ostenrieder. Welche, will er noch nicht verraten. „Ich bin aber zuversichtlich, dass sich eine gute Nachnutzung findet.“