Altenstadt: Zwei Kreisverkehre für die Sonnenstraße?

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Das Tempo drosseln ist Ziel der geplanten Umbaumaßnahmen auf der Sonnenstraße in Altenstadt. Hierfür sollen Einbuchtungen und zwei Kreisverkehre sorgen.  © Gemeinde

Die Gemeinde Altenstadt ist im Straßenbau-Fieber: Nach der Oberdorfstraße und der Schongauer Straße soll die Sonnenstraße aufgehübscht werden. Wie schon bei den Baumaßnahmen zuvor, stellte ein Ingenieurbüro dem Gemeinderat zwei Möglichkeiten vor.

Altenstadt - „Alt und marode“: So betitelt Bürgermeister Andreas Kögl die Sonnenstraße in Altenstadt. Auch diese Fahrbahn müsse dringend erneuert werden.

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Hierfür hat das Ingenieurbüro Mooser aus Kaufbeuren zwei Ideen: „Im Moment lädt die sehr gerade Straße zum Rasen ein“, so Geschäftsführer Christopher Häusler. Geplant sei, die Straße verkehrsberuhigter zu gestalten.

Helfen sollen zwei Minikreisverkehre nach dem Vorbild von Schwabniederhofen. Der Durchmesser betrage 16 Meter, die Insel in der Mitte soll für Schwerlastverkehr und ÖPNV überfahrbar sein.

Zwei Möglichkeiten zur Auswahl

„Bei der Schäffgasse wäre Grunderwerb nötig“, so Häusler. Und zwar einmal 13 und einmal 45 Quadratmeter auf zwei Seiten. Zudem seien, wie in der Oberdorfstraße, begrünte Ausbuchtungen skizziert, um die Autos bewusst auszubremsen. Neben der sechs Meter breiten Fahrbahn sei ein zwei Meter breiter Gehweg im Süden und ein 1,5 Meter breiter Bürgersteig im Norden vorgesehen.

Die zweite vom Ingenieurbüro vorgestellte Möglichkeit unterscheidet sich darin, dass statt einer Querungshilfe ein Baumquartett entstehen soll, das auf einer Straßenseite gepflanzt wird.

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„Bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung gefallen mir gut“, so CSU-Rat Michael Dulisch in der anschließenden Diskussion des Gemeinderats. Vor allem der zweite Entwurf sage ihm zu. Allerdings sei ihm unklar, ob sich der zweite Kreisel mit Grunderwerb umsetzen lasse.

Was ist mit Fahrradstreifen?

„Was mir fehlt, sind die Fahrradfahrer“, hakte Konstantin Papamichail (SPD) ein. „Wir investieren viel Geld, und auch die Radfahrer haben einen Anspruch, gut durch die Straße zu kommen.“

Dieser Einwurf sorgte bei den Ingenieuren für Zähneknirschen. Mindestens 1,75 Meter breit müsse ein Schutzstreifen für Drahtesel sein, die Fahrbahn für Autos müsse vier Meter haben. Das wird eng. „Da müssten wir den Gehweg opfern“, erklärte Häusler.

Fahrbahnbreite reicht nicht

Papamichails Vorschlag, sich den Bürgersteig auf einer Seite zu schenken, stieß beim Rathauschef auf wenig Verständnis. „Bei einem Ortstermin mit der Polizei kam heraus, dass auf den Gehweg nicht verzichtet werden kann“, konterte er knapp.

Auch die Variante, einen Gehweg zu errichten, auf dem Radler unterwegs sein könnten, sei nicht umsetzbar. „Das funktioniert von der benötigten Breite her nicht“, so Bertram Mooser vom gleichnamigen Ingenieurbüro.

„Ich hätte hier auch Vorbehalte bezüglich der Sicherheit, da Radler meist gnadenlos sind. Egal, ob ein Kinderwagen geschoben wird oder ein Rollator unterwegs ist.“

Kostenschätzung erst in der nächsten Sitzung

Am Ende wies Kögl noch darauf hin, dass die vorgeschlagenen Einbuchtungen getestet werden könnten. „Es gibt mobile Teile, die rund 3000 bis 4000 Euro kosten.“ Auf diese Weise könne probiert werden, ob die Fahrbahnverengungen den gewünschten Effekt erzielen.

Eine Kostenschätzung hatten die Fachleute für beide Varianten noch nicht im Gepäck. Bis zur nächsten Sitzung des Altenstadter Gemeinderates möchten sie noch eine Möglichkeit erarbeiten, wie Radfahrer am besten die Straße queren und sich in den Mischverkehr eingliedern können.

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„Auch in der Sonnenstraße gilt, dass wir die Anwohner im Prozess mitnehmen“, betonte der Bürgermeister. „Allerdings wird sicher keiner etwas gegen Baumaßnahmen haben, wenn der Verkehr dadurch langsamer wird.“ Schilder allein, reichten aus Erfahrung leider nicht aus.

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