Hallen-Erweiterung: Bauausschuss erteilt Haslberger eine Abfuhr
Eine Erweiterung der Mammut-Halle in Marienstein kommt für den Waakirchner Bauausschuss nicht in Frage. Dass Franz Haslberger, der öffentlich selten in Erscheinung tritt, sein Anliegen persönlich erläuterte, änderte an der Haltung nichts.
Waakirchen – Diesmal war Franz Haslberger persönlich zur Bauausschuss-Sitzung nach Waakirchen gekommen, als Zuhörer. Dabei ging’s um keine große Sache. Der Freisinger Baustoffunternehmer, Eigentümer des Bergwerksgeländes Marienstein, bat darum, seiner am Hang gelegenen Mammut-Halle noch eine Hackschnitzelheizung mit großem Vorratsbunker zufügen zu dürfen. Doch die Vorgeschichte wirkt nach. Die Mehrheit des Gremium sah Ungereimtheiten und keinen Anlass, das Baufenster mit einer Ausnahmegenehmigung zu vergrößern. Mit 7:2 Stimmen lehnte der Ausschuss den Antrag Haslbergers ab. Nur Bürgermeister Norbert Kerkel und Franz Reiter (beide FWG) befürworteten das Anliegen.
„Es ist unheimlich viel Platz dort“
„Ich weiß nicht, was das für eine Halle ist und was da passiert“, erklärte Cornelia Riepe (Grüne). Es sei nicht erkennbar, warum die Hackschnitzelheizung nicht von Anfang an mit eingeplant wurde. „Es ist unheimlich viel Platz dort“, meinte Riepe. Günther Jeske (FWG) pflichtet ihr bei. Die Halle sei bereits 80 Meter lang, das Baufenster ausgereizt. „Wir hatten ja auch schon mehrere Vorschläge dazu“, erinnerte Jeske.
In der Vergangenheit hatte nicht nur die Dimension der 2021 errichteten Halle im Bauausschuss für Verärgerung gesorgt. Vor allem der Umstand, dass Haslberger einen Lagerplatz anlegen ließ, von dem das Gremium erst nach der Fertigstellung Kenntnis erhielt, löste Missfallen auf. Die Forderung nach Rückbau lief ins Leere. „Ich sehe in keinster Weise, dass wir da entgegenkommend sein sollten“, erklärte Rudi Reber (ABV). Es sei nicht einzusehen, dass die Gemeinde „einen Bauchaufschwung“ machen sollte, damit Haslberger seine Bauwünsche umsetzen könne: „Die Halle ist groß genug, da passt die Heizung rein.“
Haslberger erläutert Funktion der Halle
Bürgermeister Kerkel gab Haslberger die Gelegenheit, das Geheimnis zu lüften, was in der Halle eigentlich passiert. Es handle sich um eine Lager- und Maschinenhalle, berichtete der Unternehmer. Für die Reparatur und Wartung der Maschinen müssten manche Bereiche temperiert werden. „Im Moment sind es zwei, drei Grad in der Halle“, legte Haslberger dar. Den Anbau – etwa zwölf Meter groß mit Flachdach – brauche es für einen großen Vorratsbunker. Schließlich wolle man die im Wald erzeugten Hackschnitzel auf einen Schwung abfahren. Ein Einbau der Anlage innerhalb der Halle koste wertvollen Lagerraum.
Seine Ausführungen überzeugten die Mehrheit nicht. Sie wisse immer noch nicht, welches Gewerbe in der Halle angesiedelt sei, beharrte Grünen-Gemeinderätin Cornelia Riepe.
Bürgermeister Kerkel stimmt für den Antrag
Bürgermeister Kerkel hingegen sah das Vorhaben als ausreichend erläutert an. Zuletzt habe Haslberger ein großes Holzkraftwerk geplant, dessen Abwärme auch die Halle geheizt hätte, erinnerte er. Nachdem Scheitern dieses Projekts sei nun die viel kleinere Anlage geplant. Wie berichtet, wird die Idee Holzkraftwerk nicht weiter verfolgt, weil es nicht genügend Abnehmer für die erzeugte Wärme gibt.
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Haslberger nahm die Ablehnung schweigend zur Kenntnis – und verließ zügig den Sitzungssaal.