Ingenrieder bekommen ihre Dorfwirtschaft zurück

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Die Gemeinde Ingenried hat den ehemaligen Gasthof „Sonne“ gekauft. © Wölfle

Die Ingenrieder Bürger wünschen sich eine Wiederbelebung ihrer Dorfwirtschaft – und ihr Wunsch wird erfüllt: Das konnte Bürgermeister Georg Saur bei der jüngsten Gemeinderatssitzung verkünden.

Ingenried – Rückblick: Bei der Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr stimmten 66 Prozent für eine Reaktivierung des Gasthofs Sonne in Ingenried. In diesem sollten laut Bürgerwille der Restaurantbetrieb und die Öffnung des Biergartens wieder aufgenommen werden. Auch könnten sich die Ingenrieder eine „Event-Location mit Fremdenzimmern“ vorstellen.

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Eine zusätzliche Befragung durch Studenten der Hochschule München ergab zudem, dass sich die Bürger vorstellen könnten, selbst als Gaststättenbetreiber in Erscheinung zu treten – etwa mit der Gründung einer Genossenschaft. „Das wäre eine Option, aber das gilt momentan als Plan B“, verriet Bürgermeister Georg Saur.

Es soll ganzheitliches soziales Projekt werden

Präferiert wird derzeit der Einstieg eines so genannten Organisatoren-Teams, das ein ganzheitliches soziales Projekt aus der Wirtschaft und dem benachbarten „Brugger-Anwesen“ auf die Beine stellen will. Gastro-Betrieb in der „Sonne“, Wohnungen im leerstehenden Gebäude.

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„Es war von vornherein klar, dass ein reiner Wohnungsbau nicht infrage kommt“, stellte Saur klar. Mit einer Organisation sei man derzeit im Gespräch, und eigentlich hätte diese ihr Konzept bei der letzten nicht-öffentlichen Sitzung vorstellen sollen. Doch der Termin wurde kurzfristig aufs nächste Jahr verlegt.

Gemeinde hat 360 000 Euro gezahlt

Die Voraussetzungen für eine Reaktivierung des Gasthofs hat die Gemeinde Ingenried bereits geschaffen: Sie kaufte den Gasthof für 360 000 Euro. Die Summe ist im laufenden Haushalt enthalten. Der Kauf hat noch einen anderen Grund: „Das Gebäude des ehemaligen Gasthauses und der dortige Biergarten sind für das Ortsbild und die Ortsdurchfahrt sehr prägende Elemente und unbedingt zu erhalten“, heißt es beispielsweise auch im Gemeindebrief. Zudem möchte man verhindern, dass ein privater Investor den großen Parkplatz vor der Wirtschaft „zubaut“ und somit die Verkehrssituation an der Gabelung dort verschärft.

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Ein bisschen Zeit hat der Gemeinderat noch für die Planungen, denn jetzt ziehen erst einmal Geflüchtete in das Gasthaus ein (wir berichteten). Der Pachtvertrag mit dem Landratsamt für diese Notunterkunft läuft bis Ende August nächsten Jahres. Dann sollte entschieden sein, wie und von wem die Wirtschaft weiterbetrieben wird, damit die Ingenrieder wieder den Dorfmittelpunkt haben, den sie sich wünschen.

CHRISTINE WÖLFLE

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