Maria de la Paz: Bürgermeister widerspricht den Vorwürfen der Bürgerbegehren-Initiatoren

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Umstrittenes Objekt: das ehemalige Kloster Maria de la Paz in Au. Archiv © Beschorner

Die Zukunft von Maria de la Paz ist derzeit das Thema in Au. Nun werfen die Initiatoren des Bürgerbegehrens dem Markt vor, Unwahrheiten zu verbreiten. Der Bürgermeister widerspricht.

Au/Hallertau – Das Bürgerbegehren in Au läuft – und es schlägt hohe Wellen. Wie berichtet, setzt sich eine Gruppe um das Auer Ehepaar Kodritsch dafür ein, den Kindergarten Maria de la Paz zu erhalten und den vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen Neubau an der Schlesischen Straße zu verhindern. Dagegen hat der Markt jüngst eine große Aufklärungskampagne gestartet.

Sorge, dass Bürger falsch informiert sind

Bürgermeister Hans Sailer wirft den Initiatoren vor, mit Halbwahrheiten für das Bürgerbegehren zu werben. So würden etwa zahlreiche Auer glauben, Maria de la Paz würde entweder im sanierten Zustand für alle Kinder ausreichen oder aber verkauft oder sogar abgerissen werden – und aufgrund dieser falschen Informationen ihre Unterschrift abgeben.

Kommentar zur Causa Maria de la Paz

Die Sanierung des Kindergartens Maria de la Paz ist keine Option. Denn Notwendigkeit schlägt Nostalgie. Ein Kommentar von Magdalena Höcherl.

Birgit Kodritsch kontert diesen Vorwürfen auf FT-Nachfrage: „Wir haben nie behauptet, dass Maria de la Paz abgerissen werden soll/muss/kann oder verkauft werden soll.“ Sie moniert dagegen: „Die Gemeinde hat in den letzten zwei Wochen so viel Unwahres über uns berichtet und ausgesagt, da waren wir von den Socken.“ So habe man etwa sehr wohl Interesse gezeigt, einen Kindergartenneubau anzuschauen – man sei schlicht nicht eingeladen worden. Barbara Prügl, die im Namen der GOL eine solche Fahrt initiiert hat, dementiert das. In einer Mail, die dem FT vorliegt, antwortete Kodritsch auf Prügls Einladung: An der geplanten Fahrt „sind wir nicht interessiert, da wir ja eine Sanierung des Kindergartens Maria de la Paz anstreben und nicht für einen Neubau sind“.

Garten soll erhalten bleiben – Sanierung aber nur mit massivem Eingriff möglich

Zudem seien aktuell Geschäftsleute bearbeitet worden, um die ausgelegten Listen zurückzugeben, so Kodritsch. „Junge Leute, die für die Sanierung sind, trauen sich nicht zu unterschreiben, weil sie Angst haben, keinen Kindergartenplatz zu bekommen.“ Die Initiatoren hätten nur eines im Sinn: „Wir versuchen, Fakten zu liefern.“

Diese jedoch sprechen für einen Neubau, wird der Markt nicht müde zu betonen. Eine Sanierung ist laut Bürgermeister Sailer nicht nur wesentlich teurer als ein Neubau. Auch fehlen in Maria de la Paz schon heute bereits 220 Quadratmeter, von der Fläche für die nötigen je zwei weiteren Kindergarten- und Krippengruppen ganz zu schweigen. Selbst mit einer Erweiterung könne man nicht so viel Platz schaffen wie mit einem Neubau, so Sailer. Zudem wäre ein bei einer Sanierung zwingend nötiger Anbau mit einem massiven Eingriff in den Garten verbunden – diesen wiederum wollen die Initiatoren des Bürgerbegehrens aber unbedingt schützen.

Maria de la Paz soll Ort für Kinderbetreuung bleiben

Ebenfalls im Bürgerbegehren steht: „Hauptsache das historische MdlP bleibt ein Kindergarten.“ Sailer betont: „Maria de la Paz bleibt ein Ort für Kinderbetreuung: Im Erdgeschoß sind zwei Krippengruppen geplant.“ Darüber hinaus soll das Gebäude künftig für die ganze Bevölkerung nutzbar sein: mit der Bücherei im Obergeschoß und einem für alle zugänglichen Garten. Auf die Frage, ob eine solche Nutzung nicht eine Win-win-win-Situation sein könnte, antwortet Birgit Kodritsch: „Wir glauben, dass es keinen Neubau braucht.“

Auch dass sich selbst die Kindergartenleitung für einen Neubau ist, lässt Kodritsch nicht gelten, schließlich spreche diese nicht für alle Mitarbeitenden. Sie habe dazu andere Informationen, eine Quelle will sie jedoch nicht preisgeben. Auf Nachfrage erklärt Bürgermeister Sailer indes, man habe zwar nicht jede einzelne Mitarbeiterin explizit gefragt, aber die Rückmeldungen zeigten: „Die Leiterin, die Stellvertreterin und der Großteil der Mitarbeiterinnen sind für den Neubau – wie übrigens auch die Leitungen der anderen gemeindlichen Kindebetreuungseinrichtungen.“ Sailer betont: Man habe oft versucht, Brücken zu den Initiatoren zu bauen. Dabei stoße man jedoch seit Monaten auf Widerstand.

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