Nach Jahren der Planung: Endlich Spatenstich für neue Michael-Ende-Schule

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Singen zum Spatenstich für Bauamt, Stadträte und Baufirmen: Die Erstklässler wollen in drei Jahren in den Neubau einziehen. Nach dem Lied gab es für alle Krapfen. © gerald förtsch

Der Spatenstich für die neue Michael-Ende-Grundschule in Unterschleißheim ist erfolgt: Nach langer Vorgeschichte soll der Neubau zügig fertig werden.

Unterschleißheim – Die Erstklässler stehen eingepackt mit Mützen und Schals auf der Baustelle. Sie singen einen schmissigen Song mit entsprechenden Gesten über das Buntsein und davon, dass alle Menschen verschieden und doch jeder besonders ist.

Tatkräftig haben gestern zwei der Kinder beim ersten Spatenstich für die neue Michael-Ende-Schule geholfen. Für 500 Schüler ist die fünfzügige Grundschule mit Zweifachturnhalle geplant. Auch die Musikschule zieht im Herbst 2026 in den Stahlbetonbau mit Klinkerfassade und Holz-Alu-Fenster ein. 74,1 Millionen Euro soll das Projekt kosten. – Geplant wird ja schon lange an der größten Grundschule in Unterschleißheim. „Die Vorgeschichte ist ein Roman“, sagte Bürgermeister Christoph Böck, der statt seiner Amtskette gestern den Faschingsorden des Unterschleißheimer Faschingsclubs trug, denn dazu sei er verpflichtet, solange der Fasching regiere. Mit Humor und feiner Selbstironie ging er vom Namensgeber der Schule, Michael Ende, auf die „Unendliche Geschichte“ der Planungen über.

Erste Überlegungen schon 2010

Erste Überlegungen stellte der Stadtrat 2010 mit der energetischen Sanierung der Bestandsschule an. 2013 kam das Thema Ganztagsklassen auf. 2016 entschied man sich für einen kompletten Neubau. Dann zeigte die Prognose, dass 20 statt 16 Klassen nötig sind. „Und dann wurden wir richtig kreativ“, meinte Böck. Der Stadtrat wollte zusätzlich sechs Wohnungen errichten. Zwischenzeitlich sollte neben der Musikschule auch die Musikgesellschaft einziehen. Schließlich kam die Pandemie, und die Stadt musste sparen. Man habe sich nach vielen Gesprächen wieder auf die Nutzer konzentriert, „auf die Kinder“, sagte Architektin Kristine Wächter von BGS Architekten.

Inzwischen ist die alte Turnhalle abgerissen, und der Aushub hat begonnen. Protest lösten die Baumfällungen aus, besonders bei den Grünen und beim Bund Naturschutz. Immerhin: eine alte Linde lebt weiter. Sie ist vom alten Schulhof an den Meschendörfer Weg verpflanzt worden.

„Beeilt’s euch mal“

„Die unendliche Geschichte hat nun endlich einen offiziellen Anfang“, sagte Böck vor rund 80 Gästen: „Ich bin sicher, dass der Neubau gut wird. Es geht mit großen Schritten voran.“ Rektorin Elke Fannasch freut sich auf den Neubau: „Beeilt’s euch mal“, spornte sie an: „Wir wollen bald umziehen. Wir haben schon 18 Klassen und keinen Raum übrig. Wir platzen aus allen Nähten.“

Das Besondere der neuen Schule ist die Bauweise in fünf Clustern. Vier Klassen gruppieren sich um einen Lern- und Aufenthaltsort, so kann das Modell des kooperativen Ganztags optimal umgesetzt werden. Es gibt Team- und kleinere Gruppenräume mit gemütlichen Ecken. Die Kinder werden ja bis zu zehn Stunden im Haus sein, zwischen 7 und 17 Uhr – da soll die Schule ein Wohlfühlort sein. Für die Musikschule wird es zwölf Übungs- und zwei Vorspielräume geben, ebenso Verwaltungsräume.

Die Kinder können die Arbeiten von ihren Klassenzimmern aus beobachten und werden in drei Jahren mit viel Musik als Viertklässler in den Neubau einziehen.

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