Nach Herzinfarkt: Schäftlarner (60) bedankt sich bei Lebensrettern

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Rechtzeitige Hilfe: Paul Barnes dankt Florian Lohse, und Jakob Lenzen für ihren lebensrettenden Einsatz im First Responder Hohenschäftlarn. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Für den absoluten Gänsehautmoment während der Jahresversammlung der Hohenschäftlarner Feuerwehr sorgte Paul Barnes. Der 60-Jährige war gekommen, um sich bei seinen Lebensrettern zu bedanken.

Hohenschäftlarn – Zuerst war es für Paul Barnes ein ganz normaler Samstag, einer wie schon so viele davor. Der 60-Jährige verbrachte den Tag über im Homeoffice, wollte sich nach getaner Arbeit das Essen machen. „Es muss so etwa 19.30 Uhr gewesen sein“, erinnert er sich. „Plötzlich habe ich gespürt, dass etwas mit mir nicht stimmt.“ Denn da waren auf einmal stechende, sich ausbreitende Schmerzen im Brustbein, die immer stärker wurden. Barnes bekam Panik. „Ich dachte nur noch, ich brauche Hilfe, ich brauche Hilfe.“ Er schaffte es gerade noch, seine Freundin anzurufen. Die erfasste sofort den Ernst der Lage und wählte geistesgegenwärtig den Notruf, ehe sie sich selbst auf den Weg machte.

Mit Einsatzfahrzeug auf Bewegunsfahrt

Währenddessen, nur ein paar Straßen entfernt, waren Florian Lohse und Jakob Lenzen, beide First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Hohenschäftlarn, mit dem Einsatzfahrzeug auf Bewegungsfahrt. „Als wir den Notruf mitbekommen haben, haben wir sofort reagiert“, erzählt Lohse. „Wir waren ja quasi um die Ecke.“ Im Hause Barnes hatte sich die Situation inzwischen zugespitzt. „Ich habe vor Schmerzen nur noch teilweise mitbekommen, was passiert ist. Ich habe gezittert und kaum noch Luft bekommen.“ Lohse und Lenzen erkannten sofort die lebensbedrohliche Lage und leiteten erste Hilfsmaßnahmen ein. „Etwas später kamen dann der Notarzt und der Rettungsdienst, die dann die weitere Versorgung übernommen haben.“

Barnes wurde schnellstmöglich ins Krankenhaus verbracht und operiert. Er hatte einen Herzinfarkt erlitten. Heute geht es dem 60-Jährigen wieder gut. „Ich habe dank der schnellen Hilfe keinerlei Schäden davon getragen. Ich kann jetzt zweimal Geburtstag feiern. Die First Responder haben mir das Leben gerettet.“

Genau am Tag der Jahreshauptversammlung

Und dafür wollte Barnes auch persönlich Danke sagen – nichts ahnend, dass er mit seinem Besuch genau den Tag der Jahresversammlung traf. Vorab hatte der Zeller bereits eine Karte mit Grüßen eingeworfen. „Diese wollte ich eigentlich während der Versammlung vorlesen“, sagt Kommandant Daniel Buck. „Plötzlich stand der Absender persönlich da, was uns unglaublich gefreut hat.“ Denn in den meisten Fällen hören die Responder nichts mehr von ihren Patienten.

Gegründet wurden die First Responder im Jahr 2010, rücken seitdem pro Jahr rund 230 Mal aus. Statistisch gesehen sind sie neun Minuten vor dem Rettungsdienst und elf Minuten vor dem Notarzt bei dem Patienten. „Alle haben nicht nur einen hohen Ausbildungsstand, sondern sind auch top engagiert. Ich kann nur meinen Hut ziehen“, lobt Buck.

Jakob Lenzen und Florian Lohse wiederum wehren bescheiden ab: „Dafür sind wir schließlich da. Wir freuen uns, wenn wir helfen konnten.“

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