Pläne für Kindergarten-Neubau vorgestellt – Bauweise entfacht Debatte
Der Altenstadter Kindergarten bekommt einen Neubau. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden die Planungen vorgestellt. Dabei entbrannte eine Diskussion darüber, ob es ein Massivbau oder ein Holzbau werden soll.
Altenstadt – Zu wenige Betreuungsplätze für zu viele Kinder: Dieses Problem beschäftigt die Gemeinde Altenstadt seit einiger Zeit. An der Jahnstraße, gegenüber vom aktuellen Gebäude, soll deshalb ein Neubau für den Altenstadter Kindergarten entstehen (wir berichteten mehrmals). Wie das Gebäude ausschauen soll, präsentierten in der jüngsten Gemeinderatssitzung Günter Axmann und Leona Somm vom Architekturbüro „Axmann und Weiß“ in Burgau.
Der Neubau soll aus drei Geschossen bestehen. Im Obergeschoss wäre Platz für drei Kindergartengruppen, im Erdgeschoss sollen die Krippenkinder unterkommen, und das Untergeschoss steht für Lagerräume und einen Mehrzweckraum zur Verfügung. Damit es gut ins Altenstadter Ortsbild passt, wird der Baustil des Gebäudes „alpenländisch“ gehalten.
Pläne für Kindergarten-Neubau in Altenstadt vorgestellt – Bauweise entfacht Debatte
Beheizt werden soll das Gebäude mit einer Wärmepumpe. Der Strom dafür kann teilweise selbst erzeugt werden – mittels einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Austoben können sich die Kinder im Garten, in dem unter anderem ein Klettergerüst aufgestellt werden soll.
Architekt Günter Axmann rechnet derzeit mit einem Baubeginn im Mai 2026. Die Fertigstellung ist für August 2027 – pünktlich zum Beginn des Kindergartenjahres 2027/28 – geplant. Die Kosten werden aktuell auf rund 4,6 Millionen Euro geschätzt.
Damit mehr Licht ins Gebäude kommt und sich dadurch auch eine Stromersparnis ergibt, regte Gemeinderat Michael Wiedemann (UWV/FW) an, zusätzlich zur Glasfront auf der Nordwestseite des Neubaus auch mit größeren Fenstern zu planen. Aufgrund von „Problemen mit dem Wärmeschutz“ riet Axmann allerdings davon ab, zu viel zu verglasen.
Holz als „nachwachsender Rohstoff“
Konstantin Papamichail (SPD) fand zwar die Planungen „sehr schön“, zeigte sich allerdings von der Massivbauweise nicht begeistert. Papamichail würde sich stattdessen eine Holzbauweise wünschen. „Wir haben sehr viel Holz in Bayern, und es ist ein nachwachsender Rohstoff“, so der SPD-Vertreter.
Bürgermeister Andreas Kögl (CSU) erklärte, dass finanzielle Gründe für den Massivbau sprechen würden. Zum einen, weil die Rücklage der Gemeinde immer weiter zurückgeht, und zum anderen, weil das Holzbau-Förderprogramm der Staatsregierung derzeit auf Eis gelegt sei. „Erst 2026 wären wieder neue Anfragen möglich. Das verzögert unseren Bau erheblich.“
Räte stimmen mehrheitlich für Massivbauweise
Auf Nachfrage von Bernhard Schöner (UWV/FW) erklärte Architekt Axmann, dass ein Holzbau etwa acht Prozent teurer als ein Massivbau wäre. Katrin Herz (UWV/FW) sprach sich ebenfalls für eine Holzbauweise aus und warnte vor „Langzeitkosten, wenn wir das Klima nicht schonen“. Um die Mehrkosten eines Holzbaus auszugleichen, schlug Herz vor, stattdessen beim Innenausbau zu sparen.
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Dann wurde es ernst: Es musste ein Beschluss zur Bauweise gefällt werden. Mit zehn zu sechs Stimmen entschied sich der Altenstadter Gemeinderat schließlich mehrheitlich für den Massivbau.