Investor will aus ehemaligem Firmenparkplatz Wohn- und Gewerbegebiet machen, nun gibt es einen Dämpfer
Auf dem ehemaligen Grillo-Parkplatz an der Hochreuther-Straße soll bekanntlich ein gewerblich und wohnbaulich genutztes Mischgebiet entstehen. Im Bauleitverfahren hat der Investor aber nun einen Dämpfer erhalten. Der Peißenberger Bauausschuss lehnte eine geänderte Entwurfsplanung mit knapper Mehrheit ab.
Eigentlich hatte der Marktrat in seiner April-Sitzung den Entwurf für die Neuaufstellung des Bebauungsplans „Hochreuther Straße/ehemaliger Grillo-Parkplatz“ bereits gebilligt. Nun aber reichte der Investor eine Planänderung ein – und zwar in Bezug auf die Straßenplanung. Statt einer Ringerschließung mit zwei Zufahrten soll das 17 000 Quadratmeter große Areal nur noch mit einer Stichstraße samt kleinem Wendehammer für den Verkehr zugänglich gemacht werden. Der im Norden konzipierte Gewerbeteil soll zudem separat über eine einfache Einfahrt von der Hochreuther Straße angebunden werden.
Separate Einfahrt für Gewerbeteil
Durch die Planänderung würde sich eine Mehrung der Gewerbefläche von rund 1000 Quadratmetern ergeben. Ebenso würde sich im südlichen und rein für Wohnbauzwecke vorgesehenen Teilbereich mehr Potenzial für den Wohnungsbau ergeben. Anstatt eines Parkhauses soll ein weiter Wohntrakt entstehen. Im Ausschuss war von bis zu zehn zusätzlichen Einheiten die Rede – und zwar im sozialgeförderten Segment, wie Bürgermeister Frank Zellner (CSU) betonte. Der Rathauschef warb aber noch aus anderen Gründen für die Planänderung. So würde selbige eine strikte Trennung zwischen der Gewerbe- und Wohnbauzone zur Folge haben. Entsprechend würde es auch eine Trennung zwischen Anlieger- und Lastwagenverkehr geben. Im Falle der Ringerschließung wäre das nicht der Fall. Auch Sandra Rößle (CSU / Parteilose) sah „Vorteile“ durch die angepasste Planung. So würden durch die reduzierte Straßenfläche die Unterhaltskosten zum Beispiel für den Winterdienst sinken.
Mehrheit gegen Entwurfsplanung
„Skeptisch“ zeigte sich indes Anton Höck (Peißenberger Liste) gegenüber einer baulichen Mehrung – auch wenn die Planung einer Tiefgarage „vernünftig“ sei. Jürgen Forstner (Freie Wähler) bezeichnete den vorgelegten Entwurf mit einer Erschließungsstraße für den Wohnbereich als „unpraktisch“: „Das gefällt mir überhaupt nicht. Bei so vielen Wohnungen ist das problematisch.“ Das Beispiel am Saint-Brevin-Ring zeige, dass Ringlösungen mit Zu- und Abfahrt sinnvoll seien. Forstners Vermutung: „Bringen wir es doch mal auf den Punkt: Der Investor will einfach noch mehr in das Gebiet reinpressen.“
Letztlich verweigerte der Bauausschuss des Marktrates mit einer knappen Mehrheit von 6:5 Stimmen die Billigung der geänderten Entwurfsplanung. Das letzte Wort hat nun aber der Marktrat in seiner Sitzung am morgigen Mittwoch (18.30 Uhr, Sitzungssaal im Rathaus). Der Bauausschuss war vorberatend tätig und verabschiedete lediglich eine Beschlussempfehlung an das Gesamtplenum.