Altenstadt investiert in Kindergarten-Neubau und Sonnenstraßen-Sanierung
Bei der Bürgerversammlung in Altenstadt zeigte Bürgermeister Andreas Kögl mit über 50 Folien viel Interessantes und Wissenswertes auf.
Altenstadt – Einige Plätze im Gasthof Janser blieben bei der Versammlung zwar leer, es waren aber hinreichend viele interessierte Bürger gekommen, um sich über wichtige Themen in der Gemeinde informieren zu lassen. Da alle ein Blatt mit Informationen zu Einwohnerstand und zum aktuellen Haushalt bekommen hatten, sagte Kögl schmunzelnd: „Wer beim Rausgehen drei Zahlen richtig beantworten kann, kriegt die Lohnsteuer erlassen.“
Wie auch bei früheren Versammlungen, ging der Bürgermeister zu Beginn auf die Einwohnerentwicklung ein. Mit 3498 im Jahr 2024 ist diese recht konstant geblieben. Die Zahl der Geburten war mit 27 etwas niedriger als in den Jahren zuvor. Es gab 25 Sterbefälle.
Bei seiner Rückschau ging Kögl auf die Einnahmen und Ausgaben beim letztjährigen rund 8,3 Millionen Euro umfassenden Verwaltungshaushalt ein. Die wichtigste Einnahmeposition war mit fast 2,5 Millionen Euro die Einkommensteuerbeteiligung. Die Gewerbesteuer erfuhr mit 934 000 Euro nach dem Spitzenwert 2022 von fast 2,9 Millionen Euro einen deutlichen Einbruch. Sie dürfte sich heuer bei etwa 1,5 Millionen Euro einpendeln, so der Bürgermeister. Gleichwohl seien „die fetten Jahre“ vorbei.
Ortsdurchfahrt kostete viel
Erschwerend hinzu kam, dass es 2024 keine Schlüsselzuweisung gab. Im Jahr zuvor hatte die satte 400 000 Euro betragen. Größter Ausgabenposten war einmal mehr die Kreisumlage mit fast 2,9 Millionen Euro.
2024 betrug der Vermögenshaushalt knapp 3,4 Millionen Euro. Bei den Investitionen dominierten mit fast einer Million Euro Kosten die neue Ortsdurchfahrt Schwabniederhofen und die Hohenfurcher Straße.
Kindergarten-Neubau und Löschfahrzeug
Es folgten Hinweise zur Neuregelung der Grundsteuer zu Jahresbeginn. Dabei sollen die Einnahmen gleich bleiben, was sie in Altenstadt auch tun. Da Stichproben eine tendenziell stärkere Belastung der Gewerbebetriebe ergeben hatten, ist keine Erhöhung der Gewerbesteuer geplant.

Die über die Jahre stets kleiner gewordene Pro-Kopf-Verschuldung beträgt aktuell 171,22 Euro. Sie werde wegen des Kindergartenbaus und weiterer Investitionen wieder steigen, und die hohen Rücklagen würden aufgebraucht, ließ der Bürgermeister mit Blick in die Zukunft wissen. Eine Förderung von 8000 Euro über Auerbergland-Kleinprojekte hatte es fürs Herrichten des alten Feuerwehrhauses gegeben. Mit dem Löschfahrzeug (LF) 20 wurde die Ersatzbeschaffung für das alte LF eingeleitet. Der Eigenanteil beträgt satte 435 000 Euro.
Mit Quartiersmanager
Trotz abschmelzender Finanzen hat sich die Gemeinde für dieses Jahr einiges vorgenommen. Vornan steht die Planung des Kindergartenneubaus und die Sanierung der Sonnenstraße, deren Planung bald im Gemeinderat vorgestellt wird. Beim Freibad sorgt sich Kögl, dass anders als in früheren Jahren im Moment alles gut läuft. Und: Mit einem Quartiersmanager möchte die Gemeinde sich der demographischen Entwicklung stellen.
Anschließend stellte Kögl den Haushalt 2025 vor (wir berichteten). Auch auf den nationalen Veteranentag am 15. Juni wies er hin. Und Anfang Oktober feiert die Schwabniederhofener Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen.
Neue Ortsdurchfahrt eine Rennstrecke?
Nach diesen vielen Punkten hatten die Bürger das Wort. Zuerst gab Elisabeth Häusler den Hinweis, dass sich die neue Ortsdurchfahrt Schwabniederhofen „zu einer Rennstrecke“ entwickle. Sie mache sich unter anderem um die Kinder Sorgen, die dort unterwegs sind, und schlug ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern vor.
Bei der Begehung der Sonnenstraße habe man über Tempo 30 gesprochen, was aber auf die gesamte Länge nicht zulässig sei, sagte Kögl. Das werde man also wahrscheinlich nicht genehmigt bekommen. Weil es sich um eine Kreisstraße handelt, brauche man neben der Polizei auch das Landratsamt. Auf alle Fälle lasse er die „mobile Radartafel“ aufstellen.
„Das Thema ist durch“, antwortete Kögl auf den Hinweis von Brigitte Kastner, den Kindergarten in Schwabniederhofen zu bauen. Danach verwies diese auf einen Zeitungsartikel von 2018, wonach die Grundsteuern damals unter anderem deshalb erhöht wurden, um einige Straßen zu erneuern. Passiert sei aber nichts.
Diskussionspunkt Sonnenstraße
Das wollte Kögl nicht bestätigen, und es folgte ein längeres Zwiegespräch. Es sei schon etwas passiert, wenn auch nicht so viel, wie man es gerne hätte, so der Rathauschef. Die Sanierung der Sonnenstraße sei für zwei Millionen Euro geplant, und man habe 400 000 Euro Rücklagen. Es gehe „nicht auf, dass wir da fünf, sechs weitere Straßen machen“. Im Sommer sei der Planungsentwurf für die Sonnenstraße da. Da wolle man „es baulich hinkriegen, dass da nicht gerast wird“. Kögl forderte Kastner auf, zur Gemeinderatssitzung zu kommen.