Diskussionen um Parkgebühren am Walchensee: „Wir Einheimische werden immer nur zur Kasse gebeten“

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. Kochel am See

KommentareDrucken

Die Parkgebühren, die am Walchensee verlangt werden, sind immer wieder Diskussionsthema. © Arndt Pröhl/Archiv

Um die unterschiedlichen Parkgebühren am Walchensee gibt es Diskussionen. Sie sorgen bei Gästen wie Einheimischen für Irritationen.

Walchensee – Die Parkgebühren sind ein Aufreger-Thema in Walchensee. Dies wurde in der Jahresversammlung des Verkehrsvereins im Gasthof Edeltraut deutlich. So schimpfte einer der Zuhörer: „Wir müssen in Walchensee Parkgebühr zahlen, wir müssen in der Jachenau Parkgebühr zahlen, wir müssen in Vorderriß Parkgebühr zahlen – wir Einheimische werden immer nur zur Kasse gebeten.“

Unterschiedliche Parkgebühren entlang des Walchensees sorgen für Verwirrung bei den Gästen

Vorsitzender Klaus Melf machte sich dafür stark, dass wenigstens in den Nachbargemeinden Jachenau und Walchensee die gleichen Parkgebühren gelten. Zudem forderte er, dass die Gemeinden ihre Parktickets gegenseitig anerkennen. Es sei durchaus möglich, dass ein Gast erst in Walchensee badet, dann aber ans Südufer umzieht, weil der Wind zu stark bläst. In diesem Fall müsse der Gast sieben Euro Parkgebühr in Walchensee zahlen und dann noch mal fünf Euro in der Jachenau. Hinzu kommen sechs Euro Maut für die Benutzung der Straße am Südufer. Dies sei einem Gast schwer zu vermitteln, findet Melf: „Der Gast weiß nicht, wo die eine Gemeinde anfängt und die andere aufhört.“

Die Kochler sagen, dass die Jachenauer stur sind, mit denen kann man nicht reden. Und die Jachenauer sagen das Gleiche über die Kochler.

Melf hofft darauf, dass sich die Vertreter beider Gemeinden an einem Tisch zusammensetzen, um eine Lösung zu finden: „Es geht darum, dass die Parktickets gegenseitig anerkannt werden.“ Er habe festgestellt, dass dies nicht ganz einfach ist: „Die Kochler sagen, dass die Jachenauer stur sind, mit denen kann man nicht reden. Und die Jachenauer sagen das Gleiche über die Kochler.“

(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)

Bürgermeister Jens Müller hat erst mal die Schlehdorfer im Blick. Diese hätten sich bei ihm mit der Bitte gemeldet, dass sie für 35 Euro das Kochler Jahresparkticket erwerben dürfen. Der Rathauschef hält diesen Wunsch für nachvollziehbar, „denn Schlehdorf ist ja auch eine Anrainer-Gemeinde an den Kochelsee“. Nun müsse man sehen, was rechtlich möglich ist: „Unser Parkraumkonzept ist ein unheimlich kompliziertes Konstrukt.“

Kochels Bürgermeister Müller will rechtliche Probleme lösen

Es gehe nicht um Gewinnerzielung, sondern um Verkehrslenkung. Die eingenommenen Parkgebühren – rund 500 000 Euro pro Jahr - dürften nur für die Schaffung von Parkplätzen und die Anschaffung von Gerätschaften verwendet werden: „Wenn wir keinen Gewinn erzielen, müssen wir auch keine Umsatzsteuer zahlen.“ Diese rechtlichen Probleme möchte Müller gerne lösen, „wobei es mir nicht darum geht, irgendetwas schlecht zu reden“.

Klaus Melf erinnerte an die Gedanken, die dem Parkraumkonzept zugrunde lagen: „Die Einheimischen und Gäste sollen ihr Auto daheim stehen lassen, weil eh alle Parkplätze voll sind – das kann man ja verstehen.“ Viele hätten zudem ein Rad zu Hause, und damit könne man die Halbinsel Zwergern von Walchensee problemlos erreichen. Man müsse aber an die über 80-Jährigen denken, wandte eine Zuhörerin ein. Ein anderer merkte an, dass höchstens ein Viertel der Gäste Räder dabei hat. (pr)

Auch interessant

Kommentare