Aus Liebe Geld gespendet für die Ammersee-Stege in Herrsching
210.000 Euro kosten die zwei neuen Stege, die die Gemeinde Herrsching den Ammersee-Liebhabern und Badegästen nach den Unwetterschäden wieder zur Verfügung stellen will. Viele haben dafür gespendet. Auch Sebastian Ettinger und seine Caroline.
Herrsching – Als im März der Hilferuf der Gemeinde Herrsching für dringend benötigtes Geld zum Wiederaufbau der beschädigten Badestege an die Bevölkerung ging, ließen Spender nicht lange auf sich warten. Voraussichtlich Mitte des Jahres sollen die zwei neue Stege fertig sein.
„Mittlerweile sind rund 35.000 Euro an Spenden eingegangen“, erklärte Bürgermeister Christian Schiller. „Der Zuspruch in der Bevölkerung ist super. Wir hoffen, dass wir noch weitere Spende bekommen, so dass wir keinen Nachtragshaushalt machen müssen.“ Gute 5.000 Euro kommen von der TSV-Handballabteilung. Das teilte 2. Bürgermeisterin und Handball-Abteilungsleiterin Christina Reich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Den Spendenbetrag hat ein Benefizspiel der Mannschaft Herren 1 gegen Herrsching All(t)Stars eingebracht.
Fest steht: Die Badestege der Gemeinde Herrsching am Ammersee fehlen vielen Besuchern. Besonders jetzt, wo die Temperaturen wieder steigen, wünschen sich viele, endlich wieder die Beine vom Steg aus im Wasser baumeln lassen zu können.
Allerdings hat das winterliche Sturmtief „Zoltan“ viele Stege am Ammersee durch Sturm und Hochwasser extrem beschädigt, ja, teilweise sogar verwüstet. Die Kosten des Wiederaufbaus werden auf etwa 210.000 Euro geschätzt, Geld, das das laufende Haushaltsjahr in Herrsching nicht vorsieht. Deshalb sind die Spenden der Bevölkerung so dringend nötig.
Einer der bereits gespendet hat ist der Münchener Sebastian Ettinger. Mit dem Gemeindesteg in Herrsching verbindet er Romantik pur.
Neue Stege am alten Sportplatz und im Seewinkel in Herrsching
„Vor einem Jahr haben Caroline und ich uns dort auf ein Date verabredet und saßen auf dem Steg“, schwärmt Ettinger, bei dem es genau da gefunkt hatte. Er besucht seine Freundin oft und die inzwischen zerstörten Stege, welche die beiden bei Spaziergängen immer wieder sehen, machen ihn traurig. „Deshalb habe ich gespendet. Manchmal ist das Schöne gleich um die Ecke und da sollte man auch mal was Gutes tun“, sinniert Ettinger. „Am See entstehen so viele schöne Gespräche und es ist eine Ruhe-Oase für viele Menschen.“ Von den drei zerstörten Stegen werden laut Bauamt Herrsching zwei ersetzt. Das sei der Gemeindesteg am alten Sportplatz und ein weiterer Steg im Gebiet am Seewinkel. Dort gab es vor dem Sturm zwei Badestege.
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Aus zwei Stegen wird ein großer mit 200 Quadratmetern in Herrsching am Ammersee
Für Herrschings Bauamtsleiter Oliver Gerweck und Bürgermeister Christian Schiller kann der Stegneubau nicht schnell genug gehen. „Einen genauen Zeitplan kann ich leider nicht sagen“, bedauert Gerweck. „Aber wir geben Gas, weil auch der Bürgermeister die Stege schnell ersetzt und bis Sommer eröffnet sehen möchte.“ Die Stege werden fünfzig Zentimeter höher gesetzt, weil höheren Stege in Vergangenheit weniger Sturmschäden gehabt hätten. Außerdem soll die Fläche des Steges im Seewinkel mit 200 Quadratmetern doppelt so groß werden, um das Wegfallen des anderen Seewinkel-Stegs etwas aufzufangen.
Sebastian Ettinger hat sich am Steg in Herrsching in Caroline verliebt und in den Ammersee
Sebastian Ettinger und seine Freundin Caroline freuen sich schon auf die neuen Stege. „Am Steg habe ich mich nicht nur in meine Freundin verliebt, sondern auch in den Ammersee.“ Über weitere Spenden für den Stegneubau würde sich die Gemeinde Herrsching sehr freuen. Spendeninformationen, unter anderem über die Möglichkeit, mit einer Spende ein Namensrecht zu erwerben, sind auf der Internetseite der Gemeinde Herrsching nachzulesen: www.herrsching.de“.
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Gemeinderat billigt Steg-Pläne
Herrsching – Einstimmig hat der Gemeinderat Herrsching bei der jüngsten Zusammenkunft am Montag die Entwurfsplanung von zwei Badestegen gebilligt. Dem Beschluss war Anfang März eine Entscheidung des Bauausschusses vorangegangen, diese von der Zimmerei Christoph Preininger zur Wiederherstellung von zwei Badestegen durchführen zu lassen.
Voraussichtlich ab Mai soll der Gemeindesteg am alten Sportplatz in gleicher Größe errichtet werden und einen barrierefreien Zugang erhalten. Als Ersatz für die zwei Stege am Seewinkel soll mittig nur mehr ein Steg angelegt werden (siehe Artikel rechts). Der näher am Ufer liegende Ausleger soll mit zwei Treppenanlagen aus Holz ausgestattet werden und der äußere mit Badeleitern. Um künftig gegen Unwetter wie in Vergangenheit geschützt zu sein, werden die Stege höher gebaut. 65.000 Euro sind im Haushalt für Stegunterhalt berücksichtig, damit sowie mit weiteren Spenden soll der 210.000 Euro teure Wiederaufbau der Stege finanziert werden. Vor Baustart benötigt die Kommune noch eine wasserrechtliche Anlagengenehmigung. Zudem muss die Maßnahme noch ausgeschrieben werden. Ende Juni soll alles fertig sein, hofft Bauamtsleiter Oliver Gerweck.
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