Sparkurs erreicht auch die Bereiche Sport und Soziales

Ehe der Ausschuss nahezu einmütig seine entsprechenden Beschlüsse traf, hatte die Verwaltung die Empfehlung ausgesprochen, von den insgesamt 18 eingereichten Zuschussanträgen aus dem Sektor Sport „nur die dringend notwendigen“ zu genehmigen und die auch nur bei nachgewiesener Eigenleistung: „Wir versuchen uns an den Maßnahmen im Kulturbereich zu orientieren“, sagte Bürgermeister Patrick Janik einleitend. Dort hatte der Konsolidierungszwang der Stadt bereits zu schmerzhaften Einschnitten geführt, die meist einer Kürzung bisheriger Zuwendungen um 40 Prozent entsprachen (wir berichteten). Für die Starnberger Sportvereine bedeutete dies nun ebenfalls eine mehr oder minder große Zäsur: Sogenannte Betriebskostendefizite werden wegen teils unvollständiger Unterlagen zu den tatsächlich angefallenen Betriebskosten der letzten Jahre nur noch unter dem Vorbehalt, dass diese Unterlagen nachgereicht werden, von der Stadt übernommen. „Defizitausgleich ist nicht gleich Investi-tionskostenzuschuss“, präzisierte Janik, als die Debatte sich fünf weiteren Anträgen zuwandte, bei denen es explizit um Investitionskostenhilfe ging. Der Finanzreferent des Stadtrats, Thomas Beigel (CSU) schlug vor, „dass wir 50 Prozent Eigenleistung verlangen sollten“ – ihm sei freilich klar, so Beigel, dass es Vereine gebe, „die wirtschaftlich sehr gut dastehen, und Vereine, die nur noch das letzte Hemd haben.“ Es gelte also, die jeweilige Eigenleistung zu gewichten und den Einzelfall zu betrachten. Dies gefiel auch dem Bürgermeister besser, denn eine Hosen-runter-Politik samt Durchleuchtung der Finanzen der Sportvereine mochte Janik nicht einführen: „Wenn wir zur Entscheidungsfindung immer die kompletten Vermögensverhältnisse offengelegt haben wollten, hätte ich damit ein Problem, das wäre ein Politikum“, so Janik. Außerdem würde man letztlich genau jene Vereine bestrafen, die gut gewirtschaftet hätten, ergänzte Ludwig Beck namens der Verwaltung. Auch Stadtrat Winfried Wobbe (UWG) meinte: „Die Vereine brauchen eine Rücklage – wir können ihnen nicht das letzte Hemd nehmen – wie brauchen da Fingerspitzengefühl!“