Nach Angriff im Iran droht die Eskalation – die USA wollen eingreifen

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Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff im Iran wächst die Angst vor einer Eskalation. Hamas-Chef Hanija starb dabei. Die USA versprechen, Israel zu verteidigen.

Manila – Nach einem Angriff im Iran wachsen die Sorgen vor einer Eskalation im Nahen Osten. Bei dem Angriff wurde offenbar der Hamas-Politchef Ismail Hanija getötet. Der gerade erst vereidigte iranische Präsident Massud Peseschkian drohte Israel mit Konsequenzen. Nun stellte der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin klar: „Wenn Israel angegriffen wird, werden wir sicherlich helfen, Israel zu verteidigen“.

Die USA werden „hart arbeiten, um sicherzustellen, dass wir etwas tun, um die Spannung zu mindern und Probleme mit diplomatischen Mitteln zu lösen“, so Austin während seines Besuchs auf den Philippinen laut Newsweek. Der US-Staatssekretär Anthony Blinken gab laut Newsweek an, die USA hätten keine Kenntnis von der Ermordung Hanijas gehabt und seien nicht beteiligt gewesen.

Der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija bei einer Pressekonferenz.
Die Hamas gibt Israel die Schuld für den Angriff, bei dem der Hamas-Chef Ismail Hanija getötet wurde. © IMAGO/APAimages/Ashraf Amra

Iran will Tod von Hamas-Chef rechen – US-Verteidigungsminister ist optimistisch für Verteidigung Israels

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, erklärte laut Al Jaazera, der Tod von Hanija würde „die tiefen und unverbrüchlichen Bande zwischen der Islamischen Republik Iran und dem geliebten Palästina sowie dem Widerstand zu stärken“. Der Hamas-Chef war kurze Zeit vor dem Angriff noch bei der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten gewesen. Es sei „Teherans Pflicht“, den Tod zu rächen, sagte der Oberste Anführer des Irans, Ali Chamenei, laut Reuters.

Austin zeigte sich dennoch vergleichsweise optimistisch. „Sie haben gesehen, wie wir das im April gemacht haben; Sie können davon ausgehen, dass wir das wieder tun werden“, erklärte der Verteidigungsminister. Mitte April hatten die USA zusammen mit Großbritannien und Frankreich mehrere Hundert iranische Drohnen abgewehrt, die als Reaktion auf einen israelischen Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien abgeschossen wurden. Nach dem Angriff ist passiert, was viele für unmöglich gehalten haben: Der Konflikt war vorerst nicht eskaliert.

Mehrere Konfliktherde, mit Israel im Mittelpunkt – auch mit dem Libanon steigt die Spannung

Es gab allerdings auch weniger zuversichtliche Einschätzungen. Burcu Ozcelik, Senior Research Fellow für Sicherheit im Nahen Osten am britischen Royal United Services Institute (RUSI) nimmt laut Newsweek an, die Ermordung des Hamas-Chefs würde Effekte auf die gesamte Region haben. Allerdings würde Teheran laut Ozcelik eine Antwort abwägen, ohne dass die Hisbollah zu Schaden kommen würde.

Die Spannungen rund um den Tod des Hamas-Chefs sind jedoch aktuell nicht das einzige Problem für Israel. Nur kurz vor dem Angriff auf Hanija gab Israel an, in einem „gezielten Angriff“ ebenfalls einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet zu haben. Die Miliz hat den Tod bisher nicht bestätigt, doch könnte auch hier mit einem Gegenschlag zu rechnen sein.

Einige Tage zuvor hatte Israel die Hisbollah für einen Angriff auf ein Fußballfeld bei den Golanhöhen beschuldigt, was die Hisbollah bestreitet. An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel kommt es schon seit Monaten immer wieder zu Gewalt zwischen den beiden Konfliktparteien. (lismah)

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