Feuerwehren im Landkreis: Mehr als 2600 Alarmierungen in 2024

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Kreisbrandrat Erich Zengerle (re.) berichtete über die Ereignisse im Jahr 2024. © Karl Bock

Einsätze bei Bränden, bei schweren Verkehrsunfällen, bei Sturm und Überschwemmungen gehören zum Alltag bei den Feuerwehren. Die Ehrenamtlichen aus dem Landkreis trafen sich jetzt zur Dreikönigs-Versammlung im Tölzer Kurhaus und hielten Rückschau aufs vergangene Jahr.

Bad Tölz-Wolfratshausen - Im vergangenen Jahr waren die 3611 aktiven Mitglieder bei insgesamt 2609 Alarmierungen gefordert, berichtete Kreisbrandrat Erich Zengerle am Montag bei der traditionellen Dreikönigsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes im Tölzer Kurhaus. Man sei aber erfreulicherweise von Katastrophen verschont geblieben. Allerdings wurden die Landkreis-Feuerwehren „mit heftigen Starkregenereignissen konfrontiert“, eine Entwicklung, auf die man sich auch in Zukunft einstellen müsse.

509 Brandalarme und 1391 technische Hilfeleistungen

Der Termin hat Tradition: Am Dreikönigstag treffen sich alljährlich die Führungskräfte der 58 Landkreis-Feuerwehren im Tölzer Kurhaus zur Jahres- und Verbandsversammlung der Kreisbrandinspektion und des Kreisfeuerwehrverbandes, um Bilanz zu ziehen über das abgelaufene Jahr. Insgesamt gab es 509 Brandalarme, 1391 technische Hilfeleistungen und 38 ABC-Einsätze. 531 Mal waren die First-Reponder gefragt. Außerdem mussten 76 Sicherheitswachen und 69 sonstige Einsätze geleistet werden. Auch diesmal gab es 277 Fehlarme, zum Teil durch Brandmeldeanlagen.

29 Großbrände und Hochwasser-Einsätze

Bei den Bränden schlagen sich 29 Groß- und 68 Mittel- sowie etliche Kleinbrände in der Statistik nieder, die Kreisbrandrat Erich Zengerle in seinem Jahresrückblick vortrug. Den Anfang machte am 6. Februar 2024 ein Brand im Gewerbegebiet Greiling, wo ein Lithiumionenspeicher für Pkw während eines Belastungstests Feuer gefangen hatte. Verschiedentlich brannten Fahrzeuge nach Verkehrsunfällen. Am 29. März gab es einen tödlichen Motorradunfall zwischen Münsing und Holzhausen.

Herausragend war das Starkregenereignis am 1. Juni, das vor allem im Nordlandkreis 66 Einsätze nach sich zog. Am 3. Juni war dann der südliche Landkreis „dran“, hier war die Feuerwehr 58 Mal gefordert, ebenso wie am 10. Juli, wo man sogar 80 Mal ausrücken musste. Am 12. Juli war es dann wiederum der nördliche Landkreis, der von Regen und Hagel heimgesucht wurde und 100 Einsätze notwendig machte.

Voll besetzt: Im Tölzer Kurhaus fand am Montag die traditionelle Dreikönigsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Bad Tölz-Wolfratshausen statt.
Die Führungskräfte aller 58 Landkreis-Feuerwehren versammelten sich am Dreikönigstag im Tölzer Kurhaus. © Karl Bock

In einigen Gemeinden wurde groß gefeiert

Ein wichtiges Thema bei den Feuerwehren ist neben zahlreichen Übungseinsätzen und Weiterbildungsmaßnahmen die technische Ausrüstung. Auch 2024 wurden etliche neue Fahrzeuge in Dienst gestellt. Außerdem prägten die Feuerwehren durch verschiedene Jubiläumsfeiern das gesellschaftliche Leben in den Gemeinden.

Erfreulich auch, dass Stefan Kießkalt, Kassier im Feuerwehrverband für den Landkreis, von einem finanziellen Plus berichten konnte. „Wir haben viel Geld bewegt“, meinte er. Der Haushaltsplan für 2025 wurde gebilligt. Nur eine Formsache war die geheime Wahl von Kießkalt für weitere sechs Jahre zum Kassier. Bürgermeister Hubert Oberhauser aus Egling und Hans Ostermünchner aus Greiling wurden als Kassenprüfer bestätigt. Alle drei erhielten jeweils die volle Stimmenzahl der 77 Wahlberechtigten.

Landrat dankt der „Blaulichtfamilie“

Eingangs hatte Landrat Josef Niedermaier der „Blaulichtfamilie“ für ihren Einsatz gedankt und auf den Zusammenhalt unter den Rettungsorganisationen hingewiesen. Gerade den gesellschaftlichen Zusammenhalt gelte es angesichts derer, „die sich von der Demokratie abwenden“, in Zukunft verstärkt zu beschwören. Noch nie seien in Deutschland so viele Menschen wie heute in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung gewesen, andererseits müsse man erkennen, dass wegen der demografischen Entwicklung überall Nachwuchs fehle. „Da müssen wir der Realität ins Auge schauen“, meinte der oberste Dienstherr der Feuerwehren im Landkreis. Die geplante Fusion der Integrierten Leitstellen Oberland und Fürstenfeldbruck, die in den vergangenen Wochen hohe Wellen geschlagen hatte, sprach Niedermaier als stellvertretender Vorsitzender des Rettungszweckverbands nicht an.

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Der stellvertretende Tölzer Bürgermeister Michael Lindmair lobte in seinem Grußwort alle, die das ganze Jahr über bereit sind, Verantwortung in und für die Gesellschaft zu übernehmen. Allerdings sei es zunehmend schwierig, Ehrenamtliche zu finden, nicht zuletzt, wegen der oft verletzenden Kritik, der sie in der Öffentlichkeit und anonym durch die Sozialen Medien ausgesetzt seien. Den Abschluss der zweistündigen Versammlung bildete die Ehrung verdienter Feuerwehrmänner und -frauen (wir berichten noch). (Karl Bock)

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