Zum krönenden Abschluss des Festwochenendes stand bei den Burggenern am Sonntag die 150-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr im Mittelpunkt. Von den aktuell 137 Mitgliedern leisten 76 aktiven Feuerwehrdienst. Hinzu kommen elf Jugendfeuerwehrleute.
Burggen – Nachdem am Freitagabend die Musikkapelle Burggen ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hatte (wir berichteten), stand schon abends darauf das traditionelle Weinfest in der Burggener Reithalle auf dem Programm.
Fahrzeugsegnung und Festzug
Der Abschluss des Festwochenendes führte am Sonntagmorgen für viele zunächst einmal in die Dorfkirche St. Stephan. Beim anschließend von Pfarrer Joseph B. Ssemmanda aus Uganda zelebrierten Gottesdienst war diese proppenvoll, und die Fahnen der zahlreichen Abordnungen weiterer Feuerwehren sowie der örtlichen Vereine säumten den Altarraum. Dort segnete der Pfarrer auch das neue Fahnenband der Feuerwehr Burggen sowie anschließend vor der Kirche das geschmückte neue Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 S.
Erstes Fahrzeug war ein „Opel Blitz“
Bei den obligatorischen Reden zum Feuerwehr-Jubiläum machte Burggens Feuerwehrvorstand Michael Fischer den Anfang. Er erinnerte an das Jahr 1874, in dem die Burgger Feuerwehr von seinerzeit 54 Kameraden gegründet wurde. Angefangen habe alles mit einer vierrädrigen Saug- und Druckspritze. „Danach kam eine Motorspritze und im Jahr 1972 dann das erste Löschfahrzeug, ein Opel Blitz“, sagte Fischer. Der wurde 1999 durch das TFL 16/25 abgelöst und dieses nun vom neuen TFL 3000 S.
„Ich erzähle Euch ein bisschen was vom Fahrzeug“, leitete anschließend Feuerwehrkommandant Patrick Furch ein. Es seien schon einige Sitzungen gewesen, in denen von ihm und weiteren Burggener Feuerwehrlern besprochen wurde, was man alles braucht und wie das Fahrzeug aufgebaut sein soll. Es folgte eine kurze Beschreibung des TFL 3000 S mit einem Fassungsvermögen von 3000 Litern Wasser und 120 Litern Schaummittel, mit dem die Burggener Feuerwehr ihre Zukunftsfähigkeit unterstreiche.
Hilfsbereitschaft, Mut und Kameradschaft
Auch Bürgermeisterin Sandra Brendl-Wolf zeigte sich von dem neuen Fahrzeug „total begeistert“. Wenn man heute auf 150 Jahre Feuerwehrgeschichte zurückblicke, dann sehe man „Mut, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft“. Sie erinnerte auch an die Gründung der Jugendgruppe vor genau 50 Jahren. Heute seien es elf junge Burggener, die dort den Grundstein für ihre spätere Tätigkeit als Feuerwehrler legen.
Mit dem neuen Fahrzeug setze man „ein starkes Zeichen“ zur Sicherheit der Bürger. Die Gesamtkosten in Höhe von 420 000 Euro seien „eine Investition, die sich für uns alle lohnt“, zumal das Fahrzeug perfekt den Anforderungen der Burgger Wehr entspreche. Und die wiederum sei „unverzichtbar – heute mehr denn je“, so die Bürgermeisterin. Und so steht auch der mit viel Eigenleistung betriebene Umbau des Feuerwehrhauses im Fokus der Gemeinde.
Gute Zusammenarbeit mit Gemeinde
Der von Seiten der Kreisbrand㈠inspektion gekommene Kreisbrandinspektor Uwe Wieland hob hervor, dass „die Feuerwehr für die Gemeinde eine Pflichtaufgabe ist. Aber wenn es nur das wäre, wäre es schade.“ In Burggen funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Feuerwehr sehr gut. So könne man notwendige Anschaffungen verwirklichen „und damit einen guten Dienst für die Allgemeinheit tun“.
Spanferkel und Bier
Mit dem neuen Feuerwehrfahrzeug sei man in Burggen „für die nächsten Jahre sehr gut gerüstet“. Jetzt gebe es einiges zu tun in punkto Ausbildung und gemeinsamen Übungen damit. Und von der Patenfeuerwehr aus Bernbeuren gab es für die Burggener dann noch ein Spannferkel und ein Fässchen Bier zum Jubiläum.
Im Anschluss an die offiziellen Ansprachen ging es für den Kirchenzug zur Reithalle. Dorthin, wo der Ort schon an den beiden Tagen zuvor zusammen gefeiert hatte. Und auch wenn der offizielle Teil dort endete, war der gemeinsame Festsonntag noch lange nicht zu Ende.
Rundfahrten im Löschfahrzeug
Während es in der Halle mit einem musikalisch von der Gruppe „Senfkristall“ angereicherten Mittagessen weiterging, konnte vor der Halle neben dem frisch geweihten TLF 3000 S auch ein Flugfeldlöschfahrzeug der Bundeswehr-Feuerwehr Altenstadt in Augenschein genommen werden. Und die Kinder durften sich auf Rundfahrten in einem weiteren Löschfahrzeug freuen. Im weiteren Verlauf des Sonntages sorgte die zuvor selbst gefeierte Burger Kapelle noch für musikalische Stimmung.