Berliner Familie reist mit Selfmade-Kutsche nach Italien – Vater als Zugpferd

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Kurioses Gespann: Malte Zillmer zieht Frau und Kind. © Gisela Klöck

Eine Familie aus Berlin will mit einer selbst gebauter „Kutsche“ nach Italien reisen. In Reichling machte das kuriose Gespann kürzlich einen Zwischenstopp.

Reichling – Was kommt denn da? Ja, man staunt, wer da entlang der „Via Claudia Augusta“ gen Süden zieht. Es sind Malte Zillmer und Sophia Knoche aus Berlin, die zusammen mit ihrem Kind mit einer Laufrikscha unterwegs sind.

Da das Wandern mit einem einjährigen Kind kaum möglich ist, reifte bei dem Ehepaar die Idee, eine „Kutsche“ anzufertigen. Malte baute eine Eigenkonstruktion. Aus zwei Fahrrädern, Wasserrohren und Holz entstand die Laufrikscha. Am 6. Juni war es dann so weit: Die Familie trat in Brandenburg ihre Reise an. Das Ziel: Italien.

Familienreise mit Selfmade-Kutsche: Übernachten auf Spiel- oder Campingplätzen

Die drei sind auf hauptsächlich Radlwegen unterwegs. Ab Donauwörth folgten sie der „Via Claudia Augusta“. Wenn der Kleine nicht mehr getragen werden will, setzt sich Sophia mit ihm in die Rikscha und Malte zieht die Beiden. Die drei haben dabei, was sie unterwegs als Selbstversorger brauchen: von Anziehsachen bis zum Zelt. Mitte August hat das schrille Reisegespann Reichling erreicht. Über Nacht bleiben sie meist auf Spiel- oder Campingplätzen. Wenn das Wetter nicht mitspielt, sucht sich die Familie eine Unterkunft. Begegnungen mit interessanten Menschen prägen ihren Weg. Das Leben in der Natur ist für die drei aus der Großstadt ein tägliches Abenteuer.

Gefährt soll in Italien bleiben

„Bei uns ist der Weg das Ziel“, meint das Berliner Ehepaar. „Wir freuen uns, wenn wir es über die Alpen schaffen – aber wenn nicht, ist das auch okay. Dann haben wir trotzdem eine schöne Reise mit vielen Erfahrungen und tollen Menschen unterwegs gehabt.“ Heim soll es dann mit dem Zug gehen, ihre „Kutsche“ wollen sie in Italien lassen. Ein bisschen Respekt hat der 38-jährige Malte Zillmer vor den Alpen. Viele Steigungen muss der Großstädter dabei überwinden. Doch er ist zuversichtlich, dass er es schaffen wird.

VON GISELA KLÖCK

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