Das sind die Neuerungen beim Weilheimer Volksfest
Regional und familienfreundlich: Mit mehreren Neuerungen will sich das Weilheimer Volksfest heuer einen frischen Anstrich verpassen. Die Stadt und die beiden neuen Festwirte krempeln einiges um – und machen auch Schluss mit einer jahrelangen Tradition.
Weilheim – Noch vor einigen Monaten sah nichts danach aus, dass im Mai 2024 wieder ein Volksfest auf dem traditionellen Platz an den Weilheimer Hochlandhallen stattfinden würde – nachdem sich Wirt Peter Schöniger im Sommer 2023 überraschend zurückgezogen hatte. So schnell einen neuen zu finden, erschien damals aussichtslos. Umso mehr freute sich 2. Bürgermeisterin Angelika Flock beim Pressegespräch zum Volksfest 2024, dass es dann doch geklappt hat: Vergangenen Herbst bewarben sich die Wirte Andreas Krems und Andreas Avi um das Weilheimer Fest – und bekamen die Zusage. „Damit haben wir jetzt Wirte mit Erfahrung, die sehr kompetent sind. Und sehr zuverlässig“, so Flock, die den erkrankten Bürgermeister Markus Loth vertrat.
Volksfest Weilheim: Der Fokus liegt heuer stark auf Familien
Und mit den neuen Wirten wird auch einiges Neues ausprobiert. So gibt es heuer zwei Familientage: am Mittwoch, 15. Mai, und am letzten Volksfesttag, am Pfingstmontag, 20. Mai. An ersterem Termin ist neben einem Kasperltheater und Kinderschminken sogar ein Showprogramm geplant, das Weilheims „Klangfabrik“ auf die Beine stellt. Hier sind um 15, 16 und 17 Uhr Tanzeinlagen und Choreographien von Kindern und Jugendlichen zu bewundern. „Wir wollen den Kindernachmittag mehr ins Zelt verlegen“, sagte Olaf Wiesner, Leiter des Veranstaltungsbüros.
Überhaupt liegt der Fokus heuer stark auf Familien. Deshalb werde man auch penibel darauf achten, dass sich niemand mit dem Bier übernimmt, so Festwirt Andreas Avi. „Unser Personal wird geschult, und wer es übertreibt auch nach Hause geschickt. Wir wollen ein Familienfestzelt sein.“ Die Maß (Löwenbräu) koste heuer übrigens 11,70 Euro – ein stolzer Preis, der ein Produkt der insgesamt „gestiegenen Kosten“ sei. Dafür habe man aber die Speisenpreise „unten“ gehalten, biete auch einen vergünstigten Mittagstisch an. Lieferanten seien zum Beispiel der Forellenhof am Weidenbach und die Metzgerei Klobeck.
Bekannte Weilheimer betreiben die Bar am Volksfest
Die Bar wird – im Sinne des Familienzelts – heuer im Freien zu finden sein. Und im Sinne der Regionalität wird sie betrieben von Anna Vonnegut. Sie ist neue Inhaberin der Weilheimer Tapas-Bar „Torito“, die sie von Pit Eck übernommen hat. Er werde auch tatkräftig mithelfen, wie Eck betonte. Angeboten würden verschiedenste, auch alkoholfreie Longdrinks. Das „Torito“ werde auch in der Volksfestzeit wie gewohnt geöffnet sein.
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Beim Feuerwerk gibt es eine besondere Herausforderung
Auf dem Volksfestgelände – hier ist laut Ordnungsamt übrigens wie im Festzelt der gerade legalisierte Cannabis-Konsum wegen der Anwesenheit Minderjähriger verboten – werden bis zum Start am 9. Mai 19 verschiedene Fahrgeschäfte und Verkaufsstände aufgebaut. Hauptattraktion: ein 35 Meter hohes Riesenrad. Einer der Höhepunkte des Volksfestes wird auch heuer wieder das Brillant-Feuerwerk am 10. Mai (Ausweichtermin: 17. Mai) sein. Los geht es um 22 Uhr. Die Herausforderung ist laut Pyrotechnik-Unternehmen „Himmelsschreiber“ heuer, dass das Dach der Stadthalle wegen der umfangreichen Sanierung gerade offen sei – eine wahrhaftig brandgefährliche Situation. Man werde das Dach deshalb mit einer weißen Siloplane auslegen, um etwaige dort gelandete Feuerwerksreste sofort sehen und entfernen zu können.
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Gutscheine diesmal erst für Senioren ab 70 Jahren
Zwei Neuheiten beim heurigen Volksfest dürften allerdings nicht jedem gefallen: Die Stadt lädt heuer Senioren erst ab 70 Jahren zu Brotzeit und Getränk ins Festzelt ein. Viele 65-Jährige fühlten sich ohnehin noch nicht als Senioren und hätten sich gescheut, das Angebot anzunehmen. Vor allem aber werde aufgrund der Finanzlage genau geschaut, wo gespart werden könne, so Flock. Den Seniorennachmittag ganz zu streichen, sei nicht in Frage gekommen. Mit der neuen Regelung spare die Stadt gut 1400 Gutscheine, so Flock.
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Mit den traditionellen Boxkämpfen ist Schluss
Schluss ist mit den traditionellen Boxkämpfen im Festzelt. „Wir haben einfach ein anderes Zeltkonzept“, so Wirt Andreas Avi. Boxen sei „eine Form von Gewalt“, es passe nicht zum Fokus auf Familien. Sollten die Weilheimer aber danach verlangen, werde man natürlich für Gespräche offen sein. Zunächst probiere man es aber ohne. „Das war all die Jahre schön. Jetzt passt es aber nicht mehr.“
Veronika Mahnkopf
Start fürs Weilheimer Volksfest
ist am Donnerstag, 9. Mai (Feiertag Christi Himmelfahrt), um 11 Uhr mit einem Standkonzert und Freibier am Marienplatz. Ab 11.30 Uhr setzt sich der Festzug in Richtung Volksfestplatz in Bewegung. Anstich und Eröffnung ist dort um 12 Uhr. Das Volksfest ist täglich ab 14 Uhr, am Wochenende ab 11 Uhr geöffnet. Letzter Tag ist am 20. Mai. Nähere Infos zum Programm gibt es unter www.weilheim.de.