So schön sind die neuen Maibäume im Landkreis
Zahlreiche neue Maibäume wurden am 1. Mai im Landkreis aufgestellt. Hier sind Impressionen von den Aktionen und Feiern im Raum Weilheim-Penzberg.
Landkreis - Gut zweieinhalb Stunden brauchten Mitglieder des Heimat- und Trachtenvereins, der Feuerwehr und viele weitere freiwillige Helfer unter Leitung von Zimmerermeister Martin Rohmer zum Aufstellen, dann stand am Mittwochmittag Weilheims neuer Maibaum. 33 Meter hoch ist das Prachtexemplar, das aus dem Stadtwald stammt und mit dem „Tanz am Maibaum“ bei herrlichem Wetter mit der Stadtkapelle und vielen Besuchern gefeiert wurde.
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Auch in Antdorf wurde am Mittwoch ein neuer Maibaum in den Himmel gehoben. Zuvor segnete Pater Nikolai von der Pfarreiengemeinschaft Habach den 37 Meter langen Baum, den Josef Ponholzer gestiftet hatte. Aufgestellt wurde der Maibaum am Platz vor dem Friedhof von den Maibaumburschen. Mithelfen durfte aber jeder, der sich dazu berufen fühlte.

Mit viel Muskelkraft sorgten die starken Männer des „Daxara-Vereins“ dafür, dass in Bauerbach erstmals seit 2016 wieder ein Maibaum steht. Ein geschmücktes Pferdegespann brachte den Stamm aus seinem „klausicheren“ Versteck in die Dorfmitte. Aufgerichtet wurde er auf traditionelle Weise mit gestaffelt langen Stangen, den „Schwalben“. Neben Kraft und Geschick war hier wie auch in den anderen Gemeinden, in denen Maibäume aufgestellt wurden, auch die richtige Kommandogebung wichtig. Zimmerermeister Hubert Lautenbacher und Kollege Thomas Schwarzer mussten in Bauerbach zentimetergenaue Anweisungen geben, bis der Stamm im blauen Eisenschuh verankert und fest verschraubt war. Bevor der Maibaum seine endgültige Position erreicht hatte und kerzengerade in den weißblauen Himmel ragte, wurden immer mal „Kunstpausen“ für ein paar Schlucke Bier eingelegt. Wie Hubert Lautenbacher verriet, hatte das Zeitschinden durchaus seinen Sinn. Denn traditionsgemäß darf der Baum mit wehender Bayern-Fahne erst Punkt 12 Uhr beim Mittagsläuten von St. Leonhard stehen. Ab jetzt war zur Musik der Blaskapelle Haunshofen Feiern angesagt für die Dorfbewohner und die vielen Besucher aus der Region, darunter auch Wielenbachs Bürgermeister Harald Mansi.

Beinahe wäre das Pähler Maibaum-Fest ausgefallen. Unbekannte Spielverderber hatten den im Wald gelagerten Stamm angesägt, aber gottlob nicht tief genug. So konnte Feuerwehrvorstand und Maibaum-Chefaufsteller Stephan Gemander mit seinen Helfern den Schaden noch rechtzeitig reparieren. Hunderte von Schaulustigen hatten sich am 1. Mai vor dem Pfarr- und Gemeindezentrum eingefunden, um das Traditionsspektakel mitzuerleben. Mit viel Muskelschmalz, Stangen und Zangen wurde der tonnenschwere Maibaum in Position gebracht und im Eisenfuß verankert. Diese traditionelle Art des Aufstellens erfordert Manpower, Aufmerksamkeit und Präzision. Darum gingen in den letzten Jahren immer mehr Gemeinden dazu über, den Maibaum mit Hilfe eines Krans aufzustellen. In Pähl verließ man sich lieber auf die vielen kräftigen Männer, darunter auch der neue Bürgermeister Simon Sörgel.
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Der Maibaum im Seeshaupter Ortsteil Ulrichsau wurde von Altbürgermeister Michael Bernwieser gestiftet. Ursprünglich sollte der Baum vor vier Jahren das Abschiedsgeschenk nach Bernwiesers Amtszeit sein, der Aufbau wurde natürlich damals wegen Corona abgesagt. Der 28 Meter hohe Baum wurde von der Bürgergemeinschaft Seeshaupt in gut drei Stunden aufgestellt. Kommandeur war Günter Wiedemann.

Einen Trachten- oder Burschenverein – wie sie in den meisten Orten den Maibaum aufstellen – gibt es in Paterzell nicht. Fürs traditionelle Aufstellen des Brauchtumsbaums am 1. Mai sind im Wessobrunner Ortsteil die Maibaumfreunde Paterzell, ein loser Zusammenschluss um die treibenden Kräfte Rudi Reindl, Ludwig Marx und Michael Erhard, zuständig. Und das Trio trommelte heuer wieder zahlreiche Helfer aus dem Ort und der Nachbarschaft zusammen, um den 28 Meter langen Baum mit Muskelschmalz und langen Stangen, den Schwalben, in die Höhe zu stemmen. „Achtung Hauruck“, gab Zimmerer Andreas Hackl immer wieder die Kommandos an das Aufstellteam. Zahlreiche Besucher verfolgten das Geschehen. Zwischendurch konnten sie sich bei Weißwürsten und Getränken stärken. Dazu wurde die gesperrte Kreisstraße mit Biertischgarnituren bestückt, um den Gästen Sitzgelegenheiten zu bieten. „Wir mussten sogar noch einige Garnituren dazuholen, weil der Andrang so groß war“, berichtete Leopold Hahn von den Maibaumfreunden. Für Musik sorgte die Blaskapelle Forst, von der sich auch einige Musikanten am Aufstellen – das 2020 coronabedingt ausgefallen war – beteiligten. Nach rund zwei Stunden stand der von Josef Kriesmair gestiftete Baum. Die Maifeier verlagerte sich anschließend in den Biergarten des angrenzenden Landgasthofs Eibenwald.

29,8 Meter misst der Baum in Oderding, der von der Gemeinde Polling gestiftet wurde. Aufgestellt wurde er am Mittwoch von der Dorfgemeinschaft und vielen Helfern.