Zitronenwasser am Morgen: Wie gesund ist der Trend wirklich – und hilft er beim Abnehmen?
Zitronenwasser soll den Stoffwechsel ankurbeln, die Haut verschönern – und beim Abnehmen helfen. Was ist dran am viralen Morgenritual?
Ob auf TikTok, in Detox-Foren oder Wellness-Blogs: Der Hype um Zitronenwasser ist nicht zu übersehen. Vor allem am Morgen soll das sauer-erfrischende Getränk wahre Wunder wirken – beim Abnehmen, für die Verdauung oder sogar fürs Hautbild. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter dem Trend? Und ist es tatsächlich gesund, jeden Tag auf nüchternen Magen Zitronensaft zu trinken? Wir haben recherchiert – mit spannenden Ergebnissen.
Zitronenwasser am Morgen: Wirkung auf Verdauung, Haut und Stoffwechsel
Zitronenwasser am Morgen kann laut Endokrinologe Prof. Dr. Karsten Müssig tatsächlich einige positive Effekte auf den Körper haben: Die Flüssigkeit füllt nach dem Schlaf die Wasserspeicher wieder auf, der Zitronensaft bringt Vitamin C und kann die Verdauung leicht anregen. Laut dem Experten gebe es jedoch keine eindeutigen Beweise dafür, dass Zitronenwasser direkt beim Abnehmen hilft. Der Effekt ist eher indirekt – durch bewusstere Ernährung und mehr Flüssigkeit.

Was jedoch stimmt: Wer mehr Wasser trinkt – besonders mit einem Spritzer Zitrone – verzichtet oft automatisch auf zuckerhaltige Getränke. Das kann beim Abnehmen helfen, ist aber keine Wunderwaffe.
Der Zusatz von Zitronensaft kann die Verdauung zusätzlich anregen, indem er etwa die Magensekretion und -entleerungsrate steigert.
Der Mix aus Wasser und Zitrone hat es in sich – zumindest was die Vitamine betrifft. In 100 Gramm Zitronensaft stecken rund 51 mg Vitamin C. Das stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern hilft auch beim Aufbau von Kollagen, das wichtig für Haut, Bindegewebe und Knochen ist. Dermatologin Dr. Yael Adler nennt Vitamin C gegenüber Apotheken Umschau sogar ein natürliches Anti-Aging-Mittel. Es fängt freie Radikale ab und unterstützt die Eisenaufnahme.
Mögliche Nebenwirkungen: Wer sollte vorsichtig mit Zitronenwasser sein?
Was gesund klingt, ist nicht für jeden gut verträglich. Die enthaltene Ascorbinsäure kann bei empfindlichen Personen zu Magenproblemen, Sodbrennen oder Durchfall führen – vor allem auf nüchternen Magen. Auch die Zähne leiden: Zitronensäure greift den Zahnschmelz an. Deshalb besser mit Strohhalm trinken, danach den Mund mit Wasser ausspülen und mit dem Zähneputzen etwa zwei Stunden warten. Auch bei diesem TikTok-Trend ist Vorsicht gefragt – er könnte der Gesundheit erheblich schaden.
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Was ist Vitamin C überhaupt?
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein wasserlösliches Vitamin, das der Körper nicht selbst herstellen kann. Es spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Bindegewebe, fördert die Eisenaufnahme und wirkt antioxidativ – es schützt also Zellen vor schädlichen Einflüssen durch sogenannte freie Radikale.
So geht Zitronenwasser richtig: Tipps für die Zubereitung
Ein häufiger Fehler: Zitronensaft mit heißem Wasser zu mischen. Ab etwa 70 Grad zerstört die Hitze das empfindliche Vitamin C. Besser ist lauwarmes Wasser – oder sogar kaltes. Für eine Portion genügt der Saft einer halben Zitrone. Wer mag, kann Ingwer oder Minze hinzufügen. Wichtig: Auf Bio-Zitronen setzen, wenn man auch die Schale verwendet.
Zitronenwasser ist ein frischer Begleiter am Morgen, aber keine magische Abkürzung zur Wunschfigur. Es kann ein gesunder Bestandteil eines bewussten Lebensstils sein – vor allem, wenn es hilft, mehr Wasser zu trinken und weniger Zucker zu konsumieren. Wer abnehmen möchte, kommt um Bewegung und eine ausgewogene Ernährung allerdings nicht herum.