Asiens Waffenwettlauf - China treibt Rüstungsausgaben in Asien in die Höhe

Laut dem Bericht „The Military Balance“ des International Institute for Strategic Studies (IISS), den die „NZZ“ zitiert, haben die Länder Asiens 2020 insgesamt 510 Milliarden Dollar in ihre Verteidigung investiert, was einem nominalen Wachstum von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das reale Wachstum betrug jedoch sogar 4,6 Prozent. Bemerkenswert ist, dass die Ausgaben für die Verteidigung in vielen asiatischen Ländern schneller ansteigen als das Wirtschaftswachstum. Dies wirft die Frage auf, ob diese Länder ihre Ambitionen im Bereich der Rüstung langfristig tragen können.

Sipri-Bericht: China treibt mit massiven Rüstungsausgaben Aufrüstung in Asien voran

Wie die NZZ unter Berufung auf das Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) berichtet, ist China mit 43 Prozent der regionalen Rüstungsausgaben der Haupttreiber für die Aufrüstung in der Region. Seit 1989 sei das Budget der chinesischen Volksbefreiungsarmee kontinuierlich gewachsen, mit jährlichen Wachstumsraten, die in einigen Jahren sogar im zweistelligen Bereich lagen. China hat mit über 2 Millionen Mann die größten Streitkräfte in Asien und überragt auch in Bezug auf die Luftwaffe und das Raketenarsenal alle Nachbarländer. Seine Marine hat mittlerweile mehr Kriegsschiffe als die US Navy.

Die zunehmende Aggressivität Chinas hat in den Nachbarländern Ängste geweckt, die darauf mit Erhöhungen ihrer Verteidigungsausgaben reagiert haben. Japan beispielsweise plant, seine Militärausgaben auf 2 Prozent der Wirtschaftsleistung zu steigern, während Taiwan für 2024 das größte Verteidigungsbudget aller Zeiten angekündigt hat.

Indiens Verteidigungsausgaben steigen trotz chinesischer Bedrohung nur minimal

Eine Ausnahme stellt Indien dar. Obwohl das Land sich durch China bedroht fühlt, hat es seine Verteidigungsausgaben 2023 lediglich um 1,5 Prozent erhöht. Dies bedeutet, unter Berücksichtigung der Inflationsrate von 5 Prozent, real weniger Geld für das Militär.

Die NZZ schließt den Artikel mit der Feststellung, dass die finanzielle Belastung durch die steigenden Verteidigungsausgaben in Asien angesichts eines für 2023 prognostizierten Wirtschaftswachstums von lediglich 1,7 Prozent in vielen Ländern zu Fragen führt, wie die langfristigen Verpflichtungen für Verteidigung gedeckt werden sollen.