Für neuen Flächennutzungsplan: Denklingen soll Wohnbaufläche auf die Hälfte abspecken
Über vier Jahre sind bereits vergangen, dass in der Lechrain-Gemeinde Denklingen beschlossen wurde, einen neuen Flächennutzungsplan (FNPL) auf den Weg zu bringen. Im Sommer 2024 befindet man sich nun auf der Zielgeraden.
Denklingen – Thema neuer Flächennutzungsplan für die Gemeinde Denklingen: Nach dem Feststellungsbeschluss liegt dieser Plan, der die generelle Entwicklung der Kommune für die nächsten 15 bis 20 Jahre aufzeigt, dem Landratsamt Landsberg vor, das im Herbst die Genehmigung erteilen wird.
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Rückblick: Der alte Flächennutzungsplan der Gemeinde Denklingen ist aus dem Jahr 1980, hat es also auf eine „Lebensdauer“ von 44 Jahren gebracht. Freilich sind in dieser Zeit 32 rechtswirksame Änderungen vorgenommen worden, was die Entwicklung in Denklingen und den Ortsteilen Epfach und in Dienhausen betrifft, sei es Wohnen, sei es Gewerbe oder seien es Flächen für soziale, kulturelle, sportliche oder freizeitmäßige Belange.
Sparsamer Umgang mit den Flächen
Bevor der neue Flächennutzungsplan auf den Weg gebracht werden konnte, waren vor allem Gespräche mit der Regierung von Oberbayern erforderlich. Zuletzt gab es im April einen sogenannten Termin zur Abstimmung.
Am Tisch saßen Vertreter der Gemeinde Denklingen, des Planungsverbandes „Äußerer Wirtschaftsraum“ und der Regierung von Oberbayern. Zentrale Themen waren, wie man sich künftig die Entwicklung im Innen- und im Außenbereich in Denklingen vorstellt. Im Detail ging es beim Stichwort Bauland sogar um einen Bedarfsnachweis.

Die Wohnbauflächen, die zunächst für den neuen Flächennutzungsplan vorgesehen waren, werden auf die Hälfte reduziert. Es wird von 16 auf acht Hektar abgespeckt. Angeregt wurde seitens der Regierung, einen Mix aus Doppelhaus, Reihenhaus und Geschosswohnungsbau anzusetzen.
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Erst im Ortskern, sonst außerhalb
Denn Denklingen liege mit 14 Wohneinheiten je Hektar deutlich unter dem Ansatz von 25 Wohneinheiten je Hektar, der von der Regierung für den ländlichen Raum angestrebt wird.
Birgit Jost, Geschäftsleiterin im Denklinger Rathaus und fürs Bauamt verantwortlich, erklärt die Abstimmung mit der Landesplanung so: Die Flächen, die für Bauland vorgesehen sind, gehören (noch) nicht der Gemeinde. Wesentlich sei, wo die Gemeinde Grundstücke bekomme. Wenn sie zum Beispiel in Denklingen selbst eine Fläche erwerben könne, dann käme ein anderer Bereich im Dorf nicht mehr in Frage wegen des Gebots, mit Grund und Boden sparsam umzugehen.
Nächsten fünf Jahre keine Wohngebiete
Die nächsten fünf Jahre werde es kaum zur Ausweisung neuer Wohngebiete in der Gemeinde kommen, blickt Jost voraus. Im Baugebiet „Unter der Halde“ im Süden Denklingens sei noch eine Parzelle frei. Und am „Hinterberg“ – auf dem Höhenrücken im Westen der Ortschaft – seien noch neun der 14 Grundstücke zu veräußern.
Die Gemeinde Denklingen hat Eigentümer von 63 Baulücken im Ort befragt, was sie damit zu tun gedenken. Ergebnis: Zwei Drittel haben derzeit kein Interesse an einer Veräußerung oder Bebauung ihres Grundstücks. Die Regierung von Oberbayern weist aber darauf hin, dass immerhin eine „Aktivierungsrate“ von 30 Prozent anzusetzen sei.
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Die Gemeinde Denklingen hat knapp 3000 Einwohner. Mit den auf acht Hektar reduzierten Flächen für Wohnraum könne aber immerhin Platz für 300 Personen geschaffen werden, bei einer dichteren Bebauung mit einer höheren Geschossflächenzahl sogar für 460 Personen.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates hat Johann Lehner (Wählergemeinschaft Denklingen) Wert darauf gelegt, die Stellungnahme der Regierung von Oberbayern „nochmals durchzugehen“. Er stimmte schließlich ebenso wie Stephan Egner beim finalen Feststellungsbeschluss zum neuen Flächennutzungsplan mit „Nein“.
Ergänzungen zur Sanierungssatzung
Verabschiedet wurden auch zwei Rahmenpläne für Quartiere im Ortskern: Sie sind Ergänzungen zur Sanierungssatzung mit Baufibel, über die in Denklingen in den vergangenen zwei Jahren viel diskutiert wurde (wir haben mehrfach berichtet).
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Der bisherige Flächennutzungsplan der Gemeinde Denklingen hat wie anfangs berichtet 44 Jahre „auf dem Buckel“. Mal schauen, wie lange der neue Generalplan für die Gemeindeentwicklung Bestand hat. 15 bis 20 Jahre sollten es schon sein, bekundet Birgit Jost vom Bauamt.