„Es wird so richtig heiß“: Pizza-Ofen läuft pausenlos - Ausflügler lieben Eurasburger Pizzeria

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Eurasburg

Kommentare

Es geht heiß her: Pizzabäcker Luca Chiarieri (30) arbeitet den ganzen Tag bei über 40 Grad am Steinofen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

In der Pizzeria Bellavista geht's heiß her. Die Temperaturen klettern im Sekundentakt in die Höhe.

Eurasburg – Noch ist es erträglich in der Küche der Pizzeria Bellavista in Beuerberg. Pizzabäcker Luca Chiarieri hat den Ofen erst vor ein paar Minuten eingeheizt. Während der Italiener auf die richtige Betriebstemperatur wartet, kümmert er sich um den Pizzateig. Schon jetzt kommt das Thermometer kaum mit dem Anzeigen der Temperaturen hinterher.

Bei 28 Grad am Pizzaofen erzählt Clarissa Rollo, Inhaberin der Pizzeria, vom heißen Arbeitsalltag: „Jeden Morgen um 10 Uhr schalten wir den Ofen an.“ Im Gerät herrschten nach wenigen Minuten Temperaturen von 300 bis 350 Grad – vor dem Ofen habe es dann ganz schnell über 40 Grad – das Thermometer könne das nach etwa fünf Minuten bestätigen. „Man merkt schon, wie die Hitze einen ermüdet. Aber wir müssten es ja eigentlich gewohnt sein, wir sind Italiener“, meint die Beuerbergerin und lacht. Nachmittags ist der Ofen meist für ein bis zwei Stunden aus. Am Abend läuft er wieder auf Hochtouren – oft bis kurz vor Mitternacht.

Den Familienbetrieb übernahm Rollo einst von ihrem Vater Daniele, der 26 Jahre lang Chef in der Pizzeria war. Seit 2021 sind Clarissa Rollo und ihr Mann Graziano Chiarieri die Inhaber. Gemeinsam rüsteten sie das Geschäft für die moderne Zeit. Erst vor einem halben Jahr tauschten Rollo und ihr Mann den alten Ofen gegen einen neuen Steinofen aus. Stolz zeigt die Beuerbergerin das heiße Gerät. Im gleichen Zug schaffte das Ehepaar eine Marmorarbeitsplatte an. „Wir backen jetzt nicht mehr auf Blechen, sondern mit Mehl auf dem heißen Stein“, erklärt die 33-Jährige. Dadurch gebe es zwar keine großen Partypizzen mehr– aber der Geschmack einer traditionellen Holzofenpizza sei viel besser.

Aktuelle Nachrichten aus Eurasburg lesen Sie hier.

Durchschnittlich backe er am Tag etwa 100 Pizzen, schätzt Luca Chiarieri. Als der 30-Jährige den Ofen öffnet, um eine Pizza auf den Stein zu legen, schlägt ihm eine höllische Hitze entgegen. „Wenn beide Öfen an sind, wird's natürlich noch einmal viel wärmer hier drin“, übersetzt Clarissa Rollo die Worte ihres italienisch sprechenden Schwagers und ergänzt: „Wenn zusätzlich unser Koch am Herd arbeitet, wird es so richtig heiß. Vor allem bei dem sommerlichen Wetter.“

Kreative Lösungen bei der Abkühlung

Im Winter, wenn es draußen kalt ist, so sagt sie, sei es einigermaßen erträglich. Für die Hitze in der warmen Jahreszeit hat das ganze Pizzeria-Team kreative Einfälle, um sich abzukühlen: Wenn der Pool im Garten aufgebaut ist, springe der ein oder andere gern ins erfrischende Wasser. Oder man dusche sich in der Pause einfach ab.

Rollo lacht, als sie die dritte Variante verrät: „Im Sommer gehen wir alle manchmal kurz in den Kühlraum.“ Viel Zeit zum Abkühlen bleibt den Italienern nicht, denn zur Biergarten-Saison ist viel los. Stammkunden aus München und Starnberg, Fahrradfahrer oder Familien mit Kindern kommen, um das italienische Essen auf der großen Terrasse zu genießen.

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter.

Wegen des großen Andrangs setzt die Pizzeria sogar bis September den Ruhetag aus: Sieben Tage in der Woche empfängt das Team seine Gäste – und steht fast pausenlos in der heißen Küche.

Auch interessant

Kommentare