„Dachte mir jetzt oder nie“: Paar gründet Bauernhof-Café - Konzept kommt bei Ausflüglern an
Aus ihrer alten Steuhütte im Eglinger Weiler Golkofen erschuf das Landwirt-Ehepaar März ein Bauernhof-Cafe. Für Johann März erfüllte sich damit ein lange gehegter Traum.
Egling - Kuchen, Cappuccino und Brotzeitplatte anstatt Stroh und Heu: In ihrer umgebauten alten Streuhütte im Eglinger Weiler Golkofen eröffnete das Landwirtpaar Monika und Johann März vor zwei Jahren ein Bauernhofcafé. Der 57-Jährige baute sich damit nicht nur ein zweites Standbein neben der Landwirtschaft auf, sondern erfüllte sich einen lange gehegten Traum.
Freitagvormittag, eine Stunde vor Öffnung, zieht der Duft von frisch gebackenem Kuchen durch das Café Golkofer. Geschäftig huscht Wirtin Monika März, eine graue Schürze umgebunden, zwischen Küche und Gastraum hin und her. Routiniert stellt sie einen Apfelkuchen auf die Ablage, dann schaut sie in der Küche nach dem nächsten Backwerk.
Ihr Ehemann inspiziert derweil die Wirtsstube und sieht sich glücklich um: Hinten in der Ecke stehen alte, geblümte Kanapees, an den Wänden rustikale Schränke. Holztische- und Stühle runden das Ganze ab.
Café Golkofer: Ehepaar entwickelt durch Zufall neue Leidenschaft
„Meine Mutter stammt ursprünglich aus einer Gastwirtschaft“, erzählt der Golkofener. Als Kind durfte er dort manchmal aushelfen, etwa beim Ausschank. „Mir hat das immer total gefallen.“ Als März einige Jahrzehnte später den elterlichen Hof übernahm, setzte er jedoch erst einmal andere Prioritäten.
„Irgendwann dachte ich mir aber: jetzt oder nie. Entweder du setzt deinen Traum um – oder du lässt es endgültig sein.“ Gesagt, getan. Gemeinsam mit Frau Monika packte er das Projekt an.

Monika März gesellt sich zu ihrem Gatten. Ihr Blick bleibt an einem Nähmaschinenschränkchen hängen. „Dieses Schätzchen ist von Opel, nach dem haben wir lange gesucht“, verrät die 57-Jährige mit einem Augenzwinkern. „Beim Einrichten sind wir durch Zufall auf die Schränkchen gestoßen, weil die Dinger so robust sind. Daraus hat sich eine Leidenschaft entwickelt“, ergänzt ihr Gatte.
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Im Großen und Ganzen schmeißen die beiden das Café zu zweit. „Montag, Dienstag und Mittwoch steht die Landwirtschaft an, donnerstags richten wir das Café her, am Wochenende ist es geöffnet“, erzählt die gebürtige Niederbayerin. Wenn es einmal besonders hektisch zugeht, springen Tochter und Sohn ein.
Café Golkofer in Egling: Um 6 Uhr in der Früh beginnt Monika März zu backen
Die Zuständigkeiten des Paares sind genau aufteilt – „wie in der Ehe“, witzelt der Wirt. In seinen Aufgabenbereich fallen der Service, Ausschank sowie Putzen. Monika März bereitet in der Küche das Essen zu. „Meistens stehe ich am Freitag vor 6 Uhr auf, dann fange ich an, Brot zu backen.“ Danach kommen die Kuchen und die Rohrnudeln an die Reihe. Ein Blick auf die Speisekarte zeigt: Neben Gebäck kredenzt die 57-Jährige auch Brotzeiten und Mittagsgerichte. Bei den Gästen kommt das Konzept an.
Irgendwann dachte ich mir: jetzt oder nie. Entweder du setzt deinen Traum um, oder du lässt es endgültig sein.
Viele von ihnen reisen aus München, Unterhaching und Umgebung an. „Wir sind ein Ausflugslokal. Das bietet sich bei dem Standort einfach an“, berichtet die Wirtin. Das Lokal liegt Luftlinie knapp 30 Kilometer vom Marienplatz entfernt. „Manchmal fährt gleich um 11 Uhr eine Gruppe aus 30 Radlern her, eine Stunde später stoßen elf Wanderer dazu.
An anderen Tagen kommen deutlich weniger“, weiß der Golkofener aus Erfahrung. „Unser Geschäft ist sehr wetterabhängig.“ Gerade den Kontakt mit den Leuten genießen die Wirtsleute bei ihrer Arbeit. „Man lernt einfach so viele unterschiedliche Personen kennen, das ist schon spannend“, schwärmt Monika März.
Die ganze Arbeit hat sich gelohnt
„Trotzdem hatten wir am Anfang großen Respekt vor der Eröffnung. Aber zum Glück hat sich die ganze Arbeit ja gelohnt.“ Dann zieht es die Landwirtin wieder in die Küche. Ihr Mann geht in Richtung Ausschank. Jeden Moment könnten schließlich die ersten Gäste eintreffen. kof