„Seid nicht ganz dicht“: So feierte der Burschenverein Beuerberg-Herrnhausen sein 125-jähriges Bestehen
An vier Festtagen und mit einer Mordsgaudi feierte der Burschenverein sein Beuerberg-Herrnhausen 125-jähriges Bestehen. Ein Überblick.
Rund 1000 Teilnehmer aus Vereinen und Musikkapellen zogen am Sonntagvormittag nach einer Feldmesse an der Königsdorfer Straße durchs Dorf zum Festzelt an der Bahnhofstraße. Dort hatte Bürgermeister Moritz Sappl schon am Donnerstagabend mit dem Anzapfen eines Bierfasses die viertägigen Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Burschenvereins Beuerberg-Herrnhausen eröffnet.
„Es ist schon eine Wahnsinnsleistung, was die Burschen und Madln da in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben“, zeigte sich Sappl beeindruckt. Ebenso wie sein Vorgänger Michael Bromberger war er selbst einmal Vorsitzender des Burschenvereins gewesen. Im Gespräch mit unserer Zeitung erinnerte sich der Rathauschef daran, dass der Verein erst vor knapp einem halben Jahr eine neue Vorstandschaft gewählt hatte.
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„Es ist wirklich perfekt gelaufen“, zeigte sich Burschen-Vorsitzender Jakob Ertl am Sonntag erleichtert. Ob Rave-Party, „Wiagsogschneiden“ oder das abschließende Burschenfest mit der Heldensteiner Heubodnblosn – das Festzelt war während jeder Veranstaltung voll besetzt. „Oft standen die Leute schon am Nachmittag auf den Tischen und haben getanzt“, wunderte sich Sappl. Selbst beim Frühschoppen am Sonntagmorgen wirkten fast alle Festzeltbesucher noch in konditioneller Bestform. „Vielleicht sind ja einige in der vorherigen Nacht bis zum Morgen gleich dageblieben und haben sich zuvor nur ein frisches Hemd zum Wechseln mitgenommen“, mutmaßte Sappl scherzend.
Ihr seid doch nicht ganz dicht.
Pfarrer Bernhard Häglsperger zollte den Burschen in seiner Predigt Respekt und erinnerte auch an ihre spektakulären Dreharbeiten zu einem kurzen Jubiläums-Videoclip. Wie in unserer Zeitung berichtet, ist darin eine actionreiche Verfolgungsjagd mit einem Helikopter, Motorrad, Sportwagen und Traktoren zu sehen. „Ihr seid doch nicht ganz dicht“, befand der Geistliche salopp.
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Diese vermeintliche Beschimpfung wandelte Häglsperger jedoch in ein Lob um. Denn die Burschenschaft behalte die Freude an Geselligkeit und Brauchtumspflege eben nicht für sich, sondern lasse auch andere daran teilhaben. „Ihr bleibt eine offene Gemeinschaft, die durchlässig ist und daher auch mal nicht ganz dicht sein darf“, erklärte er. Am Ende des von der Blaskapelle Eurasburg musikalisch begleiteten Gottesdienstes forderte der Pfarrer den Burschenverein zum ausgelassenen Feiern auf. „Gehet hin und habt’s a Mordsgaudi!“, rief er in die Menge.
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Fest verläuft friedlich und ohne Probleme
Dass dies im gesundheitlich unbedenklichen Rahmen ablief, bestätigte die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Demnach gab es keine Unfälle und Verletzungen. „Die haben sich alle gut benommen“, bilanzierte Wolfgang Tutsch von der Wolfratshauser BRK-Bereitschaft zufrieden. Am Festzug und dem abschließenden Burschenfest beteiligten sich auch zahlreiche Vereine, Feuerwehren und Musikkapellen aus der Umgebung und benachbarten Landkreisen.