Netanjahu zieht mit Geisel-Aussage Wut auf sich
Offenbar bereitet Israel die Flutung der von der Hamas genutzten Tunnel im Gazastreifen vor. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Netanjahu zieht mit Aussage Wut von Geisel-Angehörigen auf sich
- Roter Halbmond: Israelische Angriffe auf zwei Krankenwagen – ein Verletzter
- Israels Armee dringt wohl ins "Zentrum von Chan Junis" vor
- Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und Zentrum Israels – ein Verletzter
- Katar: UN-Sicherheitsrat soll Israel zu Verhandlungen zwingen
- Armeesprecher: Haben Hinweise zum Verbleib übriger Geiseln in Gaza
- Bericht über große Kampagne: Israel bereitet Flutung der Hamas-Tunnel vor
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Netanjahu zieht mit Aussage Wut von Geisel-Angehörigen auf sich
18.03 Uhr: Bei einem Treffen zwischen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Angehörigen von israelischen Hamas-Geiseln ist es Medienberichten zufolge zu harschen Wortgefechten gekommen. Wie die israelische Zeitung Haaretz und der TV-Sender N12 berichteten, sagte Netanjahu bei der Begegnung mit den Angehörigen: "Im Moment gibt es keine Möglichkeit, alle zurückzuholen. Kann sich irgendjemand vorstellen, dass wir es ablehnen würden, wenn das eine Option wäre?" Diese Aussage löste bei den Angehörigen Empörung aus.
An dem Treffen mit Netanjahu und seinem Kriegskabinett nahmen den Berichten zufolge auch einige bereits freigelassene Geiseln teil und berichteten von den Schrecken, die sie während ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen erlebt hatten. Die Tochter einer von der islamistischen Hamas in den Küstenstreifen verschleppten Geisel habe gesagt, dass die Geiseln von geliehener Zeit lebten und betont, dass ihre Rückkehr nach Israel eine höhere Priorität haben solle als der andauernde Krieg gegen die Terrororganisation Hamas.
Netanjahu hingegen las demnach seine Ausführungen von einem Papier ab und ließ keine Fragen an ihn zu, was die Anwesenden verärgert haben soll. Die Diskussion sei dann immer hitziger geworden und auch "Schande"-Rufe seien zu hören gewesen. Die Geisel-Angehörigen forderten seit geraumer Zeit ein erneutes Treffen mit Netanjahu, mit der Begründung, sie fühlten sich seit Ende der Feuerpause ignoriert.
Roter Halbmond: Israelische Angriffe auf zwei Krankenwagen – ein Verletzter
17.58 Uhr: Im Gazastreifen sind offenbar zwei Krankenwagen unter Beschuss geraten. Das berichtet der Rettungsdienst Palästinensischer Rothalbmond auf der Kurznachrichtenplattform X, ehemals Twitter. Demnach seien die Fahrzeuge durch israelisches Panzerfeuer beschädigt worden, als sie Verletzte südlich von Deir al-Balah im zentralen Gazastreifen transportierten.
Bei dem Angriff soll ein Sanitäter verletzt worden sein. Die Sprecherin der Organisation, Nebal Farsakh, bezeichnete den Vorfall als "schrecklich".
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NRC-Generalsekretär: "Das Töten muss aufhören"
17.35 Uhr: Das israelische Bombardement des Gazastreifens zählt nach Ansicht der Norwegischen Flüchtlingshilfe (NRC) zu den "schlimmsten Angriffen auf eine Zivilbevölkerung unserer Zeit". NRC-Generalsekretär Jan Egeland teilte am Dienstag mit: "Jeden Tag sehen wir mehr tote Kinder und neues Leid für unschuldige Menschen, die diese Hölle ertragen müssen."
Inmitten unerbittlicher Luft-, Land- und Seeangriffe seien Tausende Familien gezwungen, von einer Gefahrenzone in eine andere umzusiedeln. Die Situation in Gaza sei ein "völliges Versagen unserer gemeinsamen Menschlichkeit", sagte Egeland. "Das Töten muss aufhören", so der NRC-Chef. Der stark begrenzte Zugang zu Hilfsgütern hätte die ohnehin schon schlimme humanitäre Krise noch verschärft und zu "Hunger innerhalb Bevölkerung Gazas geführt".
Die Verantwortlichen für die Morde, die Folter und die Gräueltaten, die am 7. Oktober in Israel begangen wurden, müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Er forderte einen dauerhaften Waffenstillstand und die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln. Weder das Leben unschuldiger Kinder, Frauen oder Männer, noch der Zugang zu humanitärer Hilfe sollte als Verhandlungsmasse genutzt werden, forderte er. "Nur eine Einstellung der Feindseligkeiten wird es uns ermöglichen, für die zwei Millionen Menschen, die sie jetzt benötigen, wirksame Hilfe zu leisten."
Israels Armee dringt wohl ins "Zentrum von Chan Junis" vor
17.15 Uhr: Die israelischen Streitkräfte dringen bei ihrer Bodenoffensive immer tiefer in den Gazastreifen ein, auch in den Süden, sagt der Kommandeur des Südkommandos der israelischen Streitkräfte, General Jaron Finkelman. "Wir sind im Zentrum von Dschabalja, im Zentrum von Schudschaija und jetzt auch im Zentrum von Chan Junis."