Erstes Trauergebet nach Tod von Papst Franziskus - er starb wohl an Hirnblutung

Möglicher Papst-Nachfolger: Kardinal Pizzaballa würdigt Franziskus

18.32 Uhr: Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, hat den verstorbenen Papst als außergewöhnlichen Kirchenführer gewürdigt. Franziskus habe gerne "außerhalb des Protokolls" agiert und sei ein nahbarer Hirte gewesen, sagte Pizzaballa in einer Kondolenz-Videobotschaft.

Auch an den Vorgängen im Nahen Osten habe der Papst großen Anteil genommen, insbesondere mit Blick auf den andauernden Gaza-Krieg. Franziskus' konsequente Anti-Kriegs-Haltung sei zu einem wesentlichen Faktor seiner Amtsverzicht geworden. "Wir als Kirche von Jerusalem beten für seine Seele", so der Patriarch. Es sei von bemerkenswerter Symbolkraft, dass Gott ihn ausgerechnet zur Osterzeit zu sich gerufen habe.

Als Lateinischer Patriarch von Jerusalem repräsentiert Pizzaballa seit 2020 die römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. 2023 nahm ihn der Papst ins Kardinalskollegium auf. Inzwischen zählt der 60-Jährige selbst zum Kreis der Favoriten auf die Nachfolge.

Papst-Leichnam wahrscheinlich ab Mittwoch im Petersdom

15.22 Uhr: Der Leichnam von Papst Franziskus soll am Mittwoch in den Petersdom überführt werden. Nach der Überführung aus der Kapelle in seinem letztem Wohnsitz im Vatikan in die große Basilika sollten Gläubige die Möglichkeit haben, dem verstorbenen Papst die letzte Ehre zu erweisen, hieß es aus dem Vatikan. In der Regel dauert dies drei Tage. Franziskus war am Morgen in seiner Residenz Santa Marta im Alter von 88 Jahren gestorben.

Das Datum der Überführung werde jedoch erst offiziell bestätigt, wenn die Kardinäle am Dienstagmorgen zum ersten Mal nach dem Tod von Franziskus offiziell zusammenkommen, teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mit. Bei diesem Treffen sollen die ersten Entscheidungen über die Pläne zu den Trauerfeierlichkeiten und andere wichtige Belange getroffen werden.

Vatikan: Am Montagabend gibt es um 19.30 Uhr ein öffentliches Trauergebet für den verstorbenen Papst Franziskus AP Photo/Andrew Medichini

An diesem Montagabend (19.30 Uhr) wird auf dem Petersplatz bereits ein Rosenkranz gelesen.

Berichte: Papst Franziskus starb wohl an Hirnblutung

15.15 Uhr: Papst Franziskus ist italienischen Medienberichten zufolge an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Wie mehrere italienische Medien, unter anderem die Zeitung "La Repubblica" unter Berufung auf Ärzte des Gemelli-Krankenhauses berichten, sei bei Franziskus ein "Hirnleiden“ aufgetreten. Vermutlich handelte es sich um ein Schlaganfall. 

Auch die italienische Nachrichtenagentur Ansa schreibt von einer zerebralen Blutung, also einer Hirnblutung. Bei einem Schlaganfall, auch Hirnschlag, kann es sich um eine Hirblutung handeln. Eine offizielle Todesursache wurde vom Vatikan bislang nicht vermeldet.

Leichnam des Papstes wird in Kapelle im Vatikan aufgebahrt

13.20 Uhr: Der Leichnam von Papst Franziskus wird heute Abend in der Kapelle seines letzten Wohnsitzes im Vatikan, der Casa Santa Marta, in einem Sarg aufgebahrt. Zuvor wird der Kardinalkämmerer Kevin Farrell um 20.00 Uhr in einem Ritus noch einmal offiziell den Tod feststellen, wie der Vatikan mitteilte. An dem Ritus sollen zudem zahlreiche kirchliche Würdenträger teilnehmen.

Nach der Verabschiedung einer neuen Begräbnisordnung für Päpste mit dem lateinischen Titel "Ordo Exsequiarum Romani Pontificis" durch Franziskus findet die offizielle Feststellung des Todes des Papstes nicht mehr im Zimmer des Verstorbenen statt, sondern in der Kapelle. Die Nachricht über Franziskus' Tod verbreitete der Vatikan am Vormittag, wenige Stunden nach seinem Ableben.

Im Petersdom läuten nach Tod des Papstes die Glocken

12.48 Uhr: Wenige Stunden nach dem Tod von Papst Franziskus haben die Kirchenglocken im Petersdom geläutet. Seit vielen Jahrhunderten ist das Läuten der Glocken das offizielle Zeichen, das die katholischen Gläubigen über den Verlust ihres Kirchenoberhauptes informiert. Das Läuten ist ein symbolischer Akt, der Trauer ausdrückt und die Gläubigen zum Gebet aufruft.

Auch in vielen Bistümern in Deutschland ist es üblich, dass nach dem Tod des Papstes die Kirchenglocken als Zeichen der Trauer läuten. Insbesondere Domkirchen und katholische Gemeinden lassen ihre Glocken erklingen.

Kirchenrechtler Schüller erwartet schwieriges Konklave

12.20 Uhr: Der Kirchenrechtler Thomas Schüller erwartet nach dem Tod von Papst Franziskus ein schwieriges Konklave. Die Versammlung zur Neuwahl des Papstes werde sich vermutlich länger hinziehen, sagte der renommierte Experte von der Universität Münster. "Es wird, glaube ich, ein längeres Konklave, ein komplexeres Konklave, weil die Wählergruppe heterogen ist." Viele der in den vergangenen Jahren von Franziskus ernannten Kardinäle aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt ließen sich im Vorhinein kaum in bestimmte Fraktionen und Richtungen einteilen. Sie hätten auch keine Erfahrung damit, im sogenannten Vor-Konklave bereits die Weichen zu stellen, sagte Schüller.

"Es wird spannend zu beobachten sein: Erstens: Wird die reformorientierte Gruppe sich durchsetzen und sich auf einen Kandidaten einigen? Und zweitens: Wie sind die Freeplayer zu sehen? Die aus der Mongolei, aus Timor oder wo auch immer der Papst Kardinäle ernannt hat, die gar nicht mit den römischen Gebräuchen vertraut sind, aber hoffentlich die innere Freiheit haben, den zu wählen, den sie für den besten halten?"

Papst hat den Eurozentrismus der Kirche beendet

Schüller sagte, das Hauptverdienst des verstorbenen Papstes bestehe darin, den Eurozentrismus der katholischen Kirche – die Fixierung auf Europa – aufgebrochen und die Kirche an die Ränder geführt zu haben. "Das sieht man eben auch daran, dass im Kardinalskollegium jetzt alle Völker und Nationen vertreten sind." Inwieweit der Reformkurs von Franziskus Bestand haben werde, hänge davon ab, wer jetzt zu seinem Nachfolger gewählt werde. "Aber sagen wir mal so: Das hat man ja 1989 gesehen: Wenn einmal dieser Geist der Freiheit geweckt ist, dann lässt er sich nicht in die Tube zurückdrängen. Und dazu hat Franziskus die Gläubigen ermächtigt."

Online-Kondolenzbuch eingerichtet

12.20 Uhr: Um Trauernden die Möglichkeit zu geben, vom Papst Abschied zu nehmen, hat FOCUS Online ein Kondolenzbuch eingerichtet. Hier können Sie gern Ihre Gedanken zum Tod von Papst Franziskus hinterlassen. Das Online-Kondolenzbuch für Papst Franziskus finden Sie hier.

JD Vance beim Papst
Papst Franziskus empfing US-Vizepräsident JD Vance (l), bevor er den Segen Urbi et Orbi (lateinisch für "für die Stadt und die Welt") am Ende der Ostermesse unter dem Vorsitz von Kardinal Comastri auf dem Petersplatz im Vatikan erteilte dpa

JD Vance war letzter Besucher beim Papst

11.49 Uhr: Das Weiße Haus hat auf den Tod von Papst Franziskus zunächst nur mit einer knappen Botschaft im Onlinedienst X reagiert. "Ruhe in Frieden, Papst Franziskus", hieß es in der Mitteilung in Washington am Ostermontag im Onlinedienst X. Zuvor hatte bereits Vizepräsident JD Vance auf X sein Beileid bekundet. Franziskus hatte ihn noch am Sonntag zu einer kurzen Privataudienz empfangen.

"Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn geliebt haben", erklärte der vor wenigen Jahren zum Katholizismus konvertierte Vance und fügte an: "Ich war froh, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war."

Serie A verlegt Spiele nach Tod von Papst Franziskus

11.30 Uhr: Nach dem Tod von Papst Franziskus hat die italienische Fußball-Liga die heutigen Partien der Serie A verlegt. Wann die vier Montagsspiele nachgeholt werden sollen, stehe noch nicht fest, teilte die Liga mit. Es war unter anderem das Spiel von Rekordmeister Juventus Turin in Parma angesetzt gewesen.

Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche war nach Angaben des Vatikans am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Argentinier war auch dem Fußball verbunden.

«Der Heilige Vater war nicht nur ein Freund der Menschen und eine beeindruckende Persönlichkeit», schrieb der frühere FIFA-Präsident Joseph Blatter bei X. Franziskus sei auch Fußball-Kenner gewesen. «Ruhe in Frieden. In unseren Herzen und Erinnerungen lebst Du weiter.»

Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken starb am Montag im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte. Der Argentinier stand seit 2013 an der Spitze der katholischen Kirche.

Papst Franziskus ist tot

Der als Kämmerer zuständige Kurienkardinal Kevin Farrell gab den Tod des katholischen Kirchenoberhauptes bekannt: "Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich Ihnen den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus mitteilen. Um 7.35 Uhr heute Morgen ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst an Gott und seiner Kirche gewidmet. Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere zugunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten. Mit unendlicher Dankbarkeit für sein Beispiel als wahrer Jünger des Herrn Jesus Christus empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des dreifaltigen Gottes." Erst gestern am Ostersonntag hatte Papst Franziskus vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz zu Ostern den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) gespendet. 

Papst Franziskus
Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben. dpa

Franziskus war seit März 2013 im Amt

Der gebürtige Argentinier - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - war seit März 2013 im Amt. Damals wurde er nach dem überraschenden Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt XVI. zum Nachfolger gewählt, als erster Nichteuropäer seit mehr als 1.200 Jahren. Lange Zeit hatte Franziskus im Vatikan den emeritierten Papst noch an seiner Seite: Benedikt XVI. - mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger - starb 2022 mit 95 Jahren.