Bio-Hotel Schlossgut Oberambach auf Erweiterungskurs

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Erweiterungspläne: Maximilian und Jonathan Schwabe wollen auf dem Gelände ihres Schlossguts Oberambach neu bauen. Der Gemeinderat zeigte sich angetan. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der Münsinger Gemeinderat hat die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans beschlossen. Der Grund: Das Vier-Sterne-Bio-Hotel Schlossgut Oberambach soll erweitert werden.

Münsing – Schon seit vielen Jahren planen die Brüder Maximilian und Jonathan Schwabe einen Neubau auf dem Gelände des Schlossguts Oberambach. Bereits 2018 hatte sich der Gemeinderat mit einer Änderung des Bebauungsplans einverstanden erklärt, damit das erfolgreiche Vier-Sterne-Bio-Hotel erweitern kann. Der von der Familie Schwabe beauftragte Architekt Uwe Mertens vom Büro Manuplan stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung einen Entwurf für den Neubau vor.

Alte Linde soll erhalten bleiben

Es handelt sich um ein L-förmiges Gebäude mit Erd- und Dachgeschoss, das oberhalb der Parkplätze entstehen soll. Eine dort stehende alte Linde wird erhalten, indem das Gebäude um sie herum platziert wird. „Alle Fenster der Gästezimmer werden zum Starnberger See hinausgehen“, sagte Merten. Im Erdgeschoss werde ein Vitalzentrum mit zwei Saunen eingerichtet. Zudem wolle man den Empfang vom alten Schloss in den Neubau verlegen, damit die Gäste kürzere Wege hätten. Die Fassade solle unauffällig gestaltet werden. Man denke an einen Lamellenvorhang, genau wie am neuen Münsinger Bürgerhaus. „Wir wollen dem denkmalgeschützten Schloss keinerlei Konkurrenz machen“, sagte Merten.

Drei Bäume müssen gefällt werden

Die Gemeinderäte zeigten sich angetan von den Plänen. Christine Mair (Grüne) freute es zu hören, dass nur drei Bäume gefällt werden müssen und dass als Ausgleich eine Streuobst- und Blumenwiese angelegt werden soll. Auch, dass der beliebte Wanderweg am Schlossgut vorbei erhalten bleibt, war ihr wichtig. Helge Strauß (CSU) meinte kritischer, dass dem Gemeinderat seit vielen Jahren Pläne präsentiert würden. „Wann fangen Sie an zu bauen?“, wollte er von den Schwabes wissen. Die antworteten ausweichend; es handle sich um eine große Investition. Der Rat beschloss, die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans auf Kosten des Bauherrn weiterhin in Aussicht zu stellen.

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Der Hof Oberambach wurde 1476 erstmals urkundlich erwähnt. Er gehörte zum Grundbesitz des Klosters Schäftlarn, das ihn den Bauern der Umgebung zur Bewirtschaftung und Nutzung überließ. 1574 ging das Gut in den Besitz des Klosters Bernried über. 1869 erwarben es Franz Freiherr von Lobkowitz und seine Ehefrau Marie Therese für 9400 Gulden und bauten es zum Herrensitz aus. 1907 wurde das Anwesen erweitert. Unter seinem neuen Besitzer Baron von Kleydorff entwickelte es sich zum Künstlertreffpunkt. Neben anderen ließen sich die „Blauen Reiter“ dort inspirieren.

2003 als Bio-Hotel zertifiziert

1991 erwarb Andreas Schwabe das denkmalgeschützte Haus samt Wald und Wiesen. Er sanierte die heutigen Gebäude unter erheblichem Aufwand grundlegend und konsequent baubiologisch. 1999 wurde das Schlossgut Oberambach eröffnet und 2003 als Bio-Hotel zertifiziert. Heute führen es Schwabes Söhne.

Tanja Lühr

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