Eurasburg will „Bürger nicht überdimensional belasten“ – Steigt die Grundsteuer trotzdem?

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Eurasburgs Gemeinderat möchte die Bewohner und Unternehmen nicht mit höheren Steuern belasten. © Axel Haesler

Bürgermeister und Gemeinderäte diskutierten über die Grund- und Gewerbesteuern der Gemeinde. Über eine mögliche Erhöhung wird im Dezember entschieden.

Eurasburg – Die Gewerbesteuer in Eurasburg bricht ein. Das Loch in der Gemeindekasse könnten die Räte auffüllen – und die Eurasburger selbst deutlich mehr zur Kasse bitten. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde aber klar: So einfach macht es sich die Gemeinde nicht. Grundstückseigentümer und Mieter sollen laut Rathauschef Moritz Sappl trotz neuer Regelungen zur Grundsteuer nicht mehr Geld bezahlen müssen als bisher.

„Ab dem Jahr 2025 wird die Grundsteuer nach einer neuen Grundlage berechnet“, erklärte Sappl. Für die Grundsteuer A – sie betrifft die land- und forstwirtschaftlichen Flächen – sei zukünftig der Ertragswert entscheidend. Nach der Größe der Grundstücksfläche sowie gegebenenfalls der Gebäudefläche und deren Nutzung werde die Grundsteuer B für Wohn- und Gewerbeimmobilien berechnet. In Summe erzielte die Gemeinde in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 511 200 Euro. 473 100 Euro davon waren Grundsteuer B.

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Derzeit liegt der Hebesatz bei 310 Prozent. Bliebe der gleich, würden sich die Einnahmen im Jahr 2025 voraussichtlich auf 517 200 Euro belaufen. Somit bliebe das Einnahmeniveau erhalten. Sappl betont: „Wir möchten keinen Gewinn erzielen. Wenn es sich ausgeht, bleibt der Hebesatz bei 310 Prozent.“

Weil Gewerbesteuern einbrechen, könnte Grundsteuer erhöht werden

Weil jedoch die Steuereinnahmen der Gemeinde durch einen „rapiden“ Rückgang der Gewerbesteuern gesunken sind, könne man über eine Erhöhung der Grundsteuerhebesätze um zehn Prozentpunkte nachdenken. Dies würde Mehreinnahmen von 16 683 Euro einbringen. Bedenken meldete Hans Urban (Grüne) an: „Wir täten gut daran, die Hebesätze für nächstes Jahr nicht zu erhöhen, um die Bürger nicht überdimensional zu belasten.“

Durch die Gewerbesteuer erzielte die Gemeinde in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich etwa 2,5 Millionen Euro. Von den für 2024 eingeplanten 500 000 Euro sind bis Anfang November erst 222 312 Euro in der Gemeindekasse eingegangen. Das erklärt Rathauschef Moritz Sappl mit dem „Rückgang der wirtschaftlichen Bereiche“. Einige Betriebe melden deutlich niedrigere Gewinne an – und zahlen deshalb weniger Steuern.

Gemeinderat spricht sich gegen Steuererhöhung aus

Auch über eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes „aufgrund der unsicheren weiteren Jahre und der für das Haushaltsjahr 2025 voraussichtlich anfallenden Kreisumlage“ müsse nachgedacht werden. Maria Urban (CSU) sprach sich dagegen aus: „Gerade die Handwerker sind das Rückgrat unserer Gemeinde. Ich finde es nicht richtig, die zur Kasse zu bitten.“

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Die Beschlüsse zu beiden Punkten – einer möglichen Änderung der Hebesätze für die Grundsteuer sowie einer eventuellen Erhöhung der Gewerbesteuer – werden in der Dezembersitzung des Gemeinderats gefasst.

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