Das Jobcenter in Bad Tölz feiert seine 20-jährige Erfolgsgeschichte
Das Jobcenter in Bad Tölz bringt Menschen in Arbeit, seit 20 Jahren. Das Jubiläum wurde im Landratsamt mit viel Lob für die erfolgreiche Arbeit gefeiert.
Bad Tölz – Fehlender Wohnraum, Fachkräftemangel und der demografische Wandel sind die großen Herausforderungen für die Zukunft im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Das wurde am vergangenen Mittwoch (23. Juli) im Landratsamt deutlich. Da feierte das örtliche Jobcenter seinen 20. Geburtstag.
20 Jahre Jobcenter Bad Tölz - Eine Erfolgsgeschichte
Mit einer Arbeitslosenquote von 2,38 Prozent bildet der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen den Spitzenwert in Deutschland. Neben Standortfaktoren und der günstigen Sozialstruktur in der Region trägt das Jobcenter seinen Teil dazu bei, dass fast Vollbeschäftigung – wird je nach Definition bei zwei oder drei Prozent Arbeitslosigkeit gesehen – herrscht.
Wolfgang Dauth, Professor an der Uni Bamberg und Leiter des Forschungsbereiches Regionale Arbeitsmärkte des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung in Nürnberg, attestierte dem Tölzer Jobcenter eine „hohe Integrationsquote“. Mehr als ein Drittel der Kunden werden in Arbeit vermittelt, lobte er.
Jobcenter eröffnet berufliche Perspektiven
„Wir integrieren jedes Jahr 600 Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung“, erklärte Fabian Wilhelm, Geschäftsführer des Jobcenters. Mit seinen 42 Mitarbeitern unterstützt er „Menschen, deren Lebenslauf nicht geradlinig ist“. Menschen, die Grundsicherung erhalten und Langzeitarbeitslose sind die Kunden. „Wir begleiten nicht nur, wir befähigen“, sagte Wilhelm.

Mit individueller Betreuung, Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen werden berufliche Perspektiven eröffnet. „Sie sorgen dafür, dass Menschen wieder einen Job finden“, betonte Nicole Cujai, Leiterin der für die Region zuständigen Agentur für Arbeit Rosenheim. Diese teilt sich die Trägerschaft des Jobcenters mit dem Landkreis.
Wie Cujai weiter hervorhob, sei das Jobcenter „kein Ort der einfachen Antworten“. Um die Fälle zu bearbeiten, sei „Fingerspitzengefühl“ nötig. Das zeigten die Mitarbeiter durch ihre erfolgreiche Tätigkeit. Großes Lob sprach auch Landrat Josef Niedermaier aus. „Menschen, die Hilfe bedürfen“, finden sie im Jobcenter, sagte er. Vor 20 Jahren sei eine „mutige Reform“ gestartet worden, das Jobcenter wurde dann zur „Erfolgsgeschichte“. Sie ist nicht zu Ende.
Hohe Erfolgsquote des Jobcenters in Bad Tölz
„Wir sind bereit für die Zukunft, weil wir sie aktiv mitgestalten“, sagte Wilhelm. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels geht es um Qualifizierung und Integration. „Mehr als 60 Prozent unserer Kunden haben keinen deutschen Pass“, erklärte er. Sie stammen derzeit aus 64 Nationen. Die Wirtschaft braucht sie.
Wie der Arbeitsmarkt zukunftsfähig gemacht werden kann, war schließlich Thema einer Podiumsdiskussion, die den offiziellen Teil der Jubiläumsveranstaltung beschloss. Dazu stellten sich Cujai, Wilhelm, Niedermaier, Dauth und Andreas Munkert, Vorsitzender des Unternehmervereins „Wir für Tölz“, den Fragen von Moderatorin Veronika Ahn-Tauchnitz. Fachkräftemangel, Wohnraum und Demografie waren die zentralen Aspekte.

Im Rahmen der Jubiläumsfeier bedankte sich Fabian Wilhelm auch bei Partnern und vor allem seinen Mitarbeitern im Jobcenter. Einige sind von Anfang an dabei und wurden besonders geehrt. So erhielten Gabriele Kunz und Monica Schuster-Horwath Blumen und eine Urkunde für ihr mittlerweile 20-jähriges Engagement im Jobcenter. An Markus Leismüller und Andrea Wolter werden sie nachgereicht. Sie sind zwar ebenfalls seit 20 Jahren dabei, waren aber nicht bei der Jubiläumsfeier.
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