Pläne für Schlittenhang am Gschwendt: Miesbach mit neuer Baufläche für Wohnungen

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Entsteht hier neuer Wohnraum? Die Immobilien Freistaat Bayern möchte die Bebauung des so genannten „Schlittenhanges“ nördlich von „Am Gschwendt“ realisieren. © Martina Fischer

Kürzlich wurde eine Bauidee für den Schlittenhang am Gschwendt in Miesbach im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Miesbach – Das Miesbacher Baugebiet „Am Gschwendt“ nimmt zusehends Gestalt an. Einige Privathäuser stehen schon, eine große Baugrube markiert den Platz für den sozialen Geschosswohnungsbau, den die Bayernheim realisiert. Die Baufläche könnte noch massiv wachsen, wenn es nach der Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) geht. Ihr gehört der Großteil des nördlich gelegenen so genannten Schlittenhangs. Eine dort angedachte Bauidee wurde im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt.

Pläne für Schlittenhang am Gschwendt: Miesbach mit neuer Baufläche für Wohnungsbau

Für das Grundstück herrscht bisher noch kein Baurecht und die IMBY stellte eine Anfrage bei der Stadt als Trägerin der Planungshoheit. Letztere besitzt selbst Flächen am südlichen Rand, also in der Talsohle des 14.000 Quadratmeter großen Areals, die in die Planung mit einbezogen und von der Stadt vermarktet werden könnten. „Der Freistaat hat wieder angeklopft und möchte das Konzept fortsetzen“, erklärte Bauamtsleiter Lutz Breitwieser.

Vorgesehen ist, die Bebauungsart von „Am Gschwendt“ weiter anzuwenden – mit dreigeschossigem, sozialem Wohnungsbau plus Tiefgarage entlang der Von-Vollmar-Straße, bei dem die Bayernheim wieder im Boot ist, sowie Privathäusern mit Garagen im nördlichen und östlichen Bereich. „Der Hang ist aber nicht so einfach bebaubar“, verwies Breitwieser etwa auf die Entwässerungsproblematik durch die steile Topografie.

Bauidee in Stadtentwicklungsausschuss in Miesbach vorgestellt

„Das wären ja dann um die 100 Wohneinheiten,“ schätzte Markus Seemüller (FL) die Planung ein, der er „viel Logik“ abgewinnen konnte. „Oder 80, je nach Schnitt,“ sah Breitwieser die Anzahl. „Ich habe total Bauchweh gekriegt,“ bekannte Kick van Walbeek (Grüne). Zu groß sei das alles mit zu wenig Platz für die Menschen, und bei Regen würde das Wasser den steilen Hang hinunterschießen.

In Miesbach erfolgte im Oktober der Spatenstich für den Wohnungsbau „Am Gschwendt“. Auf einer Fläche von 6.500 Quadratmetern sollen 77 geförderte Wohnungen gebaut werden.

Die Schaffung von Wohnraum begrüßten Inge Jooß und Paul Fertl (beide SPD). Der werde schließlich gebraucht. „Hier können wir Sozialpolitik betreiben“, fand Fertl. Und da Grund und Boden knapp seien, müsse man in die Höhe bauen. Vorstellbar, respektive überlegenswert sei eine Bebauung auf dem Areal, meinten Michael Lechner (FL) und Astrid Güldner (Grüne), wobei Güldner die Massivität des Angedachten kritisch betrachtete und auch vor einer gewissen „Ghettoisierung“ warnte.

Einstimmiger Beschluss: Fläche für Wohnungsbau geeignet

„Das ist ein Erstentwurf, eine Anfrage“, betonte Franz Mayer (CSU). Vieles sei zu beachten, etwa ob das Areal vom früheren Miesbacher Bergbau betroffen sei oder die Situation der Kinderbetreuung, denn „das löst was aus“. Andererseits fand er: „Wir dürfen nicht einfach sagen: Das machen wir nicht.“

Das empfanden auch seine Ausschusskollegen so. Dementsprechend erfolgte der Beschluss einstimmig, dass die Fläche für Wohnungsbau geeignet sei und die Erstellung eines Bebauungsvorschlages begrüßt werde.

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