Zehn Jahre nach Schulabschluss: Das machen Absolventen von 2014 heute

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Sie haben 2014 ihren Abschluss gemacht: Fabian Altstätter (o. l.), Simon Maucher, Regina Kassebaum (u. l.) und Franziska Endt. © Privat

Vor genau zehn Jahren wollte unsere Zeitung von Schulabgängern aus der Region wissen, was sie nach ihrem Abschluss vorhaben. Vier der Absolventen haben wir jetzt wieder gehört – und sie gefragt: Was wurde aus euren Plänen?

Schongau – Schon nach seinem Abitur am Welfen-Gymnasium vor zehn Jahren war sich Fabian Altstätter aus Schongau ziemlich sicher, wo es für ihn einmal hingeht: Erst wollte er eine Ausbildung als Informations- und Telekommunikationselektroniker bei der Firma des Vaters machen, dann möglicherweise studieren, und vielleicht irgendwann das Familienunternehmen weiterführen.

Heute zeigt sich, dass der 28-Jährige seinem Plan bislang recht stringent gefolgt ist. „Ich habe meine Ausbildung bei Lechalarm erfolgreich abgeschlossen und danach noch ein bisschen Berufserfahrung gesammelt“, erzählt Altstätter. Auch das Studieren hat er ausprobiert, für zwei Semester schnupperte er in das Elektrotechnik-Studium. „Da ich zu dieser Zeit aber schon zu viele Kontaktpunkte mit der Praxis hatte, war mir das viel zu theoretisch.“

Anstatt sich weiter in Vorlesungen zu setzen, beschloss Altstätter, seinen Handwerksmeister im Bereich Elektrotechnik zu machen. „Dieser ist zwar auch sehr theorielastig, aber etwas realitätsnäher“, erklärt der 28-Jährige. Den Meister hatte Altstätter dann vor vier Jahren in der Tasche.

Das reichte ihm aber immer noch nicht: „Ich habe während des Meisters gemerkt, dass es neben der handwerklichen Seite auch noch die betriebswirtschaftliche Seite bei der Führung eines Unternehmens gibt“, sagt er. „Daher zog ich direkt im Anschluss in einem Sonderkurs meinen geprüften Betriebswirt nach der Handwerksordnung durch.“ Seit Januar 2021 ist Fabian Altstätter nun zurück in der Firma seines Vaters.

Auch bei Simon Maucher ist der ursprüngliche Plan ziemlich gut aufgegangen. So erzählte der Schongauer nach seinem Abitur, dass er Polizist werden will. Heute kann der 29-Jährige zufrieden berichten, dass er seine Polizei-Ausbildung wie geplant in Königsbrunn durchlaufen hat und schon einiges an Berufserfahrung sammeln konnte. „Seit sechs Jahren verrichte ich meinen Dienst in Füssen, wo ich auch bereits Freunde und Freundin gefunden habe.“ Insgesamt kann sich Maucher nichts Besseres vorstellen: „Ich habe für mich ganz klar den richtigen Weg gefunden und würde immer wieder denselben Weg einschlagen.“

„Mit einem Studium ist man doch flexibler als bei einer Berufsausbildung“

Regina Kassebaum aus Schongau hat ihren Plan ebenfalls verfolgt und nach dem Abitur Mathematik an der TU München studiert. „Schon in der Schule habe ich mich sehr für die naturwissenschaftlichen Fächer, insbesondere Mathematik, interessiert“, erzählt die 28-Jährige heute. Während des Studiums, das Kassebaum im September 2018 abgeschlossen hat, machte sie bereits mehrere Praktika in der Softwareentwicklung. „Deshalb habe ich mich nach dem Abschluss bei der Firma Otto Bihler Maschinenfabrik in Halblech als Softwareentwicklerin beworben und die Stelle dann im Januar 2019 angetreten.“ Dort arbeitet die 28-Jährige bis heute – auch wenn sie momentan zum zweiten Mal in Elternzeit ist, „weil ich mittlerweile auch Mama von zwei Kindern bin“.

Dass sie einmal in der Softwareentwicklung arbeitet, hätte Kassebaum vor zehn Jahren nicht gedacht. „Eher im Gegenteil“, meint die Schongauerin: „Auch ich hatte Klischees im Kopf und dachte, der Beruf passt nicht zu mir.“ Heute würde sie ihren Weg jedes Mal wieder genauso gehen, samt Mathe-Studium. „Mit einem Studium ist man doch flexibler als bei einer Berufsausbildung, wenn man sich noch umentscheidet und merkt, dass der gewählte Studiengang doch nicht der richtige war“, findet sie. Außerdem sei das Fach Mathematik nicht auf einen bestimmten Beruf spezialisiert. „So stehen einem nach dem Abschluss immer noch viele Möglichkeiten offen.“

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Für eine naturwissenschaftliche Laufbahn hat sich auch Franziska Endt aus Schwabbruck entschieden. Vor zehn Jahren sagte die 27-Jährige unserer Zeitung, dass sie entweder gerne Biologie oder Umwelt- und Ingenieurwesen studieren möchte. Letztlich wurde es ein Studium der Pharmazie, das sie „nach dem obligatorischen halben Jahr Findungsphase mit Südostasien-Reise“ in München begonnen hat. „Nach dem 3. Semester wollte ich nochmal etwas die Fühler ausstrecken und hab mich ein Semester lang mit Physik versucht. Ich hab mich dann aber doch für Pharmazie entschieden.“ Ende 2021 schloss sie das erfolgreich mit der Approbation zur Apothekerin ab.

Zu dieser Zeit zog sie auch wieder in die Heimat nach Schongau, sammelte Praxiserfahrung in der Apotheke und der Industrie und fand schließlich eine passende Promotionsstelle. Seit Oktober 2022 arbeitet Franziska Endt nun am Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der medizinischen Fakultät der LMU an ihrer Doktorarbeit. „Das könnte auch sicher noch eine Weile dauern“, sagt sie lachend.

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