Hochmutting: Lastwagen werden verbannt - zumindest am Wochenende

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Ein Palettenlager betreibt ein Unternehmen in Hochmutting. Das führt dazu, dass Radfahrer und Lkw aufeinandertreffen. © Privat

Laster über 7,5 Tonnen werden von der Münchner Allee in Hochmutting verbannt. Zumindest am Wochenende. Das Fahrverbot soll Radfahrer und Fußgänger schützen.

Auf der Münchner Allee in Hochmutting ist Schwerlastverkehr fortan untersagt. Zunächst allerdings bloß an Wochenenden. Dabei wird es wohl nicht bleiben. Ein beachtlicher Teil der Gemeinderäte wünscht die Umwandlung in eine Fahrradstraße.

In einer unruhigen Sitzung verständigte sich der Verkehrsausschuss auf eine Beschränkung der Tonnage von 7,5 Tonnen. Für 3,5 Tonnen fand sich keine Mehrheit. Dennoch bleibt die Münchner Allee damit zumindest am Wochenende für Lkw gesperrt.

Die Münchner Allee ist nicht nur Teil des Radverkehrsnetzes des Landkreises München und eine wichtige Verbindung zum Radschnellweg München-Garching. Sie dient als Zufahrt zum Gut Hochmutting. Insbesondere ein bis dato nicht-genehmigtes Palettenlager wird regelmäßig von Schwerlastverkehr angefahren – und das nicht nur am Wochenende.

Das geht am Problem vorbei.

Tobias Pflügler (SPD) geht der Beschluss deshalb nicht weit genug. Mit dem Radl unterwegs, würde er regelmäßig von Lkw überholt. Pflügler berichtete von gefährlichen, ja, „grenzwertigen“ Situationen. Die Münchner Allee werde von großen, mehrachsigen Lastern befahren; trotz Gegenverkehr gibt es keine Ausweichbuchten. Eine Beschränkung der Tonnage bloß fürs Wochenende: „Das geht am Problem vorbei“, sagte Pflügler.

Dritter Bürgermeister Casimir Katz (FDP) fordert die Ausweisung einer Fahrradstraße für die von Freizeitsportlern, Radlfahrern und Spaziergängern genutzten Allee. Andere Verkehrsteilnehmer wären dann nur noch mit entsprechendem Zusatzschild gestattet. Eine Entscheidung darüber war aus Gründen der Geschäftsordnung aber nicht möglich. Der außerordentlich einberufene Verkehrsausschuss wies lediglich eine Beschränkung der Tonnage an Samstagen und Sonntagen auf der Tagesordnung aus. Über die Umwandlung in eine „Fahrradstraße“ soll in der Oktobersitzung gesprochen werden.

Palettenlager wird gekündigt

Dem Palettenlager soll bis Ende kommenden Jahres gekündigt werden. Das berichtete Bürgermeister Markus Böck (CSU) aus einem Gespräch mit Thomas Hoyler, dem Eigner von Gut Hochmutting. Wöchentlich würde die Münchner Allee nur noch von fünf Lkw befahren; bisher sind es täglich zehn. Einige davon mit bis zu 40 Tonnen Gewicht, so Böck.

Die bis dato nicht-genehmigten Betriebe auf dem Gut sind seit Montag legitimiert. Das Landratsamt hatte angekündigt, das Veto des Gemeinderats aus 2023 zu kassieren, Gut-Eigner Hoyler hatte auf die Bedeutung der Pachteinnahmen für den Erhalt des denkmalgeschützten Ensembles verwiesen. So besann man sich um.

Kritik am Landratsamt

Dennoch will man sichergestellt wissen, dass Radlfahrer und Spaziergänger auf der Münchner Allee nicht weiter gefährdet sind. Erich Elsner (SPD), der die Debatte um schwarz betriebenes Gewerbe auf dem Gut losgetreten hatte, will auf dem Gut keine Betriebe „mit regelmäßigem Lkw-Verkehr“ mehr sehen. Sicherheit für schwächere Verkehrsteilnehmer könne sonst kaum gewährleistet werden.

Dem Landratsamt hält Elsner vor, „relevante Belange“ nicht berücksichtigt zu haben, als die Behörde das Veto der Gemeinde zu kassieren androhte. Das seinerzeit schon ansässige Palettenlager habe die gesetzlich garantierte „Sicherheit und Leichtigkeit“ im Straßenverkehr gefährdet. Das sei nicht hinreichend gewürdigt worden.

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