Einige Stadträte plädieren für den Erhalt der Bergwaldbühne und haben dafür auch schon konkrete Ideen im Kopf.
Wolfratshausen - Vor der politischen Sommerpause im August kommen die Mitglieder des Kulturausschusses des Stadtrats noch einmal zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Ein Tagesordnungspunkt betrifft die Bergwaldbühne. Behandelt wird ein gemeinsamer Antrag des Kulturreferenten des Stadtrats, Sepp Schwarzenbach (CSU), sowie der Räte Jennifer Layton (Grüne) und Manfred Menke (SPD). Das Trio plädiert für eine „Vereinbarung zum baulichen Erhalt der Bergwaldbühne mit dem Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen und finanzielle Unterstützung bei Finanzierungslücken“.
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Die Instandsetzung der Bergwaldbühne ist umstritten
Schon im Mai hatten die Mitglieder des Fachgremiums das Thema diskutiert. Auf der Bergwaldbühne fand seit rund vier Jahren keine Kulturveranstaltung mehr statt. Ob der idyllische Spielort wiederbelebt wird, hängt nicht zuletzt von den Instandsetzungskosten ab. Das Landratsamt hatte in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass nur „die Ertüchtigung in Holzbauweise, also eine Erneuerung der bisherigen Konstruktionsweise“ genehmigt werde. In Summe müssten für die Baustelleneinrichtung, den Holzbau, Hangsicherungsmaßnahmen und Planungsleistungen 255 000 Euro bereitgestellt werden. Das sei allerdings „nur eine Schätzung“, betonte Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne), die die Sitzung im Mai leitete. Und: „Eine Tribüne wird’s nicht mehr geben“, so Heinloth. Das heißt: Maximal 120 Besucher können eine Veranstaltung live miterleben.
Die Instandsetzung ist umstritten. Zudem gibt‘s an der Bühne über den Dächern der Loisachstadt keine Toiletten und keine Garderoben für die Künstler, Technik, Bestuhlung und Verpflegung für die Besucher müssen auf den Bergwald transportiert werden – und ein ums andere Mal verhagelte das Wetter im buchstäblichen Sinne eine geplante Freiluftveranstaltung. Seit geraumer Zeit ist das Betreten der maroden Holzbühne laut Stadt „wegen Einbruchgefahr strengstens verboten“.
Bergwaldbühne konnte „nie die Erwartungen“ erfüllen
„Die Kostenschätzung ist die Mindestsumme“, warnte Wolfgang Weichlein (CSU). Zudem wies er wie andere Mandatsträger darauf hin, dass es kein Nutzungskonzept gebe. Ein solches, so Stadtmanager Dr. Stefan Werner, sei jedoch die Grundvoraussetzung dafür, dass die Flößerstadt in Fördertöpfe greifen dürfe. Vertreter des Kulturfonds des Bundes und des Freistaats Bayern hätten auf Anfrage bereits abgewunken. Ex-Bürgermeister Helmut Forster (Wolfratshauser Liste) erinnerte daran, dass die Bergwaldbühne „nie die Erwartungen erfüllen konnte“. Nicht zuletzt aufgrund der „schweren Erreichbarkeit“ sei es immer wieder zu Problemen gekommen. Aus diesem Grund, so Forster, seien attraktive Alternativen und Alternativstandorte (Flussfestival, „Eiszeit“, Wirtefest, Loisachhalle, Rathaus-Innenhof, alte Floßlände) entwickelt worden.
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Layton plädierte für den Erhalt des „Alleinstellungsmerkmals“. Bevor man die Bergwaldbühne aufgebe gelte es, alle Optionen auszuloten, die eine Renaissance möglich machen könnten. Menke, der einräumte, dass für ihn eine 255 000-Euro-Investition nicht in Frage komme, sprach sich für eine „Bergwaldbühne light“ aus. vor. Eventuell sei es möglich, „dass die Holzkonstruktion der Bauhof ertüchtigt“. Das Heft in die Hand nahm Kulturreferent Schwarzenbach. Er werde ein Nutzungskonzept skizzieren, kündigte er an.
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Die Sitzung des Kulturausschusses findet am Donnerstag, 11. Juli, um 18 Uhr im Rathaus statt.