An Oberleitung gefasst – und meterweit abgestürzt: 14-Jähriger nach Stromschlag lebensgefährlich verletzt

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Ein schwerer Unfall ereignete sich am Donnerstagabend in der Nähe des Wolfratshauser S-Bahnhofs. Drei Teenager waren auf zwei Kesselwaggons, die auf einem Nebengleis standen, herumgeklettert. Ein 14-Jähriger erlitt durch einen Stromschlag lebensgefähriliche Verletzungen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Nahe des Wolfratshauser S-Bahnhofs kletterte ein 14-Jähriger auf einen abgestellten Kesselwagen und greift in die Oberleitung. Die Folge: schwerste Verbrennungen.

Wolfratshausen – Schwerste Verbrennungen erlitt ein 14-jähriger Wolfratshauser, der am Donnerstagabend in der Nähe des Wolfratshauser Bahnhofs auf einen, auf einem Gleis stehenden Kesselwaggon geklettert war und in die Oberleitung gegriffen hatte. Anschließend, so die für Bahnanlagen zuständige Bundespolizei, stürzte er fünf Meter zu Boden.

An Oberleitung gefasst: Bub (14) nach Stromschlag lebensgefährlich verletzt

Ein schwerer Unfall ereignete sich am Donnerstagabend in der Nähe des Wolfratshauser S-Bahnhofs. Drei Teenager waren auf zwei Kesselwaggons, die auf einem Nebengleis standen, herumgeklettert. Ein 14-Jähriger erlitt durch einen Stromschlag lebensgefähriliche Verletzungen.
Rettungskräfte eilten an den Einsatzort. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der 14-jährige Kosovare und seine beiden 16-jährigen Freunde hielten sich gegen 20.30 Uhr unberechtigt im Gleisbereich des Bahnhofs auf und kletterten nach derzeitigem Ermittlungsstand auf zwei Kesselwaggons herum. Der 14-Jährige, so Polizeisprecherin Sina Dietsch, „richtete seinen Oberkörper auf und griff in die Oberleitung“. Dabei erlitt der Bub einen Stromschlag und fiel vom Waggon. Während einer seiner Begleiter versuchte, ihm zu helfen, lief der andere weg. Er hatte – wie sich später herausstellte – ebenfalls schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen erlitten.

14-Jähriger aus Wolfratshausen muss notoperiert werden: „80 Prozent seiner Körperoberfläche verbrannt“

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Eine Zeugin des Vorfalls verständigte die Rettungskräfte. Zufällig in der Nähe des Bahnhofs befand sich eine Streife der Wolfratshauser Polizei. Sie erreichte den Einsatzort schnell. Die Freiwillige Feuerwehr Wolfratshausen erdete die zwischenzeitlich abgeschaltete Oberleitung, damit von ihr keine Gefahr mehr ausging. Nach der Erstversorgung flog die Besatzung eines Rettungshubschraubers den lebensgefährlich verletzten 14-Jährigen in eine Münchner Klinik. „Dort stellte sich heraus, dass 80 Prozent seiner Körperoberfläche verbrannt waren“, so Polizeisprecherin Dietsch. Nach einer Notoperation habe sich der Zustand des Buben stabilisiert. 

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Die Bundespolizei warnt eindringlich vor den Gefahren im Gleisbereich. Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen. „Bahnanlagen sind für den Aufenthalt  – gleich aus welchem Grund – nicht geeignet. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons besteht Lebensgefahr“, so Dietsch. Im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerferien bittet die Bundespolizei insbesondere Eltern, ihre Kinder auf die Gefahren hinzuweisen.

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