Sicherheitsgespräch der Geretsrieder Polizei zeigt: Straftaten steigen um rund zehn Prozent

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Zum Sicherheitsgespräch versammelten sich (v. li.) Josef Hauser (Dietramszells Bürgermeister), Michael Müller (Geretsrieder Bürgermeister), Emanuel Luferseder (Leiter der Polizeiinspektion Geretsried), Markus Sager (Geretsrieder Polizei-Vize) und André Murach (Leiter des Ordnungsamts Königsdorf). © Polizei

1300 Straftaten registrierte die Geretsrieder Polizei im vergangenen Jahr in ihrem Zuständigkeitsbereich. Noch mehr interessante Zahlen gab es beim jährlichen Sicherheitsgespräch.

Geretsried - Bei der Aufklärungsquote bei den Verbrechen änderte sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 kaum etwas im Zuständigkeitsbereich der Geretsrieder Polizei. Das geht aus dem jährlichen Sicherheitsgespräch hervor, zu dem die Polizeiinspektion Geretsried die Bürgermeister und Leiter der Ordnungsämter der Stadt Geretsried sowie der Gemeinden Dietramszell und Königsdorf eingeladen hatte. Insgesamt registrierte die Geretsrieder Polizei im Jahr 2023 1300 Straftaten in ihrem Zuständigkeitsbereich, zu dem auch die Gemeinden Dietramszell und Königsdorf gehören. Im Vergleich dazu waren es 2022 1182. „Dies bedeutet einen Anstieg von 118 Straftaten, also rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr“, heißt es in der Pressemeldung.

Mehr Körperverletzung, Mord und Raub

Die Gewaltkriminalität – also Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung sowie gefährliche und schwere Körperverletzung – stieg im Jahr 2023 um gut 26 Prozent, von 34 auf 52 Fälle. Auch bei den Rohheitsdelikten verzeichneten die Beamten einen Anstieg. Darunter versteht man laut Mitteilung alle Raubdelikte, einfache, gefährliche und schwere Körperverletzungen sowie erpresserischen Menschenraub. Der Anstieg beträgt hier gut 17 Prozent, von 236 auf 277 Fälle.

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Musste die Polizei 2022 noch den größten Anstieg bei den Sexualdelikten registrieren, ist das nun nicht mehr zu erkennen. Die Zahl ist in diesem Bereich um knapp 20 Prozent gesunken, von 31 auf 25 Fälle im Jahr 2023. Auch die Straßenkriminalität, also Kriminalität im öffentlichen Raum, sank – wenn auch nur gering. Hier waren es drei Prozent weniger, also nur noch 195 Fälle anstatt 201 im Jahr 2022. Ebenfalls gesunken sind die Rauschgiftdelikte, und zwar nicht wenig. Hier gab es eine Veränderung von minus 33,4 Prozent. Die Zahl fiel von 114 auf 76.

Einen relativ große Anstieg mussten die Beamten dagegen bei den Eigentumsdelikten verzeichnen. Statt 251 Fälle in 2022 waren es im vergangenen Jahr 323, ein Anstieg um fast 29 Prozent. Ebenfalls gestiegen sind die Vermögensdelikte, und zwar um knapp 18 Prozent (von 135 auf 159).

Mehr Verkehrsunfälle in 2023

War die Abnahme bei den Verkehrsunfällen in 2022 ein Grund zur Freude, ist das 2023 nicht mehr der Fall. Hier stieg die Zahl insgesamt wieder ein bisschen an, von 772 Verkehrsunfällen im Vorjahr auf 813 im Jahr 2023. Bei 124 der Unfälle kamen Personen zu Schaden, drei Personen starben (2022: 1). Die Hauptunfallursachen waren im Jahr 2023 hauptsächlich Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Ein- und Ausfahren (155) sowie ein nicht ausreichender Sicherheitsabstand (152).

Die Anzahl der begangenen Fahrerfluchten stieg um 14,8 Prozent (186 Fälle, 2022: 162). Des Weiteren waren bei 106 Unfällen Personen über 65 Jahre beteiligt, bei 72 Unfällen waren „junge Erwachsene“, zwischen 18 und 21 Jahren, beteiligt, vermeldet die Polizei. Im vergangenen Jahr kontrollierten die Beamten zudem 32 Fahrzeuge, bei denen der Fahrzeugführer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand. 25 Personen mussten ihren Führerschein noch vor Ort abgeben.

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Aufklärungsquote blieb etwa gleich

Zehn weitere Fahrverbote gab es aufgrund zu hoher Geschwindigkeit. Knapp 480 Einsatzstunden investierten die Beamten in Geschwindigkeitsmessungen. Dabei wurden außerdem 285 Bußgeldanzeigen und 856 gebührenpflichtige Verwarnungen verhängt.

„Die Aufklärungsquote blieb im Jahr 2023 mit 69,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 70,8 Prozent in etwa gleich“, heißt es in dem Bericht der Geretsrieder Polizei. Die Häufigkeitszahl, die einen vergleichbaren Referenzwert zur Kriminalitätsbelastung je 100 000 Einwohner angibt, lag laut Bericht in der Stadt Geretsried im vergangenen Jahr bei 4297. In der Gemeinde Königsdorf lag sie bei 2822 und in Dietramszell bei 1911. Im Freistaat Bayern war der Schnitt bei 4873, im Landkreis bei 3403.

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