230 interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch Bürgermeister kamen in den Isener Klementsaal, um sich über die Möglichkeit zu informieren, auf regionaler Ebene aktiv an der Energiewende mitzuwirken.
230 Bürgerinnen und Bürger kamen am Montagabend zur Auftaktveranstaltung der Bürger Energie Gemeinschaft (BEG) Isental eG in den Isener Klementsaal und informierten sich über die Möglichkeit, auf regionaler Ebene aktiv an der Energiewende mitzuwirken. Laut einer Pressemitteilung der BEG war der Saal bis zur Empore gefüllt, auch Bürgermeister der umliegenden Gemeinden sowie Vertreter von anderen Genossenschaften und der Energiewirtschaft wollten etwas über die Ziele und Projekte der BEG erfahren.
Karsten Borgmann, Vorstand der BEG Isental, gab einen Überblick über die Funktionsweise der Genossenschaft und den Prozess der Anteilszeichnung. Dabei hob er die Vorteile der Bürgerbeteiligung hervor, wie etwa die Möglichkeit, aktiv Einfluss auf regionale Energieprojekte zu nehmen.
Photovoltaik-Anlage auf dem Schuldach
Das Gründungsprojekt stellte anschließend der Elektrotechniker Michael Moser vor: Eine nahezu fertiggestellte Photovoltaikanlage auf dem Schuldach in Isen, die bald ans Netz gehen kann und ein wichtiges Zeichen für die lokale Energiewende setze. Die beiden Vorstände Bernhard Gangkofer und Benedikt Pointner referierten über die geplanten Windkraftprojekte und die Potenziale der Windenergie in der Region.
Andreas Herschmann, Vorstandsvorsitzender der Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen, steuerte einen interessanten Praxisbericht bei. Er schilderte, wie Genossenschaften in Hand der Bürger mit klarem Fokus und Engagement erfolgreich regionale Wertschöpfung generieren und die Energiewende erfolgreich vorantreiben können.
In einer anschließenden Runde gaben mehrere Bürgermeister kurze Statements zu ihren Perspektiven ab: Irmgard Hibler aus Isen erinnerte an die Anfänge der Bürger Energie Isental und lobte die Tatkraft und das Know-how der Initiative. Rainer Streu aus Forstern hob hervor, dass der Ausbau von Photovoltaik nahezu ausgeschöpft sei und nun Windkraft und Speichertechnologien im Fokus stehen müssten. Peter Deischl aus Pastetten betonte das Wertschöpfungspotenzial der Windkraft, das dringend benötigte Mittel für kommunale Aufgaben wie Schulen oder Kindergärten generieren könne.
Ullrich Gaigl aus St. Wolfgang merkte an, dass man die Ästhetik eines Windrades infrage stellen könne, die Option, dass Investoren deren Bau auch gegen den Bürgerwillen durchsetzen, sei aber denkbar. Er bevorzuge den Weg, den die Bürgergenossenschaft eingeschlagen habe. Georg Nagler, Bürgermeister von Moosinning und Co-Geschäftsführer der Energievision Erding, lobte die partnerschaftliche Ausrichtung der Genossenschaft und unterstrich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bei der Energiewende.
In der anschließenden Fragerunde, die Aufsichtsratsmitglied Xaver Pfab moderierte, wurden praktische Aspekte wie die Vererbbarkeit von Anteilen und die maximale Zeichnung pro Person diskutiert. Die Vorstandsmitglieder nahmen sich Zeit für ausführliche Antworten.
Feuriges Plädoyer für die Energiewende
Melanie Koxholt plädierte zum Schluss in einer emotionale Rede und für die Energiewende als gesellschaftliche Aufgabe. Sie rief zur Verantwortung gegenüber künftigen Generationen auf und sorgte für Aufbruchsstimmung. 1000 Genossenschaftsanteile wurden an diesem Abend gezeichnet – ein starker Anfang für die BEG Isental eG zur Finanzierung der ersten Projekte und ein ermutigendes Zeichen für die regionale Energiewende.
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