Mehr junge Leute im Erdinger Stadtrat und Kreistag fordern die Jusos. Ihr neuer Kreisvorsitzender ist Georg Bauernfeind.
Georg Bauernfeind ist neuer Kreisvorsitzender der Jusos, der Nachwuchsorganisation der SPD. In seiner Rede betonte der 19-Jährige, dass er sich besonders für die Jugend in Erding einsetzen wolle. Dabei lobte er den Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, eine Jungbürgerversammlung einzuführen. „Das wäre eine wahnsinnig gute und wichtige Möglichkeit, junge Menschen in die Kommunalpolitik zu integrieren“, erklärte Bauernfeind in einer Pressemitteilung.
Zudem will er sich für soziale und ökologische Themen engagieren. „Auch gegen das Erstarken der rechtsextremen Kräfte müssen wir uns weiterhin einsetzen. Es kann nicht sein, dass sich die gesamte politische Debatte nur um Migration dreht, während die Gewaltbereitschaft der antidemokratischen Kräfte immer weiter ansteigt. Bei der nächsten Wahl werden reihenweise Bundestagsabgeordnete, echte Demokraten, aus Angst vor Gewalt nicht mehr antreten. So etwas werden wir nicht hinnehmen.“
Für ein Jugendparlament macht sich Alexander Frieß stark, der als stellvertretender Vorsitzender bestätigt wurde. Das Jugendparlament war in Erding bis 2016 aktiv. Dieses wieder aufleben zu lassen, sieht Frieß als „Schlüssel zu echter Jugendbeteiligung“. Der Student ist außerdem davon überzeugt, dass der ÖPNV im Landkreis ausgebaut werden sollte. „Kein Wunder, dass niemand den Bus nimmt, wenn man damit doppelt so lange wie mit dem Auto braucht. Optimal wäre es, wenn man von jedem Ort im Landkreis aus nur maximal 30 Minuten nach Erding brauchen würde.“
Der bisherige Juso-Vorsitzende Benedikt Klingbeil ist jetzt Stellvertreter. „Auf mich kommen jetzt andere Aufgaben zu“, kündigte er an und meinte mit Blick auf die Bundespolitik: „Merz als Kanzler ist wirklich das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können. In diesen aufgeregten Zeiten mit einer so gespaltenen Gesellschaft braucht man nicht auch noch einen Bundeskanzler, der polarisiert.“ Die bisherige stellvertretende Vorsitzende Melanie Schäfer schied aus Altersgründen aus.
In seinem Schlusswort schwor Bauernfeind die Genossen auf anstrengende Zeiten ein – zunächst für den Bundestagswahlkampf bis 23. Februar. Im Anschluss beginnen dann schon die Vorbereitungen für die Kommunalwahlen 2026. „Dann wird das Ziel eindeutig sein: Mehr Jusos in die Gremien bringen. Es wird wirklich Zeit, dass sich der Altersdurchschnitt des Kreistags und des Stadtrats wenigstens ein bisschen an den der Bevölkerung anpasst. Auch junge Menschen haben ein Recht darauf, dort vertreten zu werden“, so Bauernfeind.